FUTURE26: Arla Foods führt neue Fünfjahres-Unternehmensstrategie ein

Viby/Dänemark & Düsseldorf, 03.11.2021. Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods stellt heute ihre neue Fünfjahresstrategie „FUTURE26“ vor. Damit bekräftigt sie ihr Engagement für eine nachhaltige Milchproduktion und ein verantwortungsbewusstes Unternehmenswachstum. In den nächsten fünf Jahren ist Arla bereit, seine Gesamtinvestitionen um mehr als 40 Prozent (vs. vergangene fünf Jahre) auf gut 4 Milliarden Euro zu erhöhen. Dabei soll der Investitions-Fokus auf den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, neue Produktionstechnologien und Produktentwicklung liegen. Gleichzeitig erhöht Arla wie bereits kürzlich angekündigt die jährliche Nachzahlung an seine genossenschaftlichen Landwirte um 50 %, um sie bei ihren Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu unterstützen. Hierzulande gehört Arla zu den Top Fünf der Molkereibranche und ist mit Marken wie Arla Buko, Arla Bio, Arla Skyr und Kærgården in den vergangenen fünf Jahren stark im Markengeschäft gewachsen. Als größter Absatzmarkt Europas, spielt auch Deutschland eine wichtige Rolle in der neuen Strategie „FUTURE26“. Auf dem deutschen Markt sieht Arla Foods besonders für seine Markenprodukte gute, weitere Wachstumsmöglichkeiten. Rund 1.570 deutsche Genossenschaftsmitglieder liefern ihre Milch an zwei große Arla Milchwerke in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern.

Weltweit steigt die Nachfrage nach Milchprodukten. Gleichzeitig werden Verbraucher in Sachen Ernährung immer bewusster. Sie erwarten, dass ihre Lebensmittel gesund und erschwinglich sind und auf verantwortungsvolle sowie nachhaltige Weise produziert werden. In den kommenden fünf Jahren wird der Weltmarkt für Milchprodukte pro Jahr voraussichtlich um 2 Prozent[1] wachsen. Im Nahen Osten, in Afrika und in den Ländern des asiatisch-pazifischen Raums wird durch die wachsende Bevölkerung die Nachfrage nach Milchprodukten steigen. In Europa sind Milchprodukte zwar schon seit vielen Jahren fester Bestandteil der Ernährung, doch heutzutage suchen die Verbraucher zunehmend nach Produkten, die ihre Anforderungen in Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden, Convenience und eine nachhaltige Produktion erfüllen.

Mit seiner bisherigen Strategie „Good Growth 2020“ konnte Arla sowohl in verschiedenen Ländern als auch in Produktkategorien und im Bereich seiner globalen Marken Wachstum und führende Positionen erreichen. Auf dieser Grundlage und ausgehend von seinem globalen Marktausblick ist Arla bereit, seine Gesamtinvestitionen um mehr als 40 Prozent auf insgesamt gut 4 Milliarden Euro für die kommenden fünf Jahren zu erhöhen. Im Fokus stehen dabei Nachhaltigkeitsmaßnahmen, Produktinnovationen, Kapazitätserweiterungen und die Digitalisierung. Gleichzeitig will Arla seinen Landwirten einen der wettbewerbsfähigsten Milchpreise der Branche zahlen. Zudem hat Arla kürzlich eine neue Konsolidierungspolitik beschlossen, die eine höhere, jährliche Nachzahlung an die europaweit 9.400 (1.570 in DE)  Genossenschaftsmitglieder vorsieht, um sie bei ihren Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu unterstützen. 1,5 Eurocent Nachzahlung statt der aktuell 1,0 Eurocent pro Kilogramm gelieferter Milch sind vorgesehen;  unter der Voraussetzung, dass das Unternehmen einen jährlichen Nettogewinn in Höhe von mindestens 2,8 Prozent des Umsatzes erzielt. Der Zielbereich der Genossenschaft für den Nettogewinn liegt grundsätzlich bei 2,8 – 3,2 Prozent des Umsatzes. Die vorgesehene Gesamtsumme für die Nachzahlung auf die gelieferte Milchmenge aller genossenschaftlichen Arla Landwirte liegt bei insgesamt gut einer Milliarde Euro für die kommenden fünf Jahre. Zudem verteilt sich die Auszahlung der Nachzahlung nun auf zwei Raten im Jahr, jeweils im März und September, statt wie bisher nur einmal im Jahr.

„Mit unserer bisherigen Strategie ‚Good Growth 2020‘ haben wir das richtige Rezept entwickelt, um unser Markengeschäft auszubauen, Effizienzsteigerungen zu erzielen und in unserer gesamten Wertschöpfungskette in nachhaltige Maßnahmen zu investieren. Gleichzeitig haben wir unseren Landwirten einen wettbewerbsfähigen Milchpreis gesichert. Auf diesem starken Fundament werden wir aufbauen und unsere Genossenschaft mit unserer neuen Strategie ‚FUTURE26‘ erfolgreich weiterentwickeln. Dabei werden wir unser globales Geschäft verantwortungsvoll ausbauen, um den sich schnell ändernden Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher und ihrer steigenden Nachfrage nach nachhaltig erzeugten Milchprodukten gerecht zu werden und auch die Erträge für unsere Landwirte zu verbessern“, erklärt Peder Tuborgh, CEO von Arla Foods.

Führend bei der nachhaltigen Milchwirtschaft

In den kommenden fünf Jahren wird Arla bei der datengestützten, nachhaltigen Produktion von Milchprodukten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg weiterhin eine führende Rolle einnehmen. Zudem wird die Molkereigenossenschaft ihr Engagement verstärken, um das im Pariser Abkommen festgelegte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. In den vergangenen Jahrzehnten haben Arlas Landwirte kontinuierlich auf eine nachhaltige Landwirtschaft hingearbeitet. Heute gehören sie zu den klimaeffizientesten Landwirten. Die durchschnittlichen Emissionen pro Kilogramm Milch betragen 1,15 Kilogramm CO2e (CO2e=CO2-Äquivalente) inklusive der Emissionen von bewirtschafteten, anmoorigen Böden (Moorböden)[2]. Die Genossenschaftsmitglieder wollen ihre Treibhausgasemissionen weiter reduzieren, um das wissenschaftlich basierte Ziel von minus 30 Prozent bei den CO2e-Emissionen pro Kilogramm Milch bis 2030 zu erreichen. Für den Bereich Operations (Produktion und Logistik gesamt) hat Arla sein Reduktionsziel erhöht: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen (CO2e) in diesem Bereich nun um 63 Prozent gesenkt werden. Dazu soll die Umstellung auf Ökostrom und auf eine Logistikflotte ohne fossile Brennstoffe beschleunigt werden. Zudem sollen alle Verpackungen recycelbar sein und noch mehr Kunststoffe durch faserbasierte Verpackungslösungen (z.B. auf Papier Basis) ersetzt werden.

Wertschöpfung mit FUTURE26

Im Rahmen der bisherigen Strategie „Good Growth 2020“ hat Arla seine Position als ein Marktführer in Nordeuropa, Großbritannien und dem Nahen Osten gestärkt. Zudem haben sich die globalen Marken Arla®, Lurpak®, Puck®, Castello® und Starbucks® zu starken und vertrauenswürdigen Marken entwickelt. In den kommenden fünf Jahren will Arla seinen wichtigsten Wettbewerbsvorteil nutzen und sein Markengeschäft um drei bis vier Prozent pro Jahr weiter ausbauen. Dafür sind Investitionen in Kategorie-Innovationen und die Entwicklung von Kategorien, in neue Produktionstechnologien und -anlagen vorgesehen. Darüber hinaus wird Arla in sein globales, spezialisiertes Geschäft für hochwertige Milch- und Molkezutaten – Arla Foods Ingredients (AFI) – investieren, um erstklassige Innovationen sicherzustellen sowie neue Lösungen für seine Partner zu entwickeln. Das neu eröffnete Innovationszentrum im dänischen Westjütland wird dabei die treibende Kraft sein.

Arla hat sein Exportgeschäft erfolgreich auf Märkte wie China, Westafrika und Südostasien ausgeweitet. Dort übersteigt die Nachfrage der Verbraucher nach erschwinglichen Milchprodukten die lokale Produktion sowie das Angebot vor Ort. Mit der Strategie „FUTURE26“ wird Arla seine Präsenz auf diesen Märkten in Produktkategorien wie Butter und Käse, Bio-Produkte und Säuglingsnahrung verstärken und ausbauen.

 Die Urbanisierung und höhere Durchschnittseinkommen in vielen Teilen der Welt verändern die Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher immer mehr in Richtung Convenience-Produkte und Außer-Haus-Verzehr. Daher wird Arla seine Kapazitäten im Bereich E-Commerce weiter ausbauen, um die Online-Kanäle seiner Kunden zu bedienen und in Innovationen sowie Technologien in verschiedenen Kategorien für das Foodservice-Segment (Gastronomiegeschäft) investieren, wie etwa im Bereich Mozzarella-Käse.

Finanzierung der Zukunft

Aufbauend auf dem Transformations- und Effizienzprogramm Calcium wird sich Arla weiterhin darauf konzentrieren, seine Prozesse und Arbeitsweisen zu optimieren. Diese Verbesserungen laufen unter dem Titel „Fund our future“ (Investitionen in unsere Zukunft) und zielen darauf ab, im nächsten Strategiezeitraum bis 2026 Kosteneinsparungen in Höhe von 500 Millionen Euro vor Inflation zu erreichen.  Arla wird in Ende-zu-Ende-Lösungen investieren, um seine Effizienz zu steigern und um die Produktivität durch weitere Automatisierung, digitale Anwendungen, Mitarbeiterfortbildungen sowie weniger Abfälle und einen geringeren Energieverbrauch zu erhöhen.

„Wir befinden uns in einer entscheidenden Phase für die Milchwirtschaft und für unsere Landwirte. Denn unsere globalen Ernährungssysteme stehen mit dem Klimawandel und der Unterernährung vor einer großen Herausforderung. Es besteht dringender Handlungsbedarf und Milchprodukte sind Teil der Lösung. Nie war es wichtiger als jetzt, sich zu engagieren und die Zukunft der Milchwirtschaft zu gestalten. In den kommenden fünf Jahren müssen wir gemeinsam mit unseren Genossenschaftsmitgliedern, Kunden und Partnern daran arbeiten, unsere Transformation hin zu einer widerstandsfähigen und nachhaltigen Wertschöpfungskette für Milchprodukte zu beschleunigen, die fit für die Zukunft ist“, so Peder Tuborgh.

Deutschland: wichtige Rolle in der neuen Strategie

Als größter Absatzmarkt Europas, spielt auch Deutschland eine wichtige Rolle in der neuen Strategie „FUTURE26“. Hierzulande sieht Arla Foods besonders für seine Markenprodukte gute, weitere Wachstumsmöglichkeiten. In den vergangenen fünf Jahren (2015 – 2020) haben sich die Produkte der Arla Dachmarke wie Arla Skyr, Arla Kaergarden und Arla Bio in Deutschland sehr dynamisch entwickelt und in Summe ein starkes Umsatzwachstum von insgesamt über 70 Prozent[3] verzeichnet. An diesen Erfolg will das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren anknüpfen und dabei besonders auf die Trends gesundheitsbewusste Ernährung, Nachhaltigkeit und das Kochen zu Hause setzen. Ziel ist es, die Markenbekanntheit der Marke Arla in Deutschland deutlich zu steigern  und Arla Produkte für mehr Verbraucher zum festen Bestandteil im täglichen Leben zu machen (household name brand).

Patrik Hansson Deutschland-Chef von Arla

Dabei will die Molkereigenossenschaft auch hierzulande führend beim Thema Nachhaltigkeit sein, vom Hof der Landwirte bis ins Kühlregal beim Kunden. „Nachhaltigkeit wird zunehmend entscheidend für den zukünftigen Erfolg von Milchprodukten in Deutschland sein. Während sich einige Ernährungsgewohnheiten ändern und wir mehr alternative Produkte sehen, bin ich fest davon überzeugt, dass die Nachfrage nach nachhaltig produzierten und innovativen Milchprodukten als Teil der täglichen Ernährung steigen wird. Davon werden wir mit unseren Produkten profitieren und unser Geschäft ausbauen“, so Patrik Hansson, Deutschland-Chef von Arla Foods. In Sachen Nachhaltigkeit sieht der Manager das Unternehmen und die Genossenschaftsmitglieder in einer sehr guten Ausgangsposition: Etwa mit dem Klimacheck-Programm für die Arla Landwirte zur Emissionsreduzierung auf den Höfen, dem umfassenden Qualitätssicherungsprogramm Arlagården oder dem neuen Arla Bio-Standard, der auch die Bereiche Bodengesundheit, Biodiversität und Klima berücksichtigt.

Zudem möchte Arla in Deutschland durch Partnerschaften mit dem Handel, das Wachstum in einzelnen Milchprodukte-Kategorien vorantreiben. Dazu setzt das Unternehmen neben Markenprodukten auch auf wertschöpfende Private-Label-Konzepte. Daneben wird der Standort Deutschland für das internationale Geschäft von Arla in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen, besonders das Arla Werk in Pronsfeld, das schon heute Produkte für rund 70 Länder weltweit herstellt.

[1] Quelle: Euromonitor, Diary including baby foods (2021), RSP: Rabobank

[2] Zum Vergleich: Nach Daten Der UN-Organisation FAO liegt der Durchschnitt in Westeuropa bei 1,37 kg CO2e pro kg produzierter Milch und global bei 2,5 kg CO2e pro kg produzierter Milch, Quelle: FAO Report, Climate change and the global dairy cattle sector, http://www.fao.org/3/CA2929EN/ca2929en.pdf. Die Arla Berechnungsmethode unterscheidet sich vom deutschen, nationalen Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK), der in Deutschland vom Bundeslandwirtschaftsministerium und in Teilen auch von anderen Molkereien genutzt wird. Daher sind die Werte des Arla Klimachecks nicht direkt mit Werten nach BEK-Berechnungen vergleichbar.

[3] Nielsen, LEH + DM, extended white line, FY 2015 vs. FY 2020

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