BUND Rheinland-Pfalz: Klage gegen Weiterbau der Autobahn A1 eingereicht

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Rheinland-Pfalz klagt gegen den Weiterbau der Autobahn 1 durch die Eifel. Die Klage könnte im Erfolgsfall «das Aus für eines der umstrittensten Autobahn-Projekte in Rheinland-Pfalz» einleiten und «endlich einen Schlussstrich unter eine jahrzehntelange Fehlplanung zum Schaden von Mensch und Natur ziehen», teilte der BUND am Montag in Mainz mit. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bestätigte am Montag den Eingang der Klage am 16. November.

Ziel sei, Baurecht «für das rechtswidrige Vorhaben» zu verhindern, teilte BUND-Landesvorsitzende Sabine Jacoub mit. «Diese seit 85 Jahren geplante Autotransit-Piste quer durch intakte Eifellandschaft ist angesichts der sich verschärfenden Klima- und Biodiversitätskrise völlig aus der Zeit gefallen.» Die Klage werde vom Naturschutzbund (Nabu) und von anderen Verbänden sowie Privatpersonen unterstützt.
Die Autobahn 1 führt von der Ostseeküste in Schleswig-Holstein über Hamburg, Bremen, Münster, Wuppertal und Köln durch die Eifel bis nach Saarbrücken und ist eine der längsten Autobahnen Deutschlands – allerdings mit Unterbrechung. Derzeit endet sie im Norden nahe Blankenheim in Nordrhein-Westfalen und im Süden bei Kelberg. Das Schließen der rund 25 Kilometer langen Lücke ist seit Jahren Thema.
Für den Abschnitt zwischen Adenau im Kreis Ahrweiler und Kelberg im Kreis Vulkaneifel wurde im Sommer ein Planfeststellungsbeschluss erlassen. Landesverkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) hatte den Erlass als «wichtigen Meilenstein für dieses Projekt» bezeichnet, der BUND hatte bereits Widerstand gegen den Autobahnbau angekündigt.
Die Kritik von Sachverständigen des BUND ziele auch auf Fehler beim Nachweis der Planrechtfertigung und auf überalterte Verkehrsgutachten. «Der Landesbetrieb Mobilität hat das Verkehrsaufkommen völlig überschätzt und offensichtlich schön gerechnet; neuere Prognosen bleiben unberücksichtigt. Der Neubau einer Autobahn ist völlig unangemessen», sagte BUND-Landesvorstandsmitglied Egbert Bialk. (dpa/lrs)
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