Förster Martin Janner aus Rheinland-Pfalz, die Waldbesitzer Timo und Lisa Gelzhäuser aus Nordrhein-Westfalen sowie der Forstbetrieb Walter Weismann aus Bayern sind die Gewinner des DEUTSCHEN WALDPREIS 2023. Den Sonderpreis Nachhaltigkeit Wald erhielt Dr. Joachim Hamberger für den Verein für Nachhaltigkeit e.V. Mit dem Sonderpreis Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse Norbert Fischer von der Forstbetriebsgemeinschaft Kaufbeuren ausgezeichnet.
Die fünf Preisträger des 6. DEUTSCHEN WALDPREISES wurden am 6. Juli 2023 in feierlichem Rahmen im Kaisersaal der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin gekürt. Schirmherr des Preises ist Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Mit dem DEUTSCHEN WALDPREIS ehrt das das Forstportal forstpraxis.de, ein Medium aus dem Hause dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag, seit 2018 jährlich Persönlichkeiten, die sich in besonderer und vorbildlicher Weise für den Wald engagieren.
Der Förster des Jahres 2023 Martin Janner aus Rheinland-Pfalz ist Förster aus Leidenschaft. Er ist in Oberwallmenach südlich von Koblenz seit 26 Jahren Gemeindewaldförster und kümmert sich im Auftrag von sieben Gemeinden um die Natur und arbeitet gegen Trockenschäden an. Janner beschäftigen aber noch mehr Themen, nicht „nur“ die Gesundheit seines Waldes im Klimawandel. Er will bei öffentlichen Diskussionen mitreden, regionale Märkte stärken und den Wert der Forstwirtschaft aufzeigen. Naturschutzvorgaben betrachtet Janner pragmatisch: „Was gemacht werden muss, setze ich um!“ Er sieht vor allem aber die Waldbewirtschaftung selbst als Naturschutz. Das mache auch seinen Beruf für ihn so einzigartig: „Es ist kein Entweder-Oder. Ich kann einen Wirtschaftswald gestalten und die Artenvielfalt fördern. Beides ist gleichzeitig möglich“, betont der Förster.
Die klimawandelbedingte Witterung der letzten Jahre hat viele Waldbesitzer hart getroffen. Auch Lisa und Timo Gelzhäuser aus Kierspe in Nordrhein-Westfalen, die Waldbesitzer des Jahres 2023, waren da keine Ausnahme. Seit die beiden Geschwister den Familienforstbetrieb vor gut drei Jahren übernommen haben, haben sie zwar einen großen Teil ihrer Bestände – in erster Linie Fichtenwälder – verloren. Sie gehen aber die Krise mit neuen Ideen und viel Herzblut an und legen seitdem ihren Klimawald mit viel Handarbeit neu an. Außerdem suchten sie nach Wegen, das eigene Holz regional und nachhaltig zu nutzen, und sie hatten schnell eine außergewöhnliche Idee. „Um eine nachhaltige Nutzung des Käferholzes zu ermöglichen, haben wir das Organic Tiny House für gesundes und zukunftsfähiges Wohnen entwickelt. Mit dem Erlös hoffen wir, unseren Wald wieder aufforsten zu können und somit auch zukünftigen Generationen eine Lebensgrundlage zu bieten“, erklärt Timo Gelzhäuser das Konzept.
Walter Weismann aus Bayern hat sein Forstunternehmen zukunftsorientiert aufgestellt und ist Forstunternehmer des Jahres geworden. Der Forstbetrieb Weismann ist in der Gegend zwischen Neumarkt und Regensburg eine feste Größe. Das liegt daran, dass es Vater Walter und seinen drei Söhnen Günther, Peter und Markus, sehr gut gelingt, ihren Anspruch an die eigene Arbeit – schnell und sauber – in die Tat umzusetzen. Dabei sei eines ganz entscheidend, nämlich Verlässlichkeit. „Das ist das Wichtige im Wald, dass ein einmal gegebenes Wort gilt.“, betont der Unternehmer. Neben verschiedenen Dienstleistungen im Wald, betreibt der Forstbetrieb Weisann einen Rundholzhandel und beliefert außerdem umliegende Heizkraftwerke mit Hackschnitzeln. Für die Hackschnitzel hat das Unternehmen ein REDII-Nachhaltigkeitszertifikat.
Der Sonderpreis „Nachhaltigkeit Wald“ ging in diesem Jahr an den Verein für Nachhaltigkeit e.V. aus dem bayerischen Freising. Nachhaltigkeit ist heute „der“ Dachbegriff, der achtsamen Umgang mit der Natur, positive Zukunftsgestaltung und globale und überzeitliche Gerechtigkeit miteinander vereint. Eingeführt und mit Inhalten gefüllt wurde das Wort vor 300 Jahren in der Forstwirtschaft. Der Verein sieht sich als Vermittler und Brückenbauer, der die Idee der Nachhaltigkeit in breite Gesellschaftskreise trägt.
Der Sonderpreis „Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse“ wurde an die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Kaufbeuren verliehen. Die FBG Kaufbeuren ist ein forstlicher Zusammenschluss, der Waldbesitzer in der Region zusammenbringt, um bei der nachhaltigen Waldbewirtschaftung zusammenzuarbeiten und den Nutzen ihrer Waldressourcen zu maximieren. Sie hat ein weitreichendes Dienstleistungsangebot, angefangen bei der Forstplanung über Wiederaufforstung und Waldpflege bis zur Holzernte und -vermarktung. Durch die Zusammenarbeit können Waldbesitzer Ressourcen, Wissen und Kosten teilen, was zu effektiveren und effizienteren Waldbewirtschaftungspraktiken führt.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, Schirmherr des Deutschen Waldpreises, lobte die Preisträger in seinem Statement: „Wälder stark zu machen, heißt auch, Artenvielfalt als Garant für Vitalität und Stabilität immer mitzudenken, denn gerade durch gesunde Mischwälder verteilen wir Risiken und stärken die Resilienz der Wälder. Das ist mit erheblichen Anstrengungen verbunden, gerade für die Menschen, die im und mit dem Wald arbeiten. Mit dem DEUTSCHEN WALDPREIS werden Menschen ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße für unsere Wälder und die Forstwirtschaft stark machen. Menschen, die hinsehen, die sich kümmern und anpacken. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich und danke ihnen für ihren wertvollen Einsatz zum Wohle unserer Wälder. Wir wollen diejenigen starkmachen, die unsere Wälder starkmachen.“
Allgemeine Informationen zum DEUTSCHEN WALDPREIS
Mit dem DEUTSCHEN WALDPREIS ehrt das Forstportal forstpraxis.de, ein Medium aus dem Hause dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag, Menschen, die sich in besonderer Weise für die Forstbranche stark machen. Der dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag als führender Verlag im Forstbereich lobt den DEUTSCHEN WALDPREIS seit fünf Jahren mit Unterstützung von Partnern aus Wirtschaft und Verbänden aus. Mit der Auszeichnung sollen Forstleute motiviert werden, erfolgreich eingeschlagene Wege weiterzugehen, neue Ideen zu entwickeln und ihre Aktivitäten innerhalb der Branche, aber auch in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Der pro Kategorie mit 2.000 € dotierte DEUTSCHE WALDPREIS wird von STIHL, claus rodenberg waldkontor gmbh, RAL Gütezeichen, Grube KG Forstgerätestelle, Unterreiner Forstgeräte GmbH und Colliers Land & Forst unterstützt. Mehr Infos über den DEUTSCHEN WALDPREIS finden Sie auf: www.deutscher-waldpreis.de. Sollten Sie weitere Fragen zum DEUTSCHEN WALDPREIS haben, können Sie sich gern an Rainer Soppa (rainer.soppa@dlv.de, Tel.: 089 12705 374) wenden.
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