Offener Brief an Landrätin Julia Gieseking – Landkreis Vulkaneifel

Geplante Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Gerolstein-Michelbach

Sehr geehrte Frau Landrätin Gieseking,

als Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Gerolstein fordere ich Sie erneut höflich auf, das Vorhaben im Stadtteil Michelbach bis zu 60 Flüchtlingen im ehemaligen Hotel Huschens unterzubringen, sofort zu stoppen. Als kleinster Stadtteil der Stadt Gerolstein hat Michelbach bekanntlich ca. 90 Einwohner und liegt in einer Entfernung von ca. 8 km von der Kernstadt Gerolstein entfernt, ohne jegliche  Infrastruktur wie Kitas, Schulen, ärztlicher Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten, etc.

Nach Ihren Informationen soll das derzeit leerstehende Hotel als Übergangswohnheim für Flüchtlinge dienen, d. h., ständiger Wechsel der Bewohner/innen. Eine Integration der Geflüchteten in die Dorfgemeinschaft ist daher – ungeachtet der Vielzahl der zu erwartenden Menschen – nicht einmal ansatzweise möglich. Nehmen Sie den Ruf der ortsansässigen Bürgerinnen und Bürger bitte sehr ernst und brechen Sie Ihr Vorhaben unverzüglich ab. Die Verhältnismäßigkeit zwischen der Einwohnerzahl und den zu erwarteten Flüchtlingszahlen ist unter keinem Gesichtspunkt gewahrt.

Die Bewohner von Michelbach sind keineswegs fremdenfeindlich gegenüber Flüchtlingen. Ihr Vorhaben übersteigt aber die örtlichen und zwischenmenschlichen Ressourcen der kleinen Ortsgemeinschaft. Auch wenn Sie in einer Entscheidungsnot stehen sollten, lösen Sie mit Ihrem Vorhaben nur vordergründig das bestehende Flüchtlingsunterkunftsproblem. Die Folgen, die allerdings hieraus für die Ortsgemeinschaft entstehen werden, sind bereits jetzt nicht absehbar. Die Demonstration der Bürger/innen anlässlich Ihres Besuchs in Michelbach lässt in jedem Fall weiteres erwarten. Der CDU-Stadtverband Gerolstein steht jedenfalls voll und ganz hinter den Anliegen der Michelbacher Bevölkerung.

Mit freundlichen Grüßen

Gotthard Lenzen

Vorsitzender CDU Stadtverband Gerolstein

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