Von der Ahr ins Meer – 18.000 junge Lachse ausgewildert

v.l.n.r. Landrätin Cornelia Weigand, SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis, Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz, ist im Rahmen der Berichterstattung frei. (Foto: SGD Nord).

Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz hat gemeinsam mit Wolfgang Treis, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, und Cornelia Weigand, Landrätin des Kreises Ahrweiler, rund 18.000 junge Lachse am Ahrbogen bei Mayschoß ausgewildert.

„Die Flutkatastrophe war auch für viele Fische verheerend. Wir wollen mit dem Einsetzen der Lachse dafür sorgen, dass sie in der Ahr wieder Heimat finden und so zu einem gesunden Ökosystem beitragen. Auf ihrer nun beginnenden Wanderung ins Meer können sie sich das Gewässer einprägen, um zur Fortpflanzung zurückzukehren“, sagt Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz.

Die nun ausgewilderte Generation junger Lachse sollte bereits im Sommer 2021 in die Ahr eingesetzt werden. Wegen der Flutkatastrophe im Ahrtal verblieben die Tiere über den Winter in einer Zuchtanlage und stehen nun kurz vor dem Entwicklungsstadium, in dem sie ihre Wanderung in Richtung Nordsee antreten. Aus diesem Grund konnten diese Fische trotz der weiterhin spärlich vorhandenen Futterquellen bereits jetzt in die Ahr gesetzt werden – sie sind stark genug, um den Weg in Gewässer mit reichhaltigerem Nahrungsangebot unbeschadet zu überstehen.

Das Land Rheinland-Pfalz wildert in regelmäßigen Abständen junge Lachse aus, um den Bestand sukzessive zu erhöhen: „Rund 200.000 Euro fließen jährlich in Maßnahmen zur Wiederansiedlung des Lachses. Eine Investition, die sich auszahlt: Wir haben in den vergangenen Jahren regelmäßig Rückkehrer und natürliche Fortpflanzung von Lachsen verzeichnet. Insofern stehen die Chancen gut, dass auch die nun durchgeführte Lachsbesatz-Aktion dazu beiträgt, dass die Zahl wildlebender Lachse in rheinland-pfälzischen Gewässern weiter ansteigt“, so SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis.

Landrätin Cornelia Weigand betonte: „Die Ahr ist ein bedeutsames Gewässer für eine erfolgreiche Wiederansiedelung des Atlantischen Lachses im Bereich des Mittelrheins und die heutige Besatzmaßnahme leistet einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt. Ich freue ich mich, dass die Tiere die Ahr als ihre Heimat kennenlernen.“

Zum Hintergrund:

Die Lachswiederansiedlung im Rhein ist das Ziel eines bereits seit 1994 bestehenden Gemeinschaftsprojekts der rheinanliegenden Staaten Niederlande, Deutschland, Frankreich, Schweiz und Luxemburg. Am Mittelrhein besteht eine enge Kooperation des Landes Rheinland-Pfalz mit den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Hessen im Bereich grenzüberschreitender Zuflüsse des Rheins. Die SGD Nord ist als obere Fischereibehörde Träger des Programms für die Gewässer im nördlichen Rheinland-Pfalz. Sie gestaltet gemeinsam mit Vertragspartnern verschiedene Maßnahmen zur Wiederansiedlung des Lachses im Rhein.

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