Doktorandenzahl leicht gestiegen – deutlicher Zuwachs bei den promovierenden Medizinerinnen und Medizinern

Im Jahr 2022 arbeiteten in Rheinland-Pfalz knapp 8.200 Akademikerinnen und Akademiker an ihrer Doktorarbeit, darunter mehr als 1.300 in der Allgemeinmedizin. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, stieg die Zahl der Doktorandinnen und Doktoranden gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent, die der promovierenden Ärztinnen und Ärzte um 18 Prozent.

Die meisten Akademikerinnen und Akademiker meldeten ihre Promotion in der Fächergruppe „Mathematik, Naturwissenschaften“ (2.500) an, gefolgt von „Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“ sowie „Humanmedizin, Gesundheitswissenschaften“ (jeweils 1.700). Am häufigsten wurde in der Medizin, Chemie, Biologie und Physik promoviert. Obwohl der Frauen- und Männeranteil unter den Promovierenden mit jeweils 50 Prozent ausgewogen war, bestanden nach wie vor deutliche Geschlechterunterschiede in einzelnen Promotionsfächern: Beispielsweise lag der Frauenanteil in der Psychologie bei 74 Prozent, in der Informatik nur bei 17 Prozent.

In Rheinland-Pfalz haben acht wissenschaftliche Hochschulen das Promotionsrecht. Die meisten Promovierenden waren an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (4.700) angemeldet, gefolgt von der Technischen Universität Kaiserslautern (1.500). Im Rahmen der Promotion wird der akademische Grad eines Doktortitels in einer bestimmten Fächergruppe verliehen. Durch den Nachweis besonderer wissenschaftlicher Fähigkeiten gilt der Titel in Deutschland als höchster akademischer Grad. Die Promotion wird über eine Monografie oder kumulativ über mehrere wissenschaftliche Publikationen sowie eine Prüfung (Rigorosum) oder eine mündliche Verteidigung der Arbeit (Disputation) abgeschlossen. Voraussetzung für die Anmeldung als Doktorandin bzw. Doktorand ist in der Regel ein abgeschlossenes Masterstudium, das Staatsexamen oder ein universitäres Magister- bzw. Diplomstudium.

Nicht alle Akademikerinnen und Akademiker haben die Möglichkeit, eine Doktorarbeit im Rahmen einer Anstellung an einer Hochschule zu erstellen: Nur 40 Prozent der Promovierenden waren 2022 an einer Hochschule beschäftigt. Dabei bestanden deutliche Unterschiede zwischen den Fachbereichen. Während in der Mathematik sowie den Ingenieur-, Natur- und Sportwissenschaften mehr als die Hälfte der Doktorandinnen und Doktoranden ein Beschäftigungsverhältnis an der Hochschule hatten, waren es in der Medizin und den Gesundheitswissenschaften (13 Prozent), der Kunst (26 Prozent) und den Geisteswissenschaften (31 Prozent) deutlich weniger.

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