FREIE WÄHLER fordern klare Quotenregelungen in der Medizin

Hugo Bader: Bis zu 100 Vollzeitärzte zusätzlich

Koblenz. Von Jahr zu Jahr verstärkt sich der Ärztemangel in Deutschland. Und das nicht nur in ländlichen Regionen, sondern auch in den Städten. Viele Arztstellen im Krankenhaus können nicht besetzt werden, Medizinische Versorgungszentren (MVZ) schließen, Praxen finden keine Nachfolger, Patienten keine Hausärzte mehr. Gleichzeitig steigt der Bedarf an medizinischer Versorgung bei veränderter Demographie, höherer Lebenserwartung und deutlicher Zunahme der Morbidität und der chronischen Erkrankungen. Zusätzlich bietet der Fortschritt in der Medizin zahlreiche neue, geräte- und personalintensive Behandlungsmöglichkeiten.

Als eine erste kostenneutrale Maßnahme fordern die FREIEN WÄHLER deswegen eine klare Quotenregelung bei Medizinstudenten.

Waren in 1979 noch 2/3 der Medizinstudenten männlich, so sind heute über 60% der Erstsemesterstudenten im Humanmedizinstudiengang weiblich. Gleichzeitig zeigt die Realität, dass Frauen nach 6 Jahren Studium und daran anschließender Facharztausbildung zu über 80% nur in Teilzeit arbeiten trotz verbesserter Ganztagsbetreuungsangeboten, da sie außer während der Schwangerschaft, Stillzeit und Elternzeit auch an der Entwicklung Ihrer Kinder im Kindes- und Jugendalter teilhaben wollen.

Der gesundheitspolitische Sprecher der FREIEN WÄHLER Hugo Bader ist sich sicher: „Bei Einführung dieser Quotenregelung stünden aufgrund der aktuellen Studentenzahlen der Uni Mainz bis zu 100 Vollzeitärzte zusätzlich der medizinischen Versorgung in den nächsten 5-6 Jahren alleine in Rheinland-Pfalz zur Verfügung.“

Der Generalsekretär der FREIEN Wähler Rheinland-Pfalz, Christian Zöpfchen, betont die Dringlichkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen: “Die Gesundheitsversorgung ist ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Vor dem Hintergrund des wachsenden Ärztemangels und der sich stetig ändernden gesundheitlichen Bedarfe unserer Bevölkerung ist es unerlässlich, proaktiv und vorausschauend zu handeln. Unsere Bürgerinnen und Bürger verdienen eine zuverlässige und qualitativ hochwertige medizinische Betreuung. Eine Quotenregelung ist daher ein richtiger Schritt, um einem Mangel an medizinischem Personal und Versorgung vorzubeugen.”

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