200 Meter Windrad brennt im Eifelwald

Erinnert sei an das letzte Frühjahr mit seiner großen Trockenheit, ein einziger Funke hätte gereicht und der ganze Wald hätte in Flammen gestanden. Auch so mancher Sommer bietet ähnliche Wetterverhältnisse. Nicht umsonst wird vor offenem Feuer im Wald immer wieder gewarnt.

Letzte Woche war im Magazin „Brisant“(ARD) ein brennendes Windrad (Neukirchen im Kreis Ostholstein) zu sehen. (Und das war nicht das Erste, wie man sich im Internet informieren kann.) Auch wenn es bei weitem nicht die Höhe der neuen Generation von Windrädern hatte, war es doch unmöglich es zu löschen. Die Feuerwehr konnte nur zu sehen und es kontrolliert abbrennen lassen.

Wie sind die Vorkehrungen bei einem Brand
der geplanten 200 Meter Riesen?

Ein Kurzschluss reicht für einen Funken allemal aus – jedes elektrische Gerät kann trotz Sicherung brennen. Auch Blitzschlag dürfte für technische Einrichtungen in dieser Höhe ein Thema sein.

Was gibt es für Möglichkeiten? Können ausreichend Feuerwehrleute mit technischem Gerät schnell genug zur Stelle sein? Können sie überhaupt etwas ausrichten, ohne sich selber in zu große Gefahr zu begeben? Benötigen sie dafür eine besondere Ausbildung und Ausstattung? Sind sie vielleicht sogar durch Stromschlag gefährdet, wie man es mittlerweile bei der Fotovoltaik erkannte? Wie will man sicherstellen, dass nicht durch Funkenflug der Wald Feuer fängt? Wie stoppt man Funken aus 200m Höhe? Wie kann man schnell genug Wanderer, Mountainbiker, Jäger oder Pilzsammler im Wald orten und evakuieren? Sie selbst könnten die Gefahr mitten in den hohen Bäumen gar nicht erkennen, da sie u.U. keinen Blick auf das brennende Rad haben.

Vielleicht müssen auch einzelne Häuser oder sogar Dörfer geräumt werden, die einfach zu nah am Brandherd stehen. Gerade Nadelwald brennt wie Zunder, das Feuer kann sich sehr rasch und großflächig ausbreiten. Die Hitzeentwicklung ist dabei enorm. Unter Umständen ist der ganze Windpark gefährdet.

Gibt es Versicherungen, die den eventuellen wirtschaftlichen Schaden für die Gemeinden und Privatpersonen abdecken?

Was ist bei Personenschäden – hier sind auch die Feuerwehrleute extrem gefährdet?

Hat die Landesregierung eine Antwort darauf?
Ist das in den Genehmigungsverfahren ausreichend bedacht?

Sind große zusammenhängende Waldgebiete unter diesem Gesichtspunkt tatsächlich die richtigen Standorte für Kraftwerke?

Es sind wichtige und existenzielle Fragen, auf die unsere Feuerwehrleute und auch die Bürger unbedingt Antworten erhalten sollten und zwar bevor die ersten Riesenräder im Wald stehen und womöglich der erste Ernstfall auftritt!

Der Eifelwald sollte nicht zum „Bikini-Atoll“ der Windindustrie werden, nach dem Motto, schnell den Absch(l)uss, also das Geschäft gemacht, und die Bürger müssen mit den Folgen leben.

Hier ist die Landesregierung ganz klar in der Verantwortung. Sie sollte den Zeitdruck aus dieser Entwicklung nehmen, denn immerhin gibt es noch keine vergleichbaren Windparks in Deutschland, also Windparks mit mehr als 20 Rädern in dieser gigantischen Größe. So fehlt es noch an Erfahrungen und berechenbaren Größen, die die Auswirkungen dokumentieren.

Hier muss gelten: Sicherheit für alle geht vor Schnelligkeit!
 

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