„Ernährungssicherheit im Fokus“ – Lehrkräfte bilden sich zum Thema Milch fort

Die Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz-Saar e.V. (Milag) lud am 11. Oktober 2023 in Zusammenarbeit mit dem Fachzentrum Ernährung Rheinland-Pfalz Lehrkräfte in das Milchlabor des Landeskontrollverbandes Rheinland-Pfalz-Saar e.V. (LKV) und auf den Tannenhof der Familie Steinmetz nach Malborn ein. An diesem Fortbildungstag drehte sich alles um die Frage, wie sicher und tiergerecht Milch und Milchprodukte hergestellt werden.

Schulmilchbotschafterin Ingrid Meyers startete den Tag mit der Vorstellung des Projektes „Milch und mehr für Schulen und Kitas“. Im Auftrag der Milag besuchen sie und 6 weitere geschulte Frauen Kitas und Schulen in ganz Rheinland-Pfalz und bringen Kindern das Lebensmittel Milch näher. Im Saarland übernehmen die SaarLandFrauen diese Arbeit.

Anschließend berichtete Hergen Rowehl (Geschäftsführer LKV) über „das Einwohnermeldeamt für Kühe“ und wie Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit zusammen gehören: „Die Anzahl der Milchkühe ist seit den 60er Jahren um 72% in Deutschland gesunken, die der Milcherzeuger sogar um 97%. Die Arbeit ist aber nicht weniger geworden – über die Rohmilchgüteverordnung sind u.a. Pflichtuntersuchungen und deren Mindestanzahl geregelt. Die Molkereien fordern meist jedoch eine höhere Häufigkeit.“ Auch mit Themen wie Tiergesundheit und Nachhaltigkeit und deren Messbarkeit beschäftigt sich der LKV. An diesen Theorieteil schloss sich eine Führung durch das Milchlabor an. Der stellvertretende Laborleiter Martin Diederich erklärte und zeigte den interessierten Lehrerinnen wie die Milch auf Hemmstoffe, Keimzahl und Inhaltsstoffe untersucht wird: „Der Fett- und Eiweißanteil in der Milch ist wichtig für die Landwirte, denn darüber bestimmt die Molkerei auch den Auszahlungspreis.“

Jessica Hitscher vom Fachzentrum Ernährung Rheinland-Pfalz ging das Thema Milch und Ernährungssicherheit aus Schulperspektive an: „Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat ganz klar festgelegt, welche Mengen an Milchprodukten Kinder zu den einzelnen Mahlzeiten zu sich nehmen sollen. Mindestens 3 von 5, nämlich 2 Zwischenmahlzeiten und das Mittagessen, nehmen Kinder in den Bildungseinrichtungen zu sich und da gibt es viele kreative Möglichkeiten Milchprodukte einzubauen.“ Lebensmittelverschwendung und Abfallvermeidung wurden ebenfalls angesprochen.

Zum Abschluss führten Vera und Thomas Steinmetz die Gruppe über ihren Milchviehbetrieb. Insbesondere der Melkroboter interessierte die Lehrerinnen, aber auch Themen wie Besamung, Kuh-Kalb-Trennung und Wirtschaftlichkeit führten zu spannenden Diskussionen. „ Wir freuen uns, wenn kritisch nachgefragt wird und wir die Möglichkeit haben, darauf zu reagieren.“, so Familie Steinmetz. Mit vielen neuen Eindrücken und Ideen zur Umsetzung in den Unterricht traten die Lehrkräfte schließlich den Heimweg an.

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