Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) in finanziellen Schwierigkeiten

Kemperhog in Koblenz (Foto Gemeinschaftsklinkum Mittelrhein)

Koblenz. Die Hiobsbotschaften unter den Krankenhäusern von Rheinland-Pfalz reißen nicht ab. Weil das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein kurzfristig Geld gebraucht hat, musste man einen Überbrückungskredit aufnehmen. Darüber hinaus werden weitere Gelder beim GKM dringend gebraucht. Am Mittwoch, 05.02.2020 wurden die Klinikmitarbeiter über die zunehmend angespannte finanzielle Lage informiert. An allen fünf Standorten sei die Versorgung der Patienten und Bewohner dennoch sichergestellt, heißt es.

In 2019 habe sich die wirtschaftliche Lage zugespitzt. Dies wiederum hat zur finanziellen Schieflage geführt. An einzelnen Standorten sollen die Fallzahlen, bzw die medizinischen Leistungen im stationären Bereich stagniert sein. Aufgrund fehlender Ärzte konnten Abteilungen nicht erweitert und neue Leistungsangebote nicht wie geplant realisiert werden.

Das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein ist eines der größten Gesundheitsunternehmen der Region Koblenz und zählt nach eigenen Angaben zu den zehn größten Arbeitgebern in Rheinland-Pfalz. An fünf Standorten sind nahezu alle medizinischen Fachabteilungen und Spezialisten vertreten. Durch diese Verknüpfung wird eine Qualität ermöglicht, die das Wesen der Maximalversorgung ausmacht.

Zum GK-Mittelrhein gehören die Krankenhäuser in Koblenz (Kemperhof und Ev. Stift St. Martin), in Mayen (St. Elisabeth), in Boppard (Heilig Geist) und in Nastätten (Paulinenstift). Im landesweit vierten Klinikum der Maximalversorgung kümmern sich rund 4.000 Mitarbeiter pro Jahr um zirka 55.000 stationäre (inkl. teilstationäre) und 126.000 ambulante Patienten. Dazu stehen mehr als 1.300 Betten zur Verfügung. Insgesamt kommen hier jährlich rund 2.100 Kinder zur Welt.

Zu den Gesellschafter des GKM gehört die Stadt Koblenz und der Landkreis Mayen-Koblenz. Beide wollen diese Woche noch Sondersitzungen einberufen. Das GKM hat auch ein personelles Führungsproblem. Der kaufm. Geschäftsführer hat das GKM vor geraumer Zeit verlassen. Der medizinische Direktor fehlt wegen Krankheit. Mit einer Wirtschaftsprüfergesellschaft will man nun zur Rettung des GKM versuchen, ein Sanierungskonzept umzusetzen.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen