Katrin Eder: „Digitales Angebot im Nationalpark zeigt Kostbarkeiten der Natur und wie man sie bewahrt“

Klimaschutzministerin weiht neue App-gestützte Tour im Nationalpark zu einem Hangmoor ein / Tour auch für Menschen im Rollstuhl geeignet

„Moore schützen das Klima und sind ein wichtiger Lebensraum für seltene Arten. Deshalb müssen wir sie unbedingt schützen“, sagt Klimaschutzministerin Katrin Eder. Am heutigen Freitag hat sie eine neue Tour im Nationalpark eröffnet, die ab sofort auch in der Nationalpark-App zu finden ist. Mithilfe von Scans auf Infoschildern erfahren die Besucherinnen und Besucher auf der rund einen Kilometer langen „Kleinen Moortour zum Riedbruch“ Besonderheiten zum Mosaik der Lebensräume in diesem Hangmoor.

„Es ist unglaublich faszinierend, dass man hier Arten findet, die fast gleich aussehen, die einen aber eher einen nassen, die anderen einen eher trockenen Lebensraum bevorzugen. In einem Hangmoor wie dem Riedbruch kommen sie nebeneinander vor, da sich hier nasse mit trockenen Standorten abwechseln. Die neue Tour in der Nationalpark-App öffnet den Blick für diese Besonderheiten der Natur“, so Eder. „Besonders freue ich mich, dass diese Tour für jede und jeden diese wunderschöne Natur zugänglich macht. Die Tour ist barrierefrei und somit auch für Menschen im Rollstuhl geeignet.“ Mittels eines Steges kann man hier das Moor erkunden, ohne im feuchten Boden zu versinken und ohne das Ökosystem zu gefährden.

Hier sieht man beispielsweise die für diesen Lebensraum typische Moorbirke und erfährt: Sie gilt als die nördlichste Baumart Europas und übersteht problemlos Winterfröste bis zu minus 40 °C. Sie ist zudem die einzige Baumart, die auch noch auf sehr nassen Standorten in den Brüchen wächst. Gleichzeitig zeigt die App, wie sie sich von der Sandbirke unterscheidet, die es eher trockener mag.

„Solche Angebote sind nicht nur für die Umweltbildung wichtig, sondern auch für den Arten- und Naturschutz bedeutsam. Indem Besucherinnen und Besucher gelenkt werden, werden beispielsweise Tiere weniger gestört“, so Eder.

Auf der Tour erfährt man nicht nur, welche Arten hier vorkommen, sondern auch Geschichten und Mythen über Moore sowie Infos zum EU Life Projekt „Hangmoore im Hochwald“. Im Nationalpark wurden Moore renaturiert, indem Entwässerungsgräben verschlossen werden. Diese wurden vor Jahrzehnten angelegt, um den Boden für die Waldbewirtschaftung leichter nutzen zu können. Dies wurde rückgängig gemacht. So sollen die Moore weiterhin langfristig CO2 speichern.

Die neue Tour ist ab heute in der Nationalpark-App verfügbar. Es wird empfohlen, die Tour vor dem Start herunterzuladen. Vor Ort funktioniert sie auch ohne Internetempfang. Die App gibt es in Deutsch und Englisch. Auch in leichter Sprache und Hörversionen gibt es Informationen.

Infos zur App gibt es hier: www.nlphh.de/app

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