Katrin Eder: „Die Weltklimakonferenz darf keine Zeit mehr verlieren, die zunehmende Erderwärmung zu stoppen“

Die Folgen des Klimawandels sind in Rheinland-Pfalz längst sichtbar – Erwärmung um 1,7 Grad – Zukunftsrisiken werden gravierender – Land steuert mit Ausbau der Erneuerbaren und dem Klimaschutz-Investitionsprogramm KIPKI dagegen

„Die Staaten der Erde ringen bei der Weltklimakonferenz in Dubai darum, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Wie schwierig es ist, sich auf verbindliche Maßnahmen zu einigen, die den von Menschen gemachten Klimawandel noch stoppen oder verlangsamen können, zeigt jeder Konferenztag auf der COP28. Nach wie vor steigen die Treibhausgasemissionen weltweit an. Daher ist der Ausstieg aus fossilen Energien wie Kohle, Gas und Öl wichtiger denn je. Denn längst werden die Auswirkungen überall sichtbar, die Eisschilde der Polarregionen schmelzen ab, Dürreperioden nehmen zu, das Wetter wird unberechenbarer, Extremwetterereignisse nehmen zu, Waldbrände verwüsten ganze Regionen, die Artenvielfalt geht verloren. Die großen globalen Temperaturveränderungen haben auch regional und lokal Auswirkungen. In Rheinland-Pfalz sind wir schon bei 1,7 Grad angekommen – und sind damit eines der am stärksten betroffenen Bundesländer. Wie konsequent wir beim Klimaschutz und bei Klimawandelfolgenanpassung sind, wird die Lebensqualität in Zukunft ganz entscheidend beeinflussen“, erklärte Klimaschutzministerin Katrin Eder mit Blick auf die laufende Weltklimakonferenz.

Die Zahlen und Fakten sprechen eine klare Sprache. Seit 1951 hat sich die Anzahl der heißen Tage in Rheinland-Pfalz nach Angaben des rheinland-pfälzischen Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen verdoppelt. Besonders heiß ist es in Rheinhessen und der Vorderpfalz. Wir erleben häufigere, heftigere und länger anhaltende Hitzewellen. Der Niederschlag im Sommer nimmt ab, der im Winter zu. Zudem erleben wir im Sommer längere Trockenperioden, die zum Beispiel Auswirkungen auf die Wälder haben und auch die Gefahr von Starkregen und damit verbundenen Überflutungen steigt.

Bereits jetzt betreibt Rheinland-Pfalz großen Aufwand, um die Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu gewährleisten. Das Klimaschutzministerium fördert beispielsweise Fernwasserleitungen und Verbundsysteme, um unter anderem die Trinkwasserversorgung in Zukunft auch in Notsituationen sicherstellen zu können.

„Gelingt es nicht, den Ausstoß von Treibhausgasemissionen drastisch zu senken, wird sich das Klima dramatisch ändern. Das könnte beispielsweise bis zum Ende des Jahrhunderts zu einer Verdreifachung der Hitzewellen führen, die wir heute schon erleben. In Deutschland sinken zwar die jährlichen CO2-Emissionen. Aber das CO2-Budget zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels könnte bei dem aktuellen Ausstoß von Treibhausgasen bereits 2025 aufgebraucht sein. Zudem darf man nicht vergessen, dass Deutschland eine besondere Verantwortung hat. Es verzeichnet im weltweiten Vergleich die fünfthöchsten kumulativen Emissionen“, betonte Klimaschutzministerin Katrin Eder.

„Wenn wir das Ruder nicht herumreißen, wird die Wasserversorgung perspektivisch unter Druck geraten. Ökosysteme wie der Wald werden instabil. In der Landwirtschaft müssen wir mit Ertragsminderungen rechnen. Das Krankheitsrisiko steigt durch exotische Krankheiten. Lieferketten können aufgrund von Niedrigwasser und Extremwetterereignissen betroffen werden. Zudem entstehen deutlich mehr Gefahrensituationen für die Bevölkerung“, erläuterte Umwelt- und Klimaschutzministerin Eder.

Rheinland-Pfalz versucht – im Schulterschluss mit den Kommunen – dieser Entwicklung unter anderem mit dem starken Ausbau von Erneuerbaren Energien entgegenzuwirken. Zugleich werden Städte, Kreise und Gemeinden mit einem 250-Millionen-Euro-Investitionsprogramm für Klimaschutz und Innovation (KIPKI) unterstützt. Hierüber können Maßnahmen zum Klimaschutz und der Anpassung an die Folgen des Klimawandels auf unbürokratische Weise umgesetzt werden. „Ich werde mich weiter auf allen politischen Ebene dafür einsetzen, dass wirksame Maßnahmen ergriffen werden, um den Anstieg der Erderwärmung zu minimieren. Nur so können wir unsere Lebensqualität bewahren. Global und insbesondere auch hier bei uns Rheinland-Pfalz“, erklärte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder.

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