Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit drei Förderanträgen für Sonderforschungsbereiche erfolgreich

Bewilligung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) stärkt Profilbereiche der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist in der aktuellen Bewilligungsrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit drei Förderanträgen für Sonderforschungsbereiche (SFB) erfolgreich. Neu eingerichtet hat die DFG den SFB 1552: „Defekte und Defektkontrolle in weicher Materie“. Der SFB/Transregio 156: „Die Haut als Sensor und Initiator von lokalen und systemischen Immunreaktionen“ und der SFB 1391 „Andere Ästhetik“ gehen in eine weitere Förderperiode. Dabei besonders hervorzuheben: Die bewilligten Sonderforschungsbereiche sind in den Profilbereichen der JGU angesiedelt. „Die erfolgreichen Verbundforschungsprojekte bestätigen die Forschungsstrategie und Forschungsstärke unserer Universität“, erklärt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch. „Unsere Anerkennung gilt den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die mit ihren herausragenden Forschungsleistungen diese bemerkenswerten Erfolge ermöglichen.“

„Die Förderentscheidungen der DFG verdeutlichen einmal mehr, dass eine gezielte Unterstützung der Profilbildung unserer Hochschulen, ihre regionale und überregionale Vernetzung mit ausgezeichneten universitären und außeruniversitären Partnern, ihre Stärke in der Grundlagen- und angewandten Forschung erfolgreich ist und Früchte trägt. Diese Erfolge kommen nicht von heute auf morgen, sondern bauen auf herausragenden Vorarbeiten auf. Hierfür ist ein langer Atem erforderlich, dass Ergebnis eines langfristig erfolgreichen Wegs und ein Kennzeichen der rheinland-pfälzischen Forschungspolitik“, sagt Wissenschaftsminister Clemens Hoch und gratuliert gleichzeitig der JGU zu ihrem Erfolg.

Neuer SFB unter Federführung der JGU: Materialdesign durch Defektkontrolle in weicher Materie

Die Digitalisierung und Virtualisierung transformiert seit einigen Jahrzehnten unsere Welt, unsere Gesellschaften und unser Zusammenleben in einer Weise wie seit Gutenberg nicht mehr. Die Materialbasis all dessen gewinnt ihre Funktion indes erst aus Defekten – konkret durch Fehlstellen im atomaren Siliziumgitter, wodurch Halbleitereigenschaften zustande kommen. Künftig soll nun gleichsam das Design sogenannter weicher Materie durch Defektkontrolle möglich gemacht werden. Unter Federführung der JGU wird sich ein neuer Sonderforschungsbereich (SFB) mit diesem Thema befassen. Daran beteiligt sind ferner das Max-Planck-Institut für Polymerforschung und das Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM. Versuche, Defekte in weicher Materie zu verstehen, zu bewerten und zu kontrollieren, sind bislang selten. Bisher stellen allenfalls Flüssigkristalle eine bemerkenswerte Ausnahme dar. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt den SFB 1552 „Defekte und Defektkontrolle in weicher Materie“ mit rund acht Millionen Euro. Sprecher der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Biologie, Chemie und Physik ist Prof. Dr. Sebastian Seiffert vom Department Chemie der JGU.

SFB/Transregio 156 geht in die dritte Runde: Die Haut als Sensor und Initiator von lokalen und systemischen Immunreaktionen

Bereits in die dritte Runde geht der Sonderforschungsbereich Transregio (SFB/TR) 156 „Die Haut als Sensor und Initiator von lokalen und systemischen Immunreaktionen“, an dem die Universitätsmedizin Mainz, die Universitäten Heidelberg und Tübingen sowie einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Münster und Berlin beteiligt sind. Der SFB/TR 156 verfolgt die Entwicklung neuer Therapieansätze für chronisch-entzündliche Erkrankungen der Haut, wie beispielsweise Neurodermitis und Psoriasis. In der letzten Förderperiode sollen auf Grundlage der bisherigen Erkenntnisse neue 3D-Hautmodelle entwickelt und weitere klinische Studien gestartet werden. Die interdisziplinäre Forschungsarbeit wird von der DFG mit rund zwölf Millionen Euro gefördert. Die Universitätsmedizin Mainz ist an sieben der insgesamt 21 Teilprojekte beteiligt. Damit wird die Stellung von Mainz als Zentrum der immunologischen Forschung weiter gestärkt. Die Federführung des Sonderforschungsbereichs übernimmt die Universität Heidelberg. Co-Sprecher sind Prof. Dr. Stephan Grabbe, Direktor der Hautklinik und Poliklinik, sowie Prof. Dr. Hansjörg Schild, Direktor des Instituts für Immunologie, beide von der Universitätsmedizin Mainz.

DFG bewilligt zweite Förderperiode für Sonderforschungsbereich „Andere Ästhetik“ mit Beteiligung der JGU
Die DFG hat ferner den Antrag auf die zweite Förderphase des SFB 1391 „Andere Ästhetik“ bewilligt, der an der Universität Tübingen angesiedelt ist und an dem sich der Arbeitsbereich Klassische Archäologie der JGU mit zwei Projekten unter der Leitung von Prof. Dr. Johannes Lipps beteiligt. Der Sonderforschungsbereich setzt sich zum Ziel, über sein interdisziplinäres Forschungsprogramm zu einer veränderten Bewertung des Beitrags vormoderner ästhetischer Akte und Artefakte innerhalb der Ästhetikforschung zu gelangen. In Mainz sind dafür die Teilprojekte A2 „‚Andere‘ Ästhetik antiker Wirtschaftsräume in den römischen Nordwestprovinzen der frühen und mittleren Kaiserzeit“ und anteilig C2 „Ästhetik – Kanon – Kritik. Nordalpine Kunst in der archäologischen und kunsthistorischen Forschung“ angesiedelt.

 

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