Leicht rückläufige Schülerzahl bei steigendem Anteil an Migrantinnen und Migranten

Zu Beginn des Schuljahres 2016/17 besuchten 415.269 Schülerinnen und Schüler eine allgemeinbildende Schule in Rheinland-Pfalz, davon 80.333 mit Migrationshintergrund (19 Prozent). Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems anhand endgültiger Daten meldet, waren das 266 Schülerinnen und Schüler weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Migrantinnen und Migranten an den rheinland-pfälzischen Schulen stieg im gleichen Zeitraum um 7.918. 

Die leicht rückläufige Gesamtschülerzahl erklärt sich unter anderen durch den demografischen Wandel: Die Zahl der deutschen schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen war 2016 in vorläufiger Berechnung geringer als 2015. Dieser Rückgang konnte auch durch die Zunahme an schulpflichtigen Schutz- und Asylsuchenden sowie durch die gestiegene Zahl an Schülerinnen und Schülern aus der EU und Osteuropa im allgemeinbildenden Schulsystem nicht vollständig kompensiert werden.

Kinder und Jugendliche aus den Krisenregionen Syrien (plus 301 Prozent) und Afghanistan (plus 325 Prozent), die mit rund 6.300 zur größten bzw. mit 2.000 zur drittgrößten Gruppe der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund aufgestiegen sind, verzeichneten einen deutlichen Zuwachs. Deren Gesamtanteil blieb jedoch gering: Auf 100 Schülerinnen und Schüler kommen zwei Kinder bzw. Jugendliche mit syrischer oder afghanischer Herkunft.

Regionale Unterschiede

Die Verteilung der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund fiel regional unterschiedlich aus. Die meisten Migrantinnen und Migranten besuchten in den kreisfreien Städten Ludwigshafen am Rhein (8.498) und Mainz (7.205) eine Schule. Beide Städte wiesen unter den kreisfreien Städten und Landkreisen mit 46 bzw. 32 Prozent auch den höchsten Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund auf. Obwohl für den Landkreis Südwestpfalz der geringste Anteil an Migrantinnen und Migranten an den allgemeinbildenden Schulen gemeldet wurde, verzeichnete dieser Landkreis den höchsten prozentualen Zuwachs (plus 38 Prozent), gefolgt von Trier-Saarburg (plus 23 Prozent).

Absolventinnen und Absolventen

Zum Ende des Schuljahres 2015/16 erlangten insgesamt 53.959 Schülerinnen und Schüler an allgemein- und berufsbildenden Schulen einen allgemeinbildenden Schulabschluss. Während jede bzw. jeder Zweite ohne Migrationshintergrund die Hochschulreife erlangte, erreichte nur jede bzw. jeder Vierte mit Migrationshintergrund eine Hochschulzugangsberechtigung. Unabhängig von der besuchten Schulart weisen die Daten darauf hin, dass der Anteil der Absolventinnen und Absolventen mit Migrationshintergrund umso geringer ausfällt, je höher der Schulabschluss ist.

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