Eine Chance für lernbehinderte Jugendliche

Trier. Heißer Wasserdampf steigt nach oben, Töpfe klappern, an jeder Ecke wird geschnippelt, verfeinert und abgeschmeckt. Es herrscht hektisches Treiben, und der Schweiß steht den Küchenmitarbeitern auf der Stirn. Das ist das Bild, das vielen Menschen durch den Kopf geht, wenn sie an die anstrengende Arbeit in einer Profiküche denken. Ist in einer solchen Arbeitsumgebung überhaupt Platz für Menschen mit einer Behinderung, mag demzufolge eine nachvollziehbare Frage lauten. „Ja“ sagt der Trierer Gastronom Marcel Pfeil. Für sein Engagement in der Ausbildung lernbehinderter Jugendlicher als Köche erhält er nun das „Inklusionszertifikat 2018“ der Agentur für Arbeit Trier.

Marcel Pfeil führt seit fünf Jahren das Restaurant „Marcels“ in Trier. Er beschäftigt neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, neben Küchenpersonal und Servicemitarbeitern auch Reinigungskräfte. Dabei weiß er, wie schwierig es heutzutage – gerade in der Gastronomie – ist, gute Mitarbeiter zu finden. Gleichzeitig ist der Vollblutkoch davon überzeugt, dass der Beruf des Kochs ein spannendes und abwechslungsreiches Aufgabengebiet verspricht. „Ich selbst bin um die ganze Welt gereist und habe viele tolle Eindrücke sammeln und Erlebnisse machen können.

Die Möglichkeiten, die der Beruf bietet, will ich über die Ausbildung jungen Menschen näherbringen.“ Dabei gibt er gezielt Jugendlichen, die es bisher im Leben nicht immer leicht hatten, die Chance auf einen Ausbildungsplatz. Schon zum zweiten Mal in Folge bildet der Gastronom einen lernbehinderten jungen Mann aus. „Das vorbildliche Engagement von Herrn Pfeil in Kombination mit den Förderprogrammen, die Arbeitgebern und Auszubildenden zur Verfügung stehen, macht es möglich, dass Menschen mit Handicap erfolgreich ins Berufsleben starten können und durch eine hochwertige Ausbildung gute Perspektiven für ihre Zukunft erhalten,“ betont Heribert Wilhelmi, Chef der Agentur für Arbeit Trier, anlässlich der Verleihung des Zertifikats für die erfolgreiche Inklusion behinderter Menschen am 29. November.

Der Termin ist dabei keinesfalls zufällig gewählt, denn in der darauffolgenden Woche vom 3. bis zum 7. Dezember findet bundesweit die Woche der Menschen mit Behinderung statt; eine Initiative der Bundesagentur für Arbeit, in der für die Beschäftigung von Menschen mit Handicap geworben wird. Nicht die Einschränkung soll dabei im Fokus stehen, sondern das Know-How und Engagement, das Menschen mitbringen.

Die Fähigkeiten und Talente der jungen Menschen herauszufinden, steht auch für Arbeitgeber Marcel Pfeil im Vordergrund: „Gemeinsam mit dem Auszubildenden, den Eltern und der Schule versuchen wir immer wieder aufs neue Probleme abzubauen und den Jugendlichen in seinem Tun zu fördern und zu bestärken.“ Diese Investition lohne sich, denn der angehende Koch, der zum 1. August seine Ausbildung aufgenommen hat und zuvor bereits eine Einstiegsqualifizierung (eine Art gefördertes Langzeitpraktikum) im Restaurant absolvierte, wachse mit neuen Herausforderungen und übernehme heute bereits immer mehr Verantwortung.

Unterstützt werden Betrieb und Auszubildender zusätzlich über das Projekt der „Inklusiven Ausbildung“ der Agentur für Arbeit Trier. So erhält der lernbehinderte Jugendliche über die gesamte Ausbildungszeit hinweg eine sozialpädagogische Betreuung, zu der neben Nachhilfeunterricht auch die Entwicklung der Persönlichkeit, die Festigung der Motivation und der intensive Kontakt zwischen Lehrling, Betrieb, Elternhaus und Schule gehört. Darüber hinaus erhält der Betrieb einen Ausbildungszuschuss für die Ausbildung eines Menschen mit Behinderung.

Summa summarum investiert die Agentur für Arbeit Trier rund 23.800 € in die erfolgreiche Ausbildung des Jugendlichen. Wichtige Investitionen in die Zukunft, sagt Heidrun Schulz, Leiterin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit: „Gesellschaftlich tragen wir eine Verantwortung für alle jungen Menschen auf dem Weg ins Berufsleben. Jede Frau und jeder Mann soll die Chance auf eine Ausbildung erhalten. Darüber hinaus ist es wichtig, dass wir so die dringend benötigten Fachkräfte für morgen gewinnen.“

Hintergrundinformation:

Schwerbehinderte Menschen am Arbeitsmarkt in der Region Trier

Per Gesetz sind Arbeitgeber mit mindestens 20 Mitarbeitern verpflichtet, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen zu besetzen. Tun sie das nicht, müssen sie eine Ausgleichsabgabe zahlen. In der Region Trier beschäftigen 857 Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern 3.455 schwerbehinderte Arbeitnehmer (aktuellster Datenstand 2016). Das entspricht einer Beschäftigungsquote von 3,9 Prozent.

Im November 2018 waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier 611 schwerbehinderte Menschen arbeitslos – 88 weniger als im vergangenen Jahr. Das entspricht 7 Prozent aller Arbeitslosen. Generell haben schwerbehinderte Menschen kein erhöhtes Risiko arbeitslos zu werden. Wenn dies jedoch geschieht, bleiben sie deutlich länger ohne Job als andere.

Darüber hinaus sind im Schnitt die schwerbehinderten Arbeitslosen deutlich älter als alle Arbeitslosen. 52 Prozent aller schwerbehinderten Arbeitslosen in der Region Trier sind über 54 Jahren. Unter allen Arbeitslosen sind es lediglich 25 Prozent. Das liegt unter anderem daran, dass die Wahrscheinlichkeit chronisch krank zu werden oder nur noch eingeschränkt arbeitsfähig zu sein, mit zunehmendem Alter steigt.

Gleichzeitig verfügen arbeitslose schwerbehinderte Menschen über ein vergleichsweise hohes Qualifikationsniveau: 61 Prozent aller arbeitslosen Schwerbehinderten bringen eine Berufsausbildung oder höhere Qualifikation mit. Unter allen Arbeitslosen sind es gerade mal 51 Prozent.

 

 

Patrick Schnieder MdB: Eifelstrecke muss elektrifiziert werden

Die als ‚Eifelstrecke‘ bezeichnete Bahnstrecke Hürth-Kalscheuren – Ehrang verbindet die Räume Köln und Trier und ist im gegenwärtigen Zustand nicht elektrifiziert. Eine Elektrifizierung der Eifelstrecke war in der Erstbewertung des Bundesverkehrswegeplans 2030 aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit ausgeschieden. Hierzu erklärt der Eifeler Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder: „Die Elektrifizierung der Eifelstrecke ist ein Vorhaben, für das ich seit Jahren werbe und mit dem die Strecke schneller, ökologischer und flexibler werden kann. Doch ohne eine staatliche Förderung wird die Elektrifizierung nicht möglich sein.“ Weiterlesen

1140 Jahre im Dienst der Stadtwerke

Bildnachweis: © Stadtwerke Trier

Trier. Am 27. November haben insgesamt 41 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Trier ihr 25-, 40- oder sogar 45-jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Darüber hinaus wurden 18 Stadtwerker in den Ruhestand verabschiedet. “Ich gratuliere allen Jubilaren ganz herzlich und bedanke mich bei Ihnen allen – für die geleistete Arbeit, für Ihr Vertrauen, für die Mithilfe bei der Entwicklung des Unternehmens und für Ihre langjährige Treue zu den Stadtwerken”, sagte SWT-Vorstand Arndt Müller in seiner Rede. Weiterlesen

Gesundheitsministerium wusste von nichts?

Mainz/Trier. Bezugnehmend auf die jüngste Berichterstattung der hiesigen Presse zur Schließung der Kinderkrebsstation des Trierer Mutterhauses der Borromäerinnen erklärt das Gesundheitsministerium:

Dem Gesundheitsministerium war nicht bekannt, dass im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier keine intensiven stationären Therapien für Kinder und Jugendliche stattfinden, bei denen eine bösartige Erkrankung neu diagnostiziert wurde. Sofort nach Kenntnis der Situation wurden heute Gespräche mit dem Krankenhaus und dem Förderverein geführt. Weiterlesen

Deutsche Weinkönigin erhält Weincollier der IHK Trier

Dr. Dirk Richter (l.) und Albrecht Ehses (r.) überreichen das Weincollier der IHK Trier an die 70. Deutsche Weinkönigin, Carolin Klöckner. Quelle: Gerhard Backes

Trier. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier ehrt zum 35. Mal die Deutsche Weinkönigin mit ihrem goldenen Weincollier. Dr. Dirk Richter, Vorsitzender des Weinausschusses der rheinland-pfälzischen IHKs überreichte das Collier nun an Carolin Klöckner. Sie darf das Schmuckstück nun ein Jahr während ihrer Amtszeit als 70. Deutsche Weinkönigin tragen. Weiterlesen

Umfrage: Gewerblicher Wirtschaft in der Region Trier fehlen 5.500 Arbeitskräfte

Trier. Den Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer (IHK) und Handwerkskammer (HWK) Trier fehlen rund 5.500 Arbeitskräfte, insbesondere ausgebildete Fachkräfte. Den Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer (IHK) und Handwerkskammer (HWK) Trier fehlen rund 5.500 Arbeitskräfte, insbesondere ausgebildete Fachkräfte. Das ist das Ergebnis einer von den beiden Wirtschaftskammern in Zusammenarbeit mit der studentischen Unternehmensberatung contact & cooperation durchgeführten Unternehmensbefragung. Weiterlesen

Bisherige Referentin des Weihbischofs wird neue Priesterreferentin

Sengelhoff folgt auf Stinner

Walburga Sengelhoff

Trier. Walburga Sengelhoff wird Priesterreferentin im Bischöflichen Generalvikariat Trier. Sie folgt auf den bisherigen stellvertretenden Priesterreferenten Ulrich Stinner, der zum 1. Dezember die Leitung der Abteilung „Pastorale Grundaufgaben“ innerhalb des Zentralbereichs „Pastoral und Gesellschaft“ übernimmt. Walburga Sengelhoff tritt ihre neue Aufgabe am 1. Januar 2019 an. Leitender Priesterreferent bleibt Domkapitular Dr. Markus Nicolay. Die stellvertretende Leitung der Abteilung „Seelsorge und pastorales Personal“, die ebenfalls Stinner innehatte, übernimmt Mariette Becker-Schuh, Referentin in dieser Abteilung. Weiterlesen

So leuchtet Trier ein! – Winterbeleuchtung mit vielen neuen Facetten

Trier. In den kommenden Wochen ist es wieder festlich in den Straßen der Innenstadt. Die Trierer Winterbeleuchtung verleiht der familienfreundlichen Einkaufs-, Kultur- und Erlebnisstadt ein romantisches Flair, das so richtig Vorfreude auf die kommenden Feiertage macht.

Unter der Federführung der City-Initiative Trier e.V. sowie der bewährten Kooperationspartnern SWT AöR und der Wöffler Verkehrstechnik wird die Trierer Innenstadt wieder zur leuchtenden Augenweide. Weiterlesen

UNESCO-Welterbe Trier ist Teil

einer neuen Reiseroute durch das antike Europa

Das Wahrzeichen der UNESCO-Welterbestätte Trier:die Porta Nigra, erbaut um 170 n. Chr. (Aufnahme: GDKE-Rheinisches Landesmuseum Trier, Thomas Zühmer)

Trier. Die Welterbestätte „Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche“ in Trier ist eine von insgesamt acht Welterbestätten, die von der UNESCO als Teil einer touristischen Reise durch das antike Europa ausgewählt wurden. Von Olympia in Griechenland, Tarragona in Spanien über Pont du Gard in Frankreich bis hin zu Trier reicht die Reiseroute der sogenannten „Ancient Journey“. Sie soll, stellvertretend für das europäische Welterbe, die Welterbestätten miteinander verbinden und für potentielle Touristen aus der ganzen Welt sichtbar machen.  Weiterlesen

BPOL-TR: Haftbefehl wegen Schwarzfahrens: Bundespolizei nimmt Straftäterin fest

Koblenz (ots) – In der Nacht von Mittwoch den 21.11.2018 auf Donnerstag den 22.11.2018  kontrollierte eine Streife der Bundespolizei am Hauptbahnhof Koblenz  eine 40-jährige Deutsche. Die Überprüfung der Frau ergab, dass sie  per Haftbefehl wegen Erschleichen von Leistungen von der  Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main gesucht wurde. Das Amtsgericht  Frankfurt/Main hatte sie zu einer Ersatzfreiheitsstrafe von 90 Tagen oder der Zahlung von 720 Euro verurteilt. Da sie die geforderte  Geldstrafe nicht bezahlen konnte, sitzt sie nun ihre Strafe in der JVA Koblenz ab.

 

Kinder mit Krebs werden im Klinikum Mutterhaus weiter behandelt

Station für krebskranke Kinder ist nicht geschlossen

Das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen hat zu keinem Zeitpunkt die Station A3 geschlossen. Alle schwerstkranken Kinder mit einer onkologischen Erkrankung werden weiterhin stationär betreut. Allein die Phase der intensiven stationären Chemotherapie findet aktuell in der Universítätsmedizin des Saarlandes, in Homburg statt.

Trier. Die ambulante Therapie und Nachsorge der Kinder und Jugendlichen mit bösartigen Erkrankungen ist in vollem Umfang im Klinikum Mutterhaus möglich. Außerdem werden Kinder in Absprache mit dem behandelnden Zentrum zu einzelnen Untersuchungen oder Therapien, weiterhin aufgenommen. Dies betonen die beiden Geschäftsführer des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen, Jörg Mehr und Christian Sprenger nachdrücklich. „Nur während der intensiven Phase der stationären Chemotherapie sind die jungen Patienten in Homburg oder in einem anderen kinderonkologischen Zentrum“, so der Medizinische Geschäftsführer Christian Sprenger. Weiterlesen

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