Bistum kürzt die Stellen

Region. Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann hat jetzt den „Orientierungsrahmen – Pastorales Personal 2020“ genehmigt. Hierin wird festgelegt, wie viele Priester, Pastoral- und Gemeindereferenten sowie Diakone im Jahr 2020 in den dann 173 Pfarreiengemeinschaften und Pfarreien sowie in den 35 Dekanaten im Bistum Trier im Einsatz sein werden. Der Orientierungsrahmen weist für das Jahr 2020 insgesamt 864 Stellen aus, rund 220 weniger als heute. Dazu gehören 406 Priester, 155 Pastoralreferenten, 251 Gemeindereferenten, 50 Diakone im Hauptberuf und zwei sozialpastorale Mitarbeiter. Hinzu kommen 173 Diakone mit Zivilberuf.

61 Prozent in Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften

61 Prozent der Seelsorgerinnen und Seelsorger sollen im Bistum Trier künftig in den Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften zum Einsatz kommen, 13 Prozent in den Dekanaten und 26 Prozent in der kategorialen Seelsorge, also etwa in Schulen, Krankenhäusern, Gefängnissen, in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung oder mit Migranten. Wie die personelle Verteilung in diesen verschiedenen Feldern sein wird, soll bis zum Mai 2011 feststehen.

Umfassende Datenerhebung

Nach Angaben von Dr. Martin Lörsch und Francesco Caglioti von der Abteilung „Territoriale und kategoriale Seelsorge“ im Bistum Trier ist der Erstellung des Orientierungsrahmens eine umfassende Datenerhebung vorausgegangen. Dabei wurden für alle Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften im Bistum unter anderem die Zahlen der Katholiken, die Fläche, die Anzahl der Pfarreien einer Pfarreiengemeinschaft, die kirchlichen Einrichtungen und besondere pastorale Bedingungen ermittelt.

Anhand dieser Zahlen, Kriterien und Prognosen wurde dann die für das Jahr 2020 geplante Verteilung des pastoralen Personals in der territorialen Seelsorge vorgenommen. In eher ländlichen Gebieten sollten, so sagen Lörsch und Caglioti, zudem eher Pfarreiengemeinschaften und Pfarreien personell gestützt werden; in eher städtischen dagegen die mittlere Ebene der Dekanate. Bevor der Orientierungsrahmen nun in Kraft gesetzt worden sei, sei er auch von den Dekanaten beraten worden.

Verteilungsgerechtigkeit schaffen

Der Orientierungsrahmen sieht vor, dass 2020 in jeder Pfarrei bzw. Pfarreiengemeinschaft mindestens ein Pfarrer, eine Gemeindereferentin und ein Diakon mit Zivilberuf zum Einsatz kommen sollen. „Das ist die Grundausstattung, die dann in Anlehnung an die genannten Kriterien um weitere Seelsorgerinnen und Seelsorger aufgestockt werden kann“, sagt Martin Lörsch. Auf Dekanatsebene gebe es neben dem Dechanten, dem Stellvertretenden Dechanten und dem Dekanatsreferenten mindestens noch einen Pastoralreferenten. Zudem stehe in der Regel jedem Dechanten ein weiterer Priester zur Seite.

„Der Orientierungsrahmen ist eine Konsequenz aus dem 2007 in Kraft gesetzten Strukturplan 2020. Wir schaffen hiermit eine Grundsicherheit für die Seelsorge in Pfarreien, Pfarreiengemeinschaften und Dekanaten. Und unserer Ziel war es auch, angesichts zurückgehender Ressourcen, sowohl was die Gläubigen als auch die Priester und nicht zuletzt die Finanzen angeht, ein Stück Verteilungsgerechtigkeit zu schaffen“, sagt Martin Lörsch. Wichtig sei auch, so ergänzt Francesco Caglioti, dass der Prozess nicht von heute auf morgen, sondern nach und nach bis zum Jahr 2020 umgesetzt werde. „Im Laufe dieses Prozesses werden sich alle pastoralen Berufe weiter profilieren“, sind sich die Verantwortlichen einig.

Der „Orientierungsrahmen – Pastorales Personal 2020“ steht im Internet unter  www.bistum-trier.de/goto/?6613 und ist auch im Intranet des Bistums veröffentlicht.

 

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