KV RLP unterstützt Kritik an hohen Gewinnmargen der Pharmaindustrie

Mmehr Transparenz und faire Preise bei Arzneimitteln

Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) unterstützt die Forderung der Techniker Krankenkasse (TK) nach fairen Preisen für Arzneimittel, verhältnismäßigen Gewinnmargen für die Pharmaherstellerinnen und -hersteller sowie nach mehr Transparenz in der Preisgestaltung. „Für alle Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen gelten strikte Vorgaben, wenn es um die Offenlegung und Abrechnung ihrer Leistungen geht. Nur die Pharmaindustrie kann ihre Arzneimittelpreise eigenmächtig und für niemanden nachvollziehbar festlegen. Angesichts der enormen Herausforderungen für unser Gesundheitssystem können und dürfen wir uns das nicht mehr leisten“, warnt Dr. Peter Heinz, Vorsitzender des Vorstands der KV RLP.

Die TK hatte mit Verweis auf die drastisch steigenden Ausgaben der Gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel zuletzt öffentlich die Einführung eines Gewinndeckels für Pharmaunternehmen gefordert. Mit Blick auf die Margen hatte Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, die „teils obszönen Gewinne“ angeprangert und angeregt, dass die Krankenkassen nur Medikamente der Herstellerinnen und Hersteller bezahlen sollten, die einen solchen Gewinndeckel akzeptieren. Laut TK hätten sich beispielsweise die Ausgaben für patentgeschützte Arzneimittel seit 2018 nahezu verdoppelt.

„In der ambulanten Versorgung arbeiten die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit ihrem Praxispersonal jeden Tag am Limit. Budgetzwänge, Bürokratie und ein fehlender Inflationsausgleich bringen die Praxen an ihre personellen und wirtschaftlichen Grenzen. Auf der anderen Seite wird bei Arzneimitteln eine intransparente Preisgestaltung geduldet, die die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler jedes Jahr Milliarden Euro kostet und immense Summen aus dem Solidarsystem zieht. Angesichts drängender Versorgungsfragen und zunehmender Lücken ist das ein unhaltbarer Zustand“, sagt Dr. Heinz. „Es ist gut, dass die TK dieses Thema angesprochen hat, weil es hier Handlungsbedarf gibt.“

 

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