Erfolg für die SGD Nord beim Deutschen Ingenieurpreis: Initiative Baukultur erhält Anerkennung für den „Leitfaden Straßenraumgestaltung“

Erfolg für die SGD Nord beim Deutschen Ingenieurpreis: Initiative Baukultur erhält Anerkennung für den „Leitfaden Straßenraumgestaltung“

Nominierte und Preisträger in der Kategorie Baukultur des „Deutschen Ingenieurpreises Straße und Verkehr“: Julia Holzemer-Thabor (Initiative Baukultur der SGD Nord, 5. von links) sowie Prof. Dirk Fischer und Prof. Ulrike Kirchner (beide Hochschule Koblenz, 6. und 7. von links) freuten sich über die Anerkennung für den „Leitfaden Straßenraumgestaltung“. (Foto:Bundesvereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure)

Mit ihrem „Leitfaden Straßenraumgestaltung“ hat die Initiative Baukultur, die bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord angesiedelt ist, eine Anerkennung beim „Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2021“ in der Kategorie Baukultur erreicht. Der Leitfaden, der gemeinsam mit der Hochschule Koblenz und dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) erarbeitet und veröffentlicht wurde, gibt Anregungen, wie man Straßen und Plätze gestalten und sie in die Kulturlandschaft des Welterbes Oberes Mittelrheintal einbinden kann. „Die Auszeichnung ist für uns der Lohn für eine intensive, institutionsübergreifende Arbeit. Es ist wichtig, dass die Straßen nicht nur Verkehrsraum, sondern auch Lebensraum sind – gerade auch mit Blick auf die Buga 2029“, sagt SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis.

Mit großer Freude nahm Prof. Dr. Martin Kaschny (Vizepräsident der SGD Nord) die Würdigung bei der feierlichen Preisverleihung in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle gemeinsam mit den Autoren Prof. Ulrike Kirchner und Prof. Dirk Fischer (beide von der Hochschule Koblenz) sowie Julia Holzemer-Thabor (Initiative Baukultur) entgegen.

Der „Ingenieurpreis Straße und Verkehr“ wird seit 2013 alle zwei Jahre unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur verliehen. Die Arbeiten konnten in den Kategorien Baukultur, Innovation/Digitalisierung und neue Mobilität eingereicht werden. Insgesamt gab es 58 Einreichungen. Pro Kategorie wurden drei Arbeiten für eine zweite Bearbeitungsphase nominiert. Der „Leitfaden Straßenraumgestaltung“ schaffte es auf Anhieb unter die drei Nominierten der Kategorie Baukultur. Der „Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2021“ in der Kategorie Baukultur ging an die Stadt Kiel für das Projekt Umgestaltung der Holstenbrücke/Neubau Kleiner Kiel-Kanal „Holstenfleet“.

„Es unter die drei besten Bewerber für den Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr zu schaffen, ist eine große Ehre und wir freuen uns sehr über diesen Erfolg“, so Prof. Kaschny. „Ich bin mir sicher, dass der Leitfaden Straßenraumgestaltung auch über die Region hinaus wertvolle Anregungen für die Gestaltung von Straßen und Plätze geben wird.“

Baukultur umfasst alle Bereiche des Planens und Bauens und bezieht die Regionalplanung, die Landschaftsplanung, den Städtebau, die Architektur aber auch die Verkehrs- und Ingenieurbauwerke ein. Vor diesem Hintergrund gibt der Leitfaden Straßenraumgestaltung wertvolle Anregungen für die Einbindung von überörtlichen Straßen in die Kulturlandschaft, aber auch Empfehlungen zur Gestaltung der Straßen und Plätze in den Ortschaften des Tals. Der besondere Fokus liegt dabei auf der Funktion der Straßen, Wege und Plätze als Begegnungsflächen und Orte der Kommunikation, des Miteinanders und der regionalen Identifikation für die Menschen und Touristen im Tal.

Wie gelingen gute Planungsprozesse? Dieser Frage widmet sich der „Leitfaden Straßenraumgestaltung“, indem er die Prozesse, die gute Planungen ermöglichen, vorstellt. Er wirbt für frühzeitige integrierte städtebauliche Planungen, für ein interdisziplinäres Zusammenwirken der Planer unterschiedlicher Fachrichtungen und für die Durchführung von Beteiligungsformaten wie zum Beispiel Workshops und qualitätssichernder Wettbewerbsverfahren. Ein Kapitel widmet sich der Barrierefreiheit im öffentlichen Straßenraum. Von besonderer Bedeutung ist das Thema Stadtgrün. In Zeiten des Klimawandels zeigt es die Bedeutung von klimaanpassenden Maßnahmen in den Orten wie dem Anpflanzen von Bäumen, die nicht nur der Ortsgestaltung dienen, sondern auch wichtige CO2-Speicher und Schattenspender in Orten des Oberen Mittelrheintals sein können.

Der Leitfaden Straßenraumgestaltung richtet sich an die Straßenbauverwaltungen des Landes, an kommunale Bauverwaltungen, an die politischen Entscheidungsträger vor Ort sowie an alle Interessierten. Der Leitfaden Straßenraumgestaltung entstand mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums der Finanzen Rheinland-Pfalz, dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, dem Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz und dem Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal.

Der Leitfaden kann bestellt werden und steht als Download bereit. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.sgdnord.rlp.de.

Die Initiative Baukultur für das Welterbe Oberes Mittelrheintal: Die Initiative Baukultur wurde im Jahr 2006 gegründet. Strategische Partner sind das Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz als zuständiges Bauministerium, der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal, die Architektenkammer Rheinland-Pfalz und die Generaldirektion Kulturelles Erbe. Die Geschäftsstelle der Initiative Baukultur ist bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord angesiedelt. Nach den Leitfäden Baukultur und Farbkultur ist die neue Übersicht zur Straßenraumgestaltung der dritte Ratgeber, der sich mit baukulturellen Themen im Welterbe Oberes Mittelrheintal auseinandersetzt und wichtige Anregungen in architektonischer, städtebaulicher sowie landschaftsplanerischer Hinsicht gibt.

 

 

 

 

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen