Jugend-Engagement-Wettbewerb „Sich einmischen – was bewegen“ – Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeichnet 29 Jugendprojekte aus

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat die Preise des achten Jugend-Engagement-Wettbewerbs in der Staatskanzlei verliehen. „Die 29 ausgezeichneten Projekte zeigen auf vielfältige Weise, wie viel junge Menschen mit ihrer Kreativität, ihrem Mut und ein wenig Unterstützung in Rheinland-Pfalz bewegen können“, lobte Ministerpräsidentin Malu Dreyer das Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger. „Wir nehmen die Ideen von jungen Leuten für demokratische Prozesse sehr ernst. Unserer Demokratie tut es gut, wenn man sie jung denkt“, so die Ministerpräsidentin. Deshalb sei es wichtig, junge Menschen zum Engagement in Politik und Gesellschaft zu ermutigen und dabei auch von ihnen zu lernen.

Der jährliche Wettbewerb soll Kindern und Jugendlichen durch unkomplizierte finanzielle Unterstützung helfen, eigene Projekte vor Ort zu realisieren. Im Rahmen der aktuellen Wettbewerbsrunde werden 29 Projekte aus ganz Rheinland-Pfalz mit jeweils 500 Euro gefördert. Sie befassen sich mit Themen wie Umweltschutz, Demokratiestärkung und gesellschaftlichem Zusammenhalt. „Diese tollen Projekte werfen ein Schlaglicht auf das sehr breite und besonders umfangreiche bürgerschaftliche Engagement unserer jungen Generation“, so die Ministerpräsidentin.

In Linz am Rhein unterstützen beispielsweise Schülerinnen und Schüler der Alice-Salomon-Schule mit dem Projekt „Wir schlagen Wurzeln – Jugend forstet auf!“ die Wiederaufforstung vom durch Borkenkäfer geschädigten Dierdorfer Wald. In Welschbillig spricht das Kinderreporterteam mit verschiedensten Interviewpartnern aus Bereichen wie Politik, Feuerwehr, Schule, und vielem mehr, um im Nachrichtenblatt der Gemeinde auch die Anliegen der Kinder darzustellen. Der Preisträger des Max-Slevogt-Gymnasiums in Landau setzt sich mit antisemitischen Verschwörungstheorien in der Coronazeit auseinander. Ausgezeichnet wird auch ein Projekt, das Partizipationsmöglichkeiten der Mainzer Jugend in der Politik erweitern möchte, indem das Jugendforum Mainz eine „Jugenddemokratiekonferenz“ ins Leben gerufen hat.

Der Jugend-Engagement-Wettbewerb ist aus dem Beteiligungsprojekt “jugendforum rlp” heraus entstanden, einer Gemeinschaftsinitiative der Bertelsmann Stiftung und der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz. Die Gewinnerprojekte sind automatisch für den Deutschen Engagementpreis 2022 nominiert und alle Bewerbungen wurden auch an den Bundeswettbewerb “Demokratisch Handeln” weitergeleitet.

Eine Kurzbeschreibung aller 29 Projekte finden Sie hir im Anhang.

Preisträger Jugend-Engagement-Wettbewerb 2021/2022

Pfalz

„Der Pfälzer Wald – Ein Laboratorium für Klimaschutz?“, St. Franziskus-Gymnasium und -Realschule Kaiserslautern
Der Pfälzer Wald ist Naherholungsgebiet für Mountainbiker und Wanderer, Ausflugsziel bei Wandertagen und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und zunehmend auch Umweltschützer. Trockenheit, Borkenkäfer und eine zurückgehende Biodiversität schädigen den kostbaren CO2-Speicher. Die Schule mit franziskanischer Prägung soll erkunden, was Rheinland-Pfalz für die Rettung des Waldes tut und dazu sollen Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft interviewt und Exkursionen vor Ort unternommen werden, sowie im Rahmen einer anschließenden Plakatausstellung, die möglicherweise auch als Wanderausstellung an andere Schulen der Region gehen könnte, der Schulgemeinschaft die Ergebnisse vorgestellt werden.

 „Skatepark für die Gemeinde“, Skate-community TLM Frankenthal
Bereits seit 2019 ist die Skatecommunity mit der Stadtverwaltung, dem Kinder- und Jugendbüro Frankenthal und den Anwohnern neben dem Skatepark in gemeinsamen Gesprächen und Diskussionen bezüglich der Bebauung einer neuen Skateanlage an einem geeigneteren Standort. Vorschläge für verschiedene Standorte mit deren Vor- und Nachteilen wurden genannt und man hat sich über die Flächengrößen und die Baukriterien unterhalten. Nun möchte man sich auf einen Standort einigen, bei dem auf Lärmschutz und auf eine zentrale Lage geachtet werden sollte. Anschließend soll ein Bauunternehmen einen Grundriss bzw. die Wunschvorstellung der neuen Anlage mit eventuellen Kompromissen planen.

 „Gemeinsam Rheinland-Pfalz – Ein Spielfest für Bad Neuenahr-Ahrweiler“, Mannlich-Realschule plus Zweibrücken
Die Realschule hat in einem ersten Spendenlauf nach der Flutkatastrophe schon über 9.000 € für die Philipp-Freiherr-von-Boeselager-Realschule plus Ahrweiler gesammelt, damit dort wieder Schule möglich ist. Neben der finanziellen Unterstützung will die Schülervertretung aus Zweibrücken auch die Schüler menschlich unterstützen. Aus diesem Grund soll die 5. und 6. Jahrgangsstufe aus Ahrweiler zu einem Spielfest nach Zweibrücken eingeladen werden. GEMEINSAM soll Zeit miteinander verbracht werden, ein Völkerballturnier und eine Stadtrallye durchgeführt und eine langfristige Schulpartnerschaft entwickelt werden.

 „Global Kids – natürlich vielfältig“, Landesarbeitskreis Freizeitenarbeit der Evangelischen Jugend der Pfalz, Kaiserslautern
Die Freizeit “Global Kids” wird 2022 zum 11. Mal durchgeführt. Inhaltlicher Schwerpunkt ist das globale Lernen. Auf der Freizeit werden Kinder motiviert und befähigt, Globalisierung an sich und ihr eigenes Leben in Bezug auf das vielschichtige Geflecht der eigenen Welt wahrzunehmen und zu verstehen. Auf dieser Basis sollen sich die Kinder Kompetenzen aneignen, damit sie darauf vorbereitet sind, einen nachhaltigen Lebensstil zu entwickeln und sich an der Gestaltung einer humanen und zukunftsfähigen Gesellschaft zu beteiligen. Es geht darum, dass Kinder die Verschiedenheiten der Menschen anerkennen und wertschätzen. Zugänge zum Thema werden mithilfe von Theater, Fotografie, Musik, Tanz, Kunst u. ä. gestaltet. Die Teilnahme von beeinträchtigten Kindern, sowie Kindern, deren Familien wenig Geld zur Verfügung haben, soll möglich gemacht werden.

 „Vogelpfad“, CVJM Pfalz Scoutsgruppe, Otterberg
Das Projekt hat das Ziel die Bevölkerung über Waldvogelarten zu informieren und diese zu schützen. Dazu wurde ein Vogelpfad angelegt mit Info-Tafeln und Mitmach-Stationen. Eine demolierte Sitzbank wurde spontan von der Gruppe ausgebessert und dazu noch ein Barfußpfad mit ca. 5 Feldern angelegt. Darüber hinaus wurde eine ca. 30 m lange Vogelhecke gepflanzt und auf Bitte des Forstamtes ca. 30 Jahre alte, vergammelte Wuchshüllen aus einem Waldstück entfernt.

 „“Blick-Augenblick-Weitblick“ Antisemitische Verschwörungstheorien in der Coronazeit.“, Max-Slevogt-Gymnasium, Landau
Das Max-Slevogt-Gymnasium möchte sich einmischen und etwas bewegen zu den Themen: Unsicherheiten in Coronazeiten. Dabei geht es darum, dass längst überwunden geglaubte Verschwörungstheorien mit eindeutig antisemitischer Ausrichtung auch in der Coronakrise bemüht werden. Die Juden sind, wieder einmal, an allem Schuld. Dazu muss man aber verstehen: “Verstehst du, was du liest?”. Es ist geplant, dass Menschen kontaktiert werden, die die Schüler und Schülerinnen dabei anleiten. In den AG’s “Schule ohne Rassismus” und “Jüdischer Friedhof Landau” wird sich mit diesen Fragen beschäftigt. Das Ziel des Projektes ist es, Infos zu sammeln, zu besprechen, einzuordnen, Hintergründe und Denkmuster zu verstehen, Schüler und Schülerinnen zu interviewen, eine Argumentationshilfe (ABC) für die Schüler und Schülerinnen zu erstellen und ein Comic dazu zu erarbeiten.

 „Lichterleben 2021“, Messdiener St. Gertrud Leimersheim
Das Projekt “Lichterleben” hat das Ziel, Glaubensgeschichten in einem neuen Format zu präsentieren, dieses Jahr war es z. B. die Schöpfungsgeschichte. Mit Scheinwerfern, Hochleistungsbeamern und Musik wird die Kirche in eine Art “riesiges Kino” verwandelt. Besonders aufgrund von Corona konnte dieses Jahr mit dem Projekt die Jugendarbeit sehr gut fortgesetzt werden. Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen, ist es der Wunsch dieses Projekt auch im nächsten Jahr wieder umzusetzen.

 „Inklusive Abenteuer und Erlebnissporttage“, Sportgemeinschaft Lachen-Speyerdorf 1910 e.V., Neustadt an der Weinstraße
Die Abteilung Turnen der TuS Lachen-Speyerdorf 1910 e. V. führt seit 2019 die „Inklusiven Abenteuer- und Erlebnissporttage“ durch. Alle Projekte orientieren sich an der Philosophie: „Miteinander statt Gegeneinander trotz Diversität – Gelebte Inklusion im Alltag.“ Kindern und Jugendlichen im Alter von 6-27 Jahren wird die Möglichkeit gegeben, in einer bewegungsorientierten Umgebung aufeinander zuzugehen, voneinander zu lernen und Vorurteile abzubauen. Der Fokus liegt auf mehreren Projekten (Seilkonstruktionen, Stehpaddeln, AirTrack-Turnen, Bouldern und Trampolin-Springen, sowie das Projekt „Deine Sinne“). Bei jedem der Projekte gibt es eine sog. „Inklusionsecke“, in welchen sich die
Teilnehmenden spielerisch mit unterschiedlichen Themen auseinandersetzen können. Schwerpunkte: unterschiedliche Behinderungen, LGBTQIA+, Religionen und Herkunftsländer. Den Kindern wird hier keineswegs eine Meinung aufgedrängt, ihnen wird in einem geschützten Umfeld die Möglichkeit gegeben, neue Erfahrungen zu sammeln. Es gibt Kooperations- und Sportspiele zu verschiedenen Themenschwerpunkten, die einen zunächst spielerischen, leichteren Zugang zum Thema gewährleisten. Im Nachgang wird in der Gruppe über das Erlebte reflektiert, um so das Bewusstsein für die eigenen Gefühle aber auch die anderer zu schärfen.

 „Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl 2021“, Jugendparlament Herxheim-Hayna, Landau
Zur Bundestagswahl 2021 sollten junge Menschen aus Herxheim und Hayna eine Plattform geboten bekommen, ihre Fragen und Themen zum Ausdruck zu bringen. Ganz im Sinne der politischen Beteiligung konnten die jungen Menschen ihre Fragen an das JUPA stellen. Als politische Vertreter wurden die Direktkandidaten der Parteien eingeladen, welche bereits im Bundestag sitzen. Eingeladen als Publikum vor Ort waren Lernende des örtlichen Schulzentrums im Alter von 16-20 Jahren, sowie weitere Jugendliche aus Herxheim und Hayna. Da aufgrund der Corona- Pandemie Personenbegrenzungen vorlagen, wurde die Veranstaltung live auf Youtube übertragen. Im Nachgang wurde das Video bearbeitet und die Aufnahme ist weiterhin auf YouTube unter dem Link: https://www.youtube.com/watch?v=SNOzq7DRji8 zu finden.

 „Leibniz-Schülercafé“, Schülervertretung Leibniz-Gymnasium Neustadt an der Weinstraße
Die SV möchte in ihrer Schule ein Schülercafé etablieren. Es ist geplant, dieses mit Sitzmöglichkeiten, einem gesunden und nachhaltigen Kioskverkauf sowie einigen Spielgeräten wie Tischkickern auszustatten. Somit soll den Schülerinnen und Schülern eine Alternative zu dem mehrheitlich ungesunden und teuren Angebot des Hausmeisterkiosks geboten werden und ein Raum für Zusammentreffen innerhalb der Schulgemeinschaft entstehen. Es sollen warme, reichhaltige Speisen für die Mittagspause angeboten werden, da es keine Cafeteria in der Schule gibt. Durch soziale Projekte im Schülercafé soll zudem Präventionsarbeit in den Bereichen sexualisierte und häusliche Gewalt sowie Cybermobbing und Hass im Netz geleistet werden, wobei die SV von der Unterstützung verschiedener sozialer Einrichtung profitiert. Es ist geplant, zuerst den Alternativkiosk mit den Sitzmöglichkeiten und den Spielgeräten aufzubauen. Die sozialen Projekte sollen erst, nachdem sich das Café wirklich etabliert hat, begonnen werden und abgesehen von der Kontaktaufnahme mit den Sozialarbeitern außerhalb der Caféräumlichkeiten stattfinden. Dazu stehen ein kleines, zusätzliches Besprechungszimmer und gezielt gewählte Unterrichtseinheiten zur Verfügung. Insgesamt möchten sich die Jugendlichen vor allem auf die psychische Gesundheit konzentrieren, da sie auf Grundlage schulinterner Umfragen feststellen mussten, dass gerade hier Hilfe nötig ist.
Nördliches RLP

 „Freundschaftsbande mit Ruanda“, BBS-Lahnstein
Die Schüler und Schülerinnen des Workshops „Freundschaftsbande“ möchten sich mit gleichaltrigen der Partnerschule in Nzuki/Ruanda solidarisieren und im Rahmen der Ruandawoche einen eigenen Beitrag zum Neubau einer dringend benötigten Schulküche leisten. Dazu haben sich an mehreren Terminen Schüler und Schülerinnen und Lehrkräfte aus verschiedenen Fachbereichen (u. a. Hauswirtschaft/Ernährung, Wirtschaft/Verwaltung) zusammengefunden, um unter Anleitung und Begleitung der Schulsozialarbeiterin aus Wollspenden Freundschaftsbändchen zu knüpfen. Die farbenfrohen Ergebnisse werden während der Ruandawoche in der Schule gegen Spenden angeboten. Die einmal erlernte Technik hat zahlreiche Lernende dazu veranlasst, in der Freizeit selbstständig weitere Freundschaftsbänder herzustellen und dem Projekt zu spenden. Bisher kamen so rund 50 Bändchen zusammen. Dank des großen Engagements der fleißigen Hände werden noch weitere folgen.

 „Schreibwerkstatt“, Förderverein Kultur der jungen Bühne Lahnstein e.V.
Ein Teil der Akteure der Jungen Bühne Lahnstein möchte gemeinsam ein eigenes Musicalstück schreiben. Bei der Jungen Bühne Lahnstein proben knapp 120 Beteiligte im Alter von 3-29 Jahren wöchentlich für die aktuellen Produktionen in den Räumen des Jukz Lahnstein. Die Aufführungen finden anschließend in der Aula des Johannes-Gymnasiums Lahnstein statt. Alle Stücke werden von der Intendantin Corinna Schmitz geschrieben, mit passenden Musikstücken versehen und zur Aufführung gebracht. Während den Proben zu den neuesten Stücken, Alice und Kafkas Verwandlung, entstand die Idee der Teens (10-16 Jahre) ein eigenes Musicalstück zu schreiben und dies bis zur Produktion eigenverantwortlich auf die Beine zu stellen. Erste Ideen bezüglich der Thematik des Stückes gehen in die Richtung Vielfalt, LGBTQ+ und Toleranz. Im Rahmen einer wöchentlichen Schreibwerkstatt möchte der
Förderverein Kultur der Jungen Bühne Lahnstein e. V. nun den Jugendlichen die Möglichkeit und den Rahmen geben, ihre Ideen weiterzuentwickeln und in die Realität umzusetzen.

 „Wir stecken andere Schulen mit Regenwaldschutz an“, Bennis Waldschützer*innen – next level des Wiedtal-Gymnasium Neustadt (Wied)
Das Team hinter “Bennis Waldschützer*innen – next level” möchte mit folgenden Ideen jungen Menschen das Thema Klima- und Regenwaldschutz näherbringen. Das Projekt/die Gruppe möchte…
1. Einen Regenwald- und Klimaschutz-Preis ausschreiben, an dem sich alle Schulen in Rheinland-Pfalz beteiligen können. So werden alle Schulen erreicht, und es gibt die Möglichkeit mit Flyern die Problematik und Ideen zu erläutern: Wozu brauchen wir den Regenwald?, Was haben wir mit dessen Zerstörung zu tun?; Ausstellung z. B. zur Palmöl-Problematik, Fleischkonsum und Regenwaldvernichtung, Möglichkeiten zum Regenwaldschutz. Es ist angedacht die Landes-SV zu überzeugen, als Partner zu fungieren.
2. Für interessierte Grundschulen im Einzugsgebiet des WTGs Pilotprojekte in Sachen Regenwald- und Klimaschutz erarbeiten und umsetzen.
3. Zusammen mit Klaus und Benni Over ein Spendenprojekt, ähnlich dem Projekt “Tulpen für Brot” auf die Beine stellen. Auch mit diesem attraktiven Spendenprojekt können viele Schulen erreicht werden.

 „Wir schlagen Wurzeln – Jugend forstet auf!“, Alice-Salomon-Schule BBS, Linz am Rhein
Mit dem Projekt soll in einem Teilbereich des Dierdorfer Waldes mit Neu-Pflanzungen von Setzlingen dem stark wütenden Borkenkäfer entgegengewirkt werden. In den Sommermonaten wurden einige Bereiche abgeholzt, um die Verbreitung der Borkenkäfer zu reduzieren. Bäume bieten Tieren Nahrung, Lebensraum und Schutz. Auch für Menschen sind sie von großer Bedeutung. Bäume produzieren Sauerstoff, filtern Staub, binden Kohlenstoffe und bremsen den Klimawandel. Die Klasse plant die Aufforstungsaktion in Zusammenarbeit mit dem Förster Hr. Schmid (Raum Dierdorf) für Frühjahr 2022. Die Setzlinge werden aus der örtlichen Baumschule bezogen. Um mehr Kinder und Jugendliche für dieses Thema zu begeistern, ist geplant dies mit der heilpädagogisch orientierten Jugendwohngruppe in Dierdorf umzusetzen. Mit der BVJ-Klasse Holz/Metall der BBS sollen zahlreiche Verbiss- und Fegeschutz-Vorrichtungen gebaut werden.

 „Sustainable School Projects BBS-Lahnstein & Partner School in Rwanda“, Schülervertretung der BBS-Lahnstein
Die SV der BBS Lahnstein, bestehend aus einem sechsköpfigen Team, möchte zusammen mit dem Vorstand des Rhein-Lahn-Kreises die Partnerschulen in Ruanda finanziell unterstützen. An der BBS hat die SV bereits ein Konzept zum Pfandmanagement entwickelt und umgesetzt. Nun soll das Konzept auch in der regionalen Kommune weiter ausgebreitet werden. Dazu hat die SV ein klares System zur Pfandtrennung vom normalem Abfall eingerichtet, indem neben den großen Abfalleimern im Schulgebäude auch große Eimer für Pfand aufgestellt wurden. Damit werden alle Pfandflaschen von dem restlichen Müll getrennt und der erzielte Erlös, jährlich ca. 400 €, wird dann an die Partnerschule in Ruanda gespendet. Jetzt sollen, neben den zentralen Abfalleimern in der Stadt Lahnstein, in Absprache mit der Stadtverwaltung, auch solche Pfandflaschensammler aufgestellt werden. Der Sinn und Zweck des Ganzen ist, mehr Geld für die Partnerschulen in Ruanda zu sammeln und zu spenden, um bspw. den Bau einer neuen Schule zu beschleunigen.
Rheinhessen
 „Toleranz-Workshop und Kunstprojekt “Puzzle der Vielfalt”“, AG “Schule gegen Rassismus” des Elisabeth Langgässer Gymnasiums, Alzey
Für alle 5. Klassen finden Toleranz-Workshops statt, in denen die Schülerinnen und Schüler für die Themen Vielfalt, Rassismus, Vorurteile, Akzeptanz und vieles mehr sensibilisiert werden. Die Workshops wurden selbst entwickelt und werden selbstständig in den Klassenleiterstunden durchgeführt. Der Klassenleiter ist anwendend, so dass das neue Wissen ggf. in den nächsten Stunden noch vertieft werden kann. Am Ende des Workshops erhalten alle 5. Klassen ein von der AG gestaltetes Plakat („Wir sind bunt“), das die wichtigsten Informationen zu den gelernten Themen enthält und das alle Schülerinnen und Schüler der Klasse unterschreiben dürfen. Im Anschluss fertigen alle Fünftklässler ein Selbstporträt in Form eines Puzzleteils im Kunstunterricht an. Alle diese Puzzleteile bilden am Ende des Projekts ein großes und buntes Puzzle der Vielfalt, das im Schulhaus ausgestellt wird.

 „Kinderministerium der WalFische“, Team WalFische der Grundschule Gau-Odernheim
Mittwochs haben die Klassenstufen 3 und 4 eine feste Stunde, in der eigene Projekte und Themen bearbeitet werden. Sie werden zu Experten und Expertinnen, um die Zukunft für alle zu verbessern. Um sich um alle Themen gleichzeitig kümmern zu können, werden Abteilungen (Tierschutz, Müll, Luftschutz, Umweltrechte, Geldverteilung, Frieden, Kinderrechte, Menschenschutz usw.) eingerichtet. Da im KiMi Experten arbeiten sollen, muss vor Gründung des selbst ausgesuchten Zukunftsthemas zuerst eine Präsentation gemacht werden. Dann bekommt jeder Experte und jede Expertin einen Ausweis und darf in der passenden Abteilung zusammen mit anderen Experten arbeiten. Es dürfen auch neue Abteilungen gegründet werden. Organisiert wird dies von den Klassen 3-4. Mit dem Ministerium der Erwachsenen soll Kontakt aufgenommen und die Ideen weitergegeben werden. Das Team WalFische will mit dem Erwachsenen-Ministerium gemeinsam arbeiten, um bei wichtigen Dingen mehr mitentscheiden zu können.

 „Mensch sein!“, Ideen-Raum, Gau-Algesheim
Das Unschöne am „Mensch sein!“ kann man in der Schule erleben, wenn z.B. zu viel Engagement auch Neid, Missgunst und Ausgrenzung etc. hervorlocken kann. Es folgt Mobbing bis hin zum Schulwechsel. Es fehlt genügend Aufklärung über die Gefahren von sozialen Medien. Während des Lockdowns erlebten alle Vereinsamung und Kontrollverlust über eigene Entscheidungen. Mobbing und Hass im Internet und auch in Schulen sind ein Teil dieses „Menschseins“. Das Projekt soll darauf aufmerksam machen, dass in jedem auch all das steckt, dass zum positiven „Mensch sein“ gehört, wie Menschlichkeit, Toleranz, Verständnis, Rücksichtnahme und Respekt anderen gegenüber. Die Kampagne „Mensch sein!“ soll aufklären, zum Nachdenken anregen, motivieren und möglichst viele Jugendliche, Lehrer und Familien erreichen. Auch durch mediale und kreative (Menschen-)Aktionen soll betroffenen Kindern und Jugendlichen eine Stimme gegeben werden, die sich nicht trauen/sich schämen und besonders das laut aussprechen, was ihnen geholfen hätte, wenn man ihnen zugehört hätte. Das Projekt soll alle dazu ermutigen, hinzuschauen, wenn man Ungerechtigkeiten/Leid sieht und Stellung zu beziehen, statt zum „anonymen Mitläufer für asoziales Verhalten in einer Gruppe“ zu werden, eben „Mensch zu sein!“ für ein schönes Zusammenleben, was sich alle wünschen.

 „Jugenddemokratiekonferenz“, Jugendforum Mainz
Das JuFo kann eigene Projekte starten, diskutieren und Themen angehen, welche von Interesse sind. Dabei wird das JuFo vom Haus des Erinnerns bei der Umsetzung und der Finanzierung unterstützt. Hieraus ist das neuste Projekt entstanden: “Die Jugenddemokratiekonferenz”. Die Partizipationsmöglichkeiten der Mainzer Jugend in der Politik sind leider kaum vorhanden und daher ist das Ziel gute Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche in der Stadt Mainz zu etablieren. 2022 soll diese Konferenz für Mainz ins Leben gerufen werden. Diese soll von Jugendlichen für Jugendliche organisiert werden und allen eine Plattform bieten um sich in ihrem Interessensbereich zu entfalten und eigene Ideen einzubringen, egal, ob als Kooperationspartner, Organisator, Social-Media-Manager oder Teilnehmer. Es könnte eine echte Jugendbeteiligung ermöglicht werden, mit der Jugendliche demokratisch gefördert und ein Zeichen für Demokratie gesetzt werden könnte.

Naheland, Hunsrück, Mosel, Eifel

 „Nikolaus-Schlitten Schoden“, Katholische Jugendgruppe Schoden e.V.
Jedes Jahr bietet die KJG Schoden den Familien im Dorf einen Nikolaus-Besuch an. Das Angebot wird vielfältig genutzt, sodass der Nikolaus und Knecht-Ruprecht an zwei Tagen im ganzen Dorf unterwegs sind, um den Kindern eine Freude zu bereiten. Im letzten Jahr konnten Corona-bedingt keine Hausbesuche stattfinden. Damals ist die Idee entstanden mit einem eigens gebauten “Schlitten” durchs Dorf zu fahren und die Kinder vor der Haustür zu empfangen. Der nur behelfsmäßig zusammengebaute Schlitten sollte in diesem Jahr etwas professioneller gestaltet werden, damit die Kinderaugen zum Leuchten gebracht werden.

 „Kinderreporter Welschbillig“, Kinderreporter Welschbillig
Welschbillig hat ca. 2.500 Einwohner. Schon seit Jahrzehnten gibt es für die Bewohner ein Nachrichtenblatt mit Neuigkeiten aus der Gemeinde und den Vereinen. Es fehlt eine Seite von Kindern für Kinder. Hier sollen Interviews geführt werden von Kindern mit dem Bürgermeister, der Schule, der Feuerwehr und anderen Instituten, aber auch mit Kindern und alten Menschen, die von früher berichten könnten. Es gibt schon eine E-Mail-Adresse. So können andere Kinder Wünsche und Ideen mitteilen, aber auch Lieblingsrezepte, Bastelideen Tipps für Unternehmungen und vieles mehr. Das Kinderreporterteam könnte
sich vergrößern und die Seite für Kinder könnte alle zwei Wochen erscheinen. Später könnten auch mit anderen Kindern Aktionen gestartet werden, z. B. ein Kinderflohmarkt, eine Familienwanderung, ein Spielenachmittag, uvm.

 „Jugend für Jugend – Aufbau unseres Jugendraums“, Jugendverein Guldental e.V.
Die offene Jugendarbeit des Jugendvereins hat als Ziel den Jugendlichen die Möglichkeit zur Freizeitgestaltung und Begegnung mit Gleichaltrigen anzubieten, die nicht kommerziellen Interessen unterliegen.
Die Jugendlichen sollen zur gesellschaftlichen Mitverantwortung und sozialem Engagement angeregt werden, man möchte ihnen neue Kompetenzen vermitteln, sie zur Teilnahme am gesellschaftlich-kulturellen Leben anregen, die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen fördern, den Jugendlichen Beratung in lebenspraktischen Fragen anbieten, ihnen fachspezifische Beratungsdienste vermitteln. Die Jugendvertreterinnen und Jugendvertreter in den Gremien der Orts- und Verbandsgemeinde sollen in ihrer Tätigkeit beraten und unterstützt werden. Es soll ein geschützter Ort sein, um Probleme miteinander auszutauschen, für Hausaufgabenbetreuung (ältere helfen jüngeren) und für Spielenachmittage.
Der Verein möchte zudem Ferien-Freizeiten anbieten, um den Kindern einen Rückzugsort in den Ferien zu bieten.

 „Jugendvideoprojekt – “Kirche auf der Spur”“, Pfarreiengemeinschaft Serrig-Freudenburg
Geplant ist es eine Filmdokumentation zur “Kirche von heute” zusammenzustellen und zu verfilmen. Noch offen ist, ob es ein Komplettfilm oder eine Serie wird.
Auf dem Weg dahin gibt es die Idee, Interviews mit verschiedenen Personen rund um den Kirchturm zu führen. Der Fragebogen dazu wurde von der Gruppe selbst erarbeitet. Die Ziele des Videoprojektes sind Menschen ins Nachdenken zum Thema Kirche zu bringen. Außerdem soll der Videoimpuls mit den verschiedenen Meinungen und Einstellungen der Interviewpartner die Zuschauenden dazu anregen, sich ihre eigene Meinung zum Thema Kirche zu bilden. Die Zuschauenden sollen sich durch die Impulse fragen: Wie kann ich selbst Kirche mitgestalten oder verwandeln und mich dort einbringen?

 „PROJEKT „INNENHOF““, CREATIVE CREW, Schweich
Aus einem „in Vergessenheit geratenen“, jahrelang ungepflegten Innenhof ist innerhalb von vier Jahren inmitten von Beton durch viel Arbeit eine grüne Oase entstanden. Bei allen Veränderungen wurde auf Nachhaltigkeit, den Einsatz von Bio-Produkten und die Verwendung von natürlichen Rohstoffen geachtet. Die Neuerungen sind u.a.: eine neu angelegte Rasenfläche, ein effizientes Bewässerungssystem, Paletten-Sitzmöbel und viele Grünpflanzen.
Das Ziel ist nun einen Ort zu schaffen, der Kunst, Kultur und Handwerk vereint und viele Möglichkeiten der Nutzung bietet, z. B. als Chillout in den großen Pausen, Gesprächsort oder zum Grillen.

 „Jugendtreff im Bauwagen“, Beller Dorfjugend
Nachdem es seit Jahren keine Möglichkeit eines Jugendtreffpunktes in der Gemeinde Bell gab, haben Jugendliche es sich zum Ziel gesetzt, einen alten Bauwagen zu restaurieren und jugendgerecht zu gestalten. Zu diesem Zweck verwenden die Jugendliche fast ausschließlich selbst gesammelte und gebrauchte Baumaterialien.

 „Tunnel-Projekt“, Realschule Plus und FOS Birkenfeld
Im Rahmen eines Graffiti-Workshops, den der Künstler und legale Sprüher Roland Palm auf Einladung der RS plus und FOS gemeinsam mit Schüler und Schülerinnen der Klassenstufe 7 und 10 durchgeführt hat, startete die Gestaltung des Tunnels unter der B 41. Der Tunnel gehört für die meisten Lernenden zum täglichen Schulweg. Von den Schüler und Schülerinnen wird er auch der „Gruseltunnel“ genannt. Realschul-besuchende Kinder wollen die Unterführung attraktiver machen. Die Idee war es, eine Seite des Tunnels zu gestalten, während die zweite Wandhälfte des Tunnels überstrichen und als legale Graffitiwand dienen soll. Die Idee ist, die schönen Seiten der Stadt Birkenfeld und die Treffpunkte der Jugendlichen widerzuspiegeln. Der Bürgermeister und die Schüler und Schülerinnen setzten sich zusammen und sprachen über die Probleme des Tunnels. Der Bürgermeister sagte den Lernenden seine Unterstützung zu, dass der Tunnel beleuchtet, gereinigt und neue Mülleimer angebracht werden sollen.

 „Neuerburg for Future.“, Schülervertretung des Eifel-Gymnasium Neuerburg
Das Projekt soll insgesamt ein Konzept für eine nachhaltige, grünere und gesündere Welt sein und auch Vorbild für andere Schulen.
Dazu gibt es drei Grundpfeiler:
1) Konsequente und einheitliche Mülltrennung an der Schule. Außerdem sollen in allen Druckern des Gymnasiums wiederauffüllbare Druckerpatronen und umweltfreundliches Druckpapier eingesetzt werden.
2) Es sollen Bäume gepflanzt, im Rahmen einer Garten-AG für eine Wohlfühlatmosphäre gesorgt und die Idee der „grüneren und gesünderen Welt“ widergespiegelt werden.
3) Reflektion des Ernährungskonzeptes am Gymnasium. Die SV will Nahrung nachhaltig beschaffen, indem eigener Honig produziert werden soll. Auch dazu wird eine AG gegründet. Ein Gewächshaus ist an der Schule schon vorhanden. Im Kiosk sollen Produkte, wie ein Fair-Trade-Kaffee, Müsliriegel, nachhaltige Salate – stets mit vegetarischen/veganen Alternativen – über eine Kooperation mit einem Fair-Trade-Laden angeboten werden.

„Filmprojekt Freiwilligen-Mitmach-Tag“, Jugendbeirat Herrstein-Rhaunen
Die Mitglieder des Jugendbeirates haben am 1. Freiwilligen-Mitmach-Tag der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen ein Mitmach-Projekt (eine Initiative von Bürgermeister Uwe Weber und Ministerpräsidentin Malu Dreyer, im Rahmen der Initiative “Ich bin dabei!”) angemeldet: Das Doku-Team. In drei Gruppen wurden an diesem Tag jeweils 4-5 Mitmachprojekte besucht und deren Arbeit dokumentiert. Es wurden Fotos gemacht, gefilmt und Interviews durchgeführt. Unterstützung erhielt der Jugendbeirat von naheTV offener Kanal Idar-Oberstein/Herrstein e. V., die auch das Filmequipment zur Verfügung gestellt haben. Mit dem entstandenen Film, soll auf die vielen Projekte, die umgesetzt wurden, aufmerksam gemacht werden und auch alle Zuschauerinnen und Zuschauer dazu motiviert werden bei Folgeprojekten selbst mit anzupacken und sich ehrenamtlich für die Gesellschaft einzubringen.

„Schülerstiftung GymSab“, Schülerstiftung GymSab, Saarburg
Die Schülerstiftung hat sich im Rahmen eines fächerübergreifenden Projekts zum Thema „Europa“ viele Gedanken gemacht und konnte dabei vor allem von privaten Reisen, Klassenfahrten und Schüleraustauschen profitieren. Das Thema „Bildungsgerechtigkeit“ beschäftigt die Schülerstiftung schon seit längerem. Sie würden gerne Schüler und Schülerinnen unterstützen, die finanziell nicht so gut gestellt sind, so dass auch sie eine Chance auf praxisorientierte Erfahrungen durch Austausche oder Klassenfahrten bekommen können. Dazu sollen Spenden gesammelt werden und in einer Art Stiftung verwaltet werden, sodass Schüler und Schülerinnen -auch gerne anonymisiert- einen Antrag auf finanziellen Zuschuss stellen können. Über die Idee hinaus, den Lernenden Europa näherzubringen, würde die Schülerstiftung auch gerne bei anderen Projekten unterstützen, wie z.B. Unkosten für eine Facharbeit etc.

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