Daun: Jetzt regieren die Narren wieder die Vulkaneifel-Kreisstadt

Obermöhne Margret hat ihn, den Rathausschlüssen und den Stadtsäckel, Foto: Eifelzeitung

Daun. Was echte Jecken sind, die lassen sich auch von Sturm und Kälte nicht beeindrucken. Schon gar nicht die Möhnen am Weiberdonnerstag. Da gilt die alte Karnevalistenweisheit: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur unpassende Kostüme. Sturmtief “Thomas” macht sich pünktlich zur Rathausstürmung mit eisigen Sturmböen unbeliebt bei den Narren.

Das hat alles nichts genutzt. Die Möhnen hatten sich gut vorbereitet. Warm angezogen, oftmals mit zwei warmen Unterhosen unterm langen Rock, trotzte die Weiberschar dem schlechten Wetter.

Der Rathausstürmung musste sich Stadtbürgermeister Martin Robrecht mit seinen Stadtsoldaten geschlagen geben. Die Übermacht der Dauner Möhnen, angeführt seit 20 Jahren von Obermöhne Margret, war einfach viel zu groß.

Die “Mängelliste” von Obermöhne Margret war gigantisch. Der Stadtbürgermeister war schnell in die Schranken gewiesen. Von schlechten Straßen, über eine neue holprige Brücke, ein abgebranntes Hotel Anna-Maria, einen maroden Michel-Reinecke-Platz und viele leeren Versprechungen mehr wusste sie in Reimform zu berichten. Nach vielen Jahren leerer Versprechungen empfiehlt die Obermöhne den Michel-Reinecke-Platz ringsum einzuzäumen und zwei Lavagruben draus zu machen.

Verzweifelt wehrte sich Bürgermeister Robrecht gegen den Ansturm der Dauner Möhnen. Doch am Ende blieb ihm nichts anderes übrig, als den Rathausschlüssel und den Stadtsäckel herauszurücken. Im Anschluss zog es die Narrenschar ins warme Rathaus.

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