Mehrjährige Haftstrafen für Geldautomatensprenger

Düsseldorf. Das Landgericht Düsseldorf hat am Mittwoch drei Mitglieder einer Bande von Geldautomatensprengern zu Haftstrafen zwischen vier und zehneinhalb Jahren verurteilt. Die drei Männer gehörten laut Staatsanwaltschaft einer international agierenden Bande an, die in Deutschland, Belgien und Luxemburg aktiv gewesen war. Die Rumänen im Alter von 34, 43 und 47 Jahren hatten im Prozess gestanden, in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Geldautomaten gesprengt, Tresore in Supermärkten und Tankstellen geknackt sowie Autos gestohlen zu haben.

Gegen den mehrfach vorbestraften 47-jährigen Hauptangeklagten verhängte die Düsseldorfer Strafkammer zehn Jahre und sechs Monate Haft. Der 34 Jahre alte Angeklagte muss vier Jahre und neun Monate ins Gefängnis, der 43- jährige Mitangeklagte vier Jahre und drei Monate.

Die Angeklagten wurden wegen Vorbereitung und Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und besonders schweren Diebstahls verurteilt. Das Gericht blieb damit nur unwesentlich unter den Strafmaßforderungen der Staatsanwältin.

Unter Führung des ältesten Angeklagten sollen die Mitglieder der Bande in wechselnder Beteiligung von Mai 2020 bis März 2023 Geldautomaten gesprengt haben. Die Taten seien unter anderem in Sinzig, Monschau, Niederkrüchten, Neuss, Mönchengladbach und Hamm verübt worden. Dabei soll die Bande mehr als 450.000 Euro erbeutet haben.

Als Fluchtfahrzeuge hatten die Angeklagten gestohlene Autos genutzt. Außerdem sollen Mitglieder der Bande mit gestohlenen Lastwagen in Supermärkten und Tankstellen Tresore aus den Verankerungen gerissen und anderenorts aufgebrochen haben. Als Unterschlupf soll ein Haus in Niederkassel bei Troisdorf gedient haben. Dort wurde der mutmaßliche Bandenchef am 2. März 2023 bei einer Razzia festgenommen.

Auf seine Spur waren die Ermittler durch Blitzerfotos gekommen. Der 47-Jährige war mehrfach am Steuer der gestohlenen Fluchtfahrzeuge zu schnell unterwegs gewesen. In einer Aachener Wohnung fanden die Ermittler unter dem Bett des 34 Jahre alten Mitangeklagten Sprengstoff, der auch bei den Geldautomatensprengungen eingesetzt worden war. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. (dpa)

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