Hört uns zu! Mahnfeuer in Boxberg

Eifler Landwirte rufen zu Solidarität und Miteinander auf

Boxberg. Nach den friedlichen Demonstrationen und Lichterfahrten am Montag, haben sich ca. 100 Traktoren, 2 LKW und knapp 50 PKW am vergangenen Freitagabend auf den Weg nach Boxberg gemacht, um am Mahnfeuer teilzunehmen und ihre Solidarität mit der Landwirtschaft zu zeigen.

Die politischen Entscheidungen gegen die deutsche Landwirtschaft aus Berlin haben deutschlandweite Protest- und Demonstrationsaktionen hervorgerufen. Es reicht den Landwirten. Dabei sind Agrardieselrückzahlung und steuerliche Mehrbelastungen nur die Spitze des Eisbergs. Schon lange herrscht Unmut über die wachsende Bürokratie, steigende Auflagen und gleichzeitig sinkende Akzeptanz und Verständnis für die Arbeit. Zusätzlich stellt die mangelhafte Vergütung eine enorme Belastung dar und hat bereits in den vergangenen Jahren das Aus für einige Betriebe bedeutet.

Dabei ist die regionale Lebensmittelversorgung ein wichtiger Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens. Landwirte sichern genau diese Versorgung vor Ort, leisten einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und sind maßgeblicher Bestandteil des ländlichen Raums.

Die Landwirtschaft braucht die Eifel und die Eifel braucht die Landwirtschaft!

Politisch wird eine Veränderung gefordert. Dazu ist die Landwirtschaft auch grundsätzlich bereit. Allerdings können Veränderungen nicht über Nacht alternativlos durchgesetzt werden. Die Landwirte waren schon immer für Veränderungen offen und arbeiten seit Jahren an immer besseren, effizienteren und klimaschonenderen Methoden der Bewirtschaftung. Aber es geht eben nicht über Nacht. Das muss den Entscheidungsträgern bewusst werden.

In Boxberg haben wir ein deutliches Zeichen für unsere Anliegen gesetzt. Wir wollen vielfältig unsere Meinung kundtun und wir wollen gehört werden. Wir wollen Teil der politischen Entscheidungen sein und unsere Zukunft in der Landwirtschaft mitgestalten. „Wir wollen unsere Höfe und Flächen, die oftmals seit mehreren Generationen bewirtschaftet werden, verantwortungsvoll weiterführen und auch an die nachfolgenden Generationen weitergeben.“, sagt Janina Weins (Organisatorin).

Besonders haben wir uns über die Teilnahme vieler Bürger gefreut, die nicht aus der Landwirtschaft kommen und ihre Solidarität am Mahnfeuer gezeigt haben. Hier war es uns auch wichtig deutlich zu machen, dass wir weiterhin für unsere Forderungen kämpfen werden. „Wir möchten euch nicht blockieren oder auf dem Arbeitsweg verhindern. Das ist nicht unser Ansehen und das möchten wir auch nicht!“, so Michael Haubrichs (Organisator) in seiner Ansprache.

Auch der Austausch zwischen Jung und Alt, Haupterwerbs- oder Hobbylandwirt hat den Abend bereichert. So wurde über Zukunftspläne diskutiert und Rückblicke auf jahrzehntelange Erfahrung einiger Landwirte geblickt.

Wir möchten uns bei allen Teilnehmern der gesamten Aktionswoche, gestern in Boxberg und bei allen anderen Aktionen für die tolle und friedliche Art der Demonstration, die vielen toll gestalteten Plakate und die Unterstützung bei der Organisation bedanken.

Des Weiteren bedanken sich die Landwirte von Herzen bei allen Sponsoren und Spendern, die die Versorgung mit Essen sowie Warm- und Kaltgetränken erst möglich gemacht haben:

  • Feuerwehr Boxberg (Brandwache und Licht)
  • Pauly GbR Bongard (Fläche, Feuerschale und Holz)
  • Edeka Borsch Kelberg (Glühwein)
  • RWZ Kelberg (Glühwein)
  • Getränke Scheid Pützborn (Glühwein)
  • Sani am Nürburgring (Dixiklos)
  • Metzgerei Roden Gillenfeld und Viehhandel Düx Neichen (Suppe und Würstchen)
  • Metzgerei Peter Junk Lissendorf (Fleischkäse)
  • Bäckerei Schillinger Kelberg (Brötchen)
  • Bäckerei Blasius Birresborn (Brötchen)
  • Lohnbetrieb Helten Kradenbach und Lohnbetrieb Pauly Samersbach (Kaltgetränke)
  • KFZ Sachverständiger Heisters Lirstal (Punsch)
  • Arla Pronsfeld (Kakao)
  • Nürburgquelle (Wasser)

Besonders überrascht waren wir über die großzügigen Geldspenden in Höhe von insgesamt 500 €. Wir freuen uns sehr, das Geld zweckgebunden an Projekte in der Bauernhofpädagogik in der Vulkaneifel zu spenden. Die Bauernhofpädagogik ermöglicht es Kindern und Jugendlichen Einblicke in landwirtschaftliche Betriebe zu bekommen. Leider hängt es auch dort oft an den finanziellen Mitteln. Umso stolzer sind wir, diese Projekt unterstützen zu können.

 

 

 

 

 

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