MissBit e.V. wird Demo direkt vor dem Haupteingang untersagt

Vor Prozessauftakt gegen Pfarrer aus Freisen am Montag, dem 13.02.2023 um 9.00 Uhr vor dem Landgericht Saarbrücken:

Demo nur in Sichtweite genehmigt. Stellen Missbrauchsopfer und deren UnterstützerInnen ein Sicherheitsrisiko dar?

 Das Ordnungsamt der Stadt Saarbrücken untersagt uns eine friedliche Demonstration unmittelbar am Eingang des Landgerichts.

Neben anderen Gründen, wie der Gewährleistung des Geschäftsbetriebes:

„Aus Sicherheitsgründen kann die Versammlung nicht direkt am Haupteingang stattfinden. Es ist gerade bei diesem Versammlungsthema mit einer erhöhten Emotionalität zu rechnen. Bei öffentlichen Versammlungen ist die Teilnehmerzahl nach oben offen und eine Bedrängungs-und Eskalationssituation ist insbesondere an dieser Örtlichkeit zu vermeiden.“

Verkehrte Welt: Mehr oder minder unter den Augen der Öffentlichkeit mussten wir Bedrängungssituationen erleben.

Demo auf der anderen Straßenseite in Sichtweite erlaubt

 „Damit den Teilnehmern/innen eine freie Sicht zum Haupteingang des Landgerichts gewährleistet ist, wird an dieser Stelle auf beiden Straßenseiten ein Halteverbot für die Zeit der Versammlung eingerichtet.“

Irgendwie weckt es Erinnerungen: In Sichtweite, zuschauen. Uns soll man nicht hören.

Marx, Bätzing, Ackermann involviert

Zum Fall des Pfarrers aus Freisen, der nun vor Gericht steht, haben Marx, Bätzing und Ackermann am 28.04.2022 eine gemeinsame (!) Presseerklärung veröffentlicht, in der sie von „Fehlern“ sprechen. Sie und viele andere handelnden Personen im Bistum Trier haben es trotz vieler Hinweise, Anzeigen und Zeugenaussagen unterlassen, den Priester zu stoppen.

Wir hoffen, dass in diesem Prozess auch diese Verantwortlichkeiten benannt werden. Die kirchenrechtlichen Untersuchungen laufen im 5. Jahr und scheinen nicht voran zu gehen.

Seit 2010: Ackermann lügt und vertuscht – auch im Fall Freisen –

 Trierer Bischof: „Skandal ist verheerend für die Kirche.

Der Trierer Bischof sagt, sein tief empfundenes Mitgefühl gelte den Opfern. Sie müssten im Mittelpunkt stehen, ihnen müsse geholfen werden.
Nach Angaben eines Bischofssprechers ist im Bistum Trier in den vergangenen 15 Jahren kein Missbrauchsfall von Priestern oder bei der Kirche beschäftigten Laien bekannt geworden. (Quelle Trierischer Voksfreund 9. Februar 2010)

12 Jahre später hat man eine andere Sichtweise der Dinge. Offensichtlich war bereits 2006

der Fall Freisen Thema. Auf eine Aufzählung der bekannten Fälle ab 1995 verzichten wir hier.

„….Im Fall Freisen geht es um einen Priester, gegen den mehrere Vorwürfe wegen sexualisierter Gewalt vorliegen. Eine Besonderheit ist, dass der Fall im Bistum Trier in der Zuständigkeit von gleich drei heute amtierenden Diözesanbischöfen lag bzw. liegt, wenngleich sie zu den verschiedenen Zeiten in unterschiedlichen Funktionen und damit unterschiedlichen Zuständigkeiten damit befasst waren. Die Befassung nahm ihren Anfang im Jahr 2006 und dauert bis heute an.“ (Quelle Bistum Trier: 28.4.2022)

Also 4 Jahre vor dieser unfassbaren Lüge aus 2010.

(Text: Hermann Schell, für den Vorstand von MissBiT e.V.)

 

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