Eder: „Gewässerschutz dient dem Wohl von Mensch und Natur“

Erlenbach bei Bad Bergzabern nicht länger in einem Rohr eingeengt / Uferflächen laden zum Verweilen ein / renaturierter Bachlauf dient Hochwasserschutz

„Das ist ein tolles Beispiel für das Engagement von Kommunen, den Gewässerschutz zu fördern. Dies dient dem Wohl von Mensch und Natur. Denn im Zuge des Klimawandels können extreme Wetterereignisse wie Trockenperioden zunehmen, die sich negativ auf die Ökologie unserer Gewässer sowie die Trinkwasserversorgung auswirken. Aber auch Starkregenereignisse können zunehmen und durch menschlich veränderte Fluss- und Bachläufe, wie durch Begradigungen oder Verrohrungen, wie hier am Erlenbach, Hochwasserereignisse fördern“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder am Samstag bei der Einweihung der Offenlegung des Erlenbachs im Kurpark Bad Bergzabern.

Nach über 50 Jahren kommt der Erlenbach hier aus seinem Rohr und trägt somit zum Hochwasserschutz bei. Mit der Steuerung des Ablaufs aus dem oberhalb liegenden Schwanenweiher kann der Aufstau um 80 cm erhöht werden und es werden 8.000 m³ Rückhalteraum als Baustein für den Hochwasserschutz gewonnen.

Außerdem machen neu gestaltete Flächen, etwa mit Wasserspielen, den Kurpark attraktiver, die Ufer laden zum Verweilen ein, Brücken zum Spazieren.

Dem Projekt ging eine Meinungserhebung der Uni Koblenz-Landau voraus, wonach die Mehrheit der Menschen die Offenlegung des Baches befürwortet. Nun gibt es ein Rückhaltebecken zum Hochwasserschutz, Erlebnisflächen am Bach, Brücken und einen Kanal.

Insgesamt wurden seit Baubeginn im Jahr 2020 785 Meter offengelegt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 4,56 Millionen Euro. Das Klimaschutzministerium fördert dieses Projekt mit 3,76 Millionen Euro. Förderungen wie diese sind durch die Einführung des Wassercents im Jahr 2013 in Rheinland-Pfalz und dessen 100-prozentiger Zweckbindung für den Gewässerschutz möglich.

„Die Offenlegung des Erlenbachs ist ein wichtiger Mosaikstein unserer Aktion Blau Plus in Rheinland-Pfalz, die die Ziele der Wiederherstellung der ökologischen Funktionsfähigkeit und des natürlichen Hochwasserrückhalts unserer Gewässer unter Einbeziehung des Allgemeinwohls verfolgt“, so Eder.

Mit der Aktion Blau Plus konnten seit 1994 fast 1800 Gewässerprojekte an rund 1600 Kilometern Gewässerlänge erfolgreich umgesetzt werden.

 

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