Jesus – welche historischen Fakten bekannt sind

Foto: Tobias Hase

Heute bekennen sich weltweit mehr als zwei Milliarden Menschen zum Christentum (griechisch „christianismos“). Auch in Orten wie Koblenz, Trier und Umgebung ist dieser Glaube für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Das Christentum ist die Weltreligion, die sich am intensivsten auf Jesus von Nazareth beruft. Seit etwa 1750 werden die frühchristlichen Schriften wissenschaftlich erforscht, um historische Fakten zu sammeln und ein klareres Bild von dem als Sohn Gottes bezeichneten Jesus Christus zu gewinnen.

Der Geburtsort – mit verschiedenen Ansichten verbunden

Im 8. Jahrhundert v. Chr. ließ der Prophet Micha verkünden, dass der Messias kommen und dieser in Bethlehem geboren werden würde. Über den tatsächlichen Geburtsort Jesu gehen die Meinungen allerdings auseinander. Während die Evangelien von Markus und Johannes auf Nazareth verweisen, erzählt Lukas eine Geschichte, die fast jedes christlich erzogene Kind kennt: Josef und Maria reisten zur Volkszählung nach Bethlehem, wo Jesus geboren wurde.

Es besteht aber Konsens darüber, dass Jesus wahrscheinlich nicht in einem Stall, sondern in einer Höhle geboren wurde. An der vermuteten Stelle wurde um 326 n. Chr. die Geburtskirche errichtet, die bis heute eine der ältesten Kirchen der Christenheit und eine der wichtigsten Stätten für Christen aus aller Welt ist. Jedes Jahr zieht sie Tausende von Pilgern an, vor allem in der Weihnachtszeit.

Die angenommene Geburtsgrotte befindet sich im Untergeschoss der fünfschiffigen Basilika. Ein vierzehnzackiger silberner Stern, der 1717 von der katholischen Kirche auf der Mittelachse der Basilika angebracht wurde, markiert den angeblichen Geburtsort. Im Jahr 2012 hat die UNESCO sowohl die Geburtskirche als auch den Pilgerweg in Bethlehem in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Ungeachtet der Annahme von Historikern, gibt der Blick auf die Antworten auf die Häufigsten Fragen über Jesus Christus (rockc.creedle.io), zahlreiche Fakten mit Verweis auf die zugehörigen Bibelstellenv

Die familiären Rahmenbedingungen und die ersten Lebensjahre

Jesus wurde nach historischen Dokumenten um das Jahr 4 oder 6 vor Beginn unserer Zeitrechnung in Nazareth geboren. Er wuchs mit seinen Geschwistern und seinen Eltern Josef und Maria in einem kleinen Dorf auf. Seine ganze Familie war jüdischer Abstammung. Namentlich sind seine Brüder Jakobus, Joses, Judas und Simon bekannt. Auch Schwestern soll es gegeben haben, doch konnten deren Namen in historischen Dokumenten nicht aufgefunden werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Jesus wie sein Vater im Baugewerbe arbeitete und einige Jahre in diesem Beruf verbrachte. Seine Muttersprache war Aramäisch, wahrscheinlich lernte er auch Griechisch und später Hebräisch.

Obwohl seine schulische Laufbahn vermutlich nicht sehr lang war, konnte er lesen und schreiben. Im Laufe der Zeit entwickelte er bemerkenswerte sprachliche Fähigkeiten, die es ihm ermöglichten, seine eindrucksvollen Gleichnisse und bedeutungsvollen Aussagen zu formulieren.

Das öffentliche Wirken bis zu seinem Tode

Um das Jahr 28 n. Chr. trat Jesus ins öffentliche Leben. Sein Wirken begann zunächst in Galiläa am See Genezareth und erst später für kurze Zeit in Jerusalem. Die Auswahl seiner Jünger, vor allem einfache Leute aus Galiläa, traf er persönlich. Sein aktives Wirken war jedoch nur von kurzer Dauer, wahrscheinlich nur eineinhalb bis zwei Jahre.

Jesus verkündete seine Botschaft stets an öffentlichen Plätzen, was ihn weit über die Grenzen Galiläas hinaus bekannt machte. Es wird vermutet, dass seine revolutionäre Auslegung der jüdischen Schriften ihn in den Augen der traditionellen jüdischen Glaubensgemeinschaft zu einer Bedrohung machte. Daher musste dieser Unruhestifter wohl beseitigt werden.

Es wird vermutet, dass nicht die Römer, sondern die jüdische Oberschicht ihn festnahm und schließlich den Römern auslieferte. Das Ende der Geschichte ist bekannt: Pontius Pilatus fällte das Urteil, Jesus durch Kreuzigung zu töten.

Foto: Tobias Hase/dpa
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