Gemeinsam gegen Corona-Folgen: Land und Kommunen stärken sozialpädagogische Angebote mit weiteren zwei Millionen Euro

„Wir haben immer gesagt: Es braucht Zeit, um die Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche zu bewältigen. Und diese große Aufgabe geht uns alle an, die Schulen können sie nicht allein bewältigen. Deshalb lassen wir auch im neuen Schuljahr nicht nach in unseren Bemühungen, jene Schülerinnen und Schüler sozialpädagogisch zusätzlich zu unterstützen, die unter der Pandemie und ihren Nachwirkungen besonders gelitten haben. Dabei arbeiten wir Hand in Hand mit unseren kommunalen Partnerinnen und Partnern, vor allem mit allen örtlichen Jugendämtern“, sagt die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig.

Konkret bedeutet das: Aus dem 14,5 Millionen Euro umfassenden Schulunterstützungsprogramm für das Schuljahr 2023/2024, das an das ausgelaufene Corona-Aufholprogramm CHANCEN@lernen.rlp anschließt, werden insgesamt zwei Millionen Euro allen 41 Jugendämtern für zusätzliche Förder- und Bildungsangebote der Jugend- und Jugendsozialarbeit zur Verfügung gestellt. Eine entsprechende Vereinbarung haben das Ministerium für Bildung, der Landkreistag, der Städtetag und der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz unterzeichnet.

„Die Pandemie hat in den Seelen von Kinder und Jugendlichen tiefe Spuren hinterlassen“, erläutert Hubig. „Diesen Auswirkungen zu begegnen – insbesondere bei Schülerinnen und Schülern, die ohnehin unter schwierigen Rahmenbedingungen heranwachsen – ist mir ein wichtiges Anliegen und genauso geboten wie das Aufholen von Lernrückständen.“ Weil die Jugendämter die Bedarfe vor Ort am besten kennen, entscheiden sie über den Einsatz der Mittel. „Sie können mit dem Geld die Schulsozialarbeit ausbauen, sozialpädagogische Angebote in Schulen, Jugendzentren oder an anderen Orten finanzieren, aber auch Sport-, Freizeit- und Kulturangebote sowie inklusive Maßnahmen unterfüttern“, erläutert Hubig weiter.

Die zwei Millionen Euro werden auf alle 41 Jugendamtsbezirke verteilt, und zwar nach einem sozialindizierten Verteilschlüssel bezogen auf Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 10 an allgemeinbildenden Schulen. Das Geld steht bis Ende Juli 2024 zur Verfügung. Das Förderverfahren wird von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier organisiert. Um es möglichst einfach und schnell zu gestalten, wird auf das bekannte Vorgehen aus dem Corona-Aufholprogramm zurückgegriffen. „So stellen wir sicher, dass die Mittel in ganz Rheinland-Pfalz ihre Wirkung entfalten und dass sie zugleich schnell dort ankommen, wo besondere Hilfe benötigt wird“, erklärt Hubig.

Der Vorsitzende des Landkreistages, Landrat Achim Schwickert (Westerwaldkreis), unterstrich die Notwendigkeit einer weiteren Unterstützung der Kinder und Jugendlichen. „Schon während der Pandemie wurde deutlich, dass aufgrund der Maßnahmen wie Kita- und Schulschließungen sowie der massiven Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens insbesondere die Kinder und Jugendlichen bei einer Rückkehr in den ,normalen Alltag‘ fachlich fundierte Begleitung brauchen. Der Bedarf besteht allerdings weiterhin. Deshalb nehmen wir die zusätzliche Unterstützung des Landes gerne an – auch wenn wir sie uns – höher gewünscht hätten.“

„Jedes Angebot, das unbürokratisch und unmittelbar Kindern und Jugendlichen hilft, Folgen der Pandemie zu bewältigen, ist willkommen“, sagte der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner als Vorsitzender des Städtetages Rheinland-Pfalz. „Wir begrüßen daher sehr, dass das Land Mittel bereitstellt, die an das Corona-Aufholprogramm anknüpfen und die Jugendsozialarbeit zumindest für sozialbenachteiligte Familien und Schulen in herausfordernden Lagen auch weiterhin unterstützen. Denn die Auswirkungen der Pandemie, gerade bei diesen Kindern und Jugendlichen, werden uns noch lange beschäftigen.”

„Die Folgen der Corona-Pandemie sind noch nicht vollständig beseitigt, daher ist das Programm zur Unterstützung der Kinder und Jugendlichen zu begrüßen. Die unmittelbare und unbürokratische Hilfe in der Jugendsozialarbeit unterstützt die Betroffenen, das sind die sozialbenachteiligten Familien und Schulen in herausfordernden Lagen“, ergänzte Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm, Vorsitzender des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz.

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