24h Nürburgring Qualifiers: Prolog mit Festival-Feeling

Nürburg. Die Motorsport-Saison auf der Nürburgring-Nordschleife nimmt endlich Fahrt auf und feiert bei den ADAC 24h Nürburgring Qualifiers (13. – 14. April) einen ersten Höhepunkt. Denn das Prolog-Wochenende, das für viele Teams in den vergangenen Jahren zum Pflichtprogramm bei der Vorbereitung auf die 24h Nürburgring gehörte, wächst in diesem Jahr zu einem Motorsport-Knaller. Möglich macht es die Wertung zur Nürburgring Langstrecken Serie (NLS), die zahlreiche weitere Teams und Fahrer anlockt: Über 130 Fahrzeuge finden sich auf der Starterliste – davon alleine 30 in den siegfähigen Klassen SP9 und SP-X. Auch im weiteren Starterfeld mit seinen insgesamt fast 20 Klassen wird mitreißend um Siege und Platzierungen gefightet. Hier begeistern zahlreiche Top-Piloten, voll besetzte Klassen und spektakuläre Autos. Die Kirsche auf der Torte ist das Rahmenprogramm des Wochenendes, das viel spannenden Amateur- und Breitensport zeigt. Tickets für die ADAC 24h Qualifiers sind ab 25 Euro (je Tageskarte Sa. / So.) im Ticketshop erhältlich.

Foto: ADAC-GruppeC

Das 24h-Qualifiers-Wochenende wird einen guten Ausblick darauf geben, auf was sich die Fans auch bei den ADAC RAVENOL 24h Nürburgring (30. Mai – 2. Juni) freuen können. Unter den 30 Fahrzeugen in den siegfähigen Klassen findet sich das Who-is-Who der Nordschleifen-Topteams. Gleich sieben Marken sind mit GT3-Modellen vertreten – darunter der Ferrari der 24h-Sieger von 2023, Frikadelli Racing. Jagd auf den flotten Italiener machen Teams mit Boliden von Audi, Aston Martin, BMW, Lamborghini, Mercedes-AMG und Porsche. Nicht zu vergessen: Der spektakuläre SCG 004c von Glickenhaus Racing, der in der Sonderklasse SP-X antritt. Nachdem eine Reihe von GT3-Teams beim NLS-Auftakt eine Woche vor den Qualifiers wegen eines parallel stattfindenden Laufs zur GT World Challenge Europe nicht am Nürburgring starten kann, entspricht auch die Liste der Einsatzteams einer Parade der besten Nordschleifen-Mannschaften. Besonders bemerkenswert ist die deutlich angewachsene Aston-Martin-Fraktion, zu der PROsport Racing, Dörr Motorsport und Trinity Solutions / Walkenhorst gehören. Letztgenannte setzen gleich drei der britischen Vantage AMR GT3 ein.

Stelldichein der Top-Teams

Auch sonst stehen alle Zeichen auf Grün für ein echtes Motorsport-Spektakel. Scherer Sport PHX (Audi), ROWE Racing und BMW M-Team für BMW, Konrad und Abt im Lager von Lamborghini: Hier gibt sich ein Stelldichein, wer in den vergangenen Jahren auf der Nordschleife tonangebend war. Das gilt auch für die teilnehmerstärksten GT3-Marken: Die sechs Porsche 911 GT3 R werden unter anderem von Falken und Manthey ins Rennen geschickt. Gleich acht Mal sind die bulligen Mercedes-AMG GT3 im Feld vertreten, die unter anderem von Bilstein und GetSpeed eingesetzt werden.

NLS-Punkte und 24h-Vorbereitungen – das Wochenende zählt doppelt!

Dass die zehnte Auflage der 24h Qualifiers zur bislang teilnehmerstärksten wird, dafür sorgt natürlich die doppelte Attraktivität. Gerade für die Spitzenteams wird die sorgfältige Vorbereitung auf die 24h Nürburgring im Mittelpunkt stehen. Hier zählt jede Runde auf der Strecke und jeder Top-Speed-Kilometer liefert wertvolle Erkenntnisse, was noch verbessert werden kann. Zum maximal großen Trainingseffekt trägt natürlich bei, dass das erste Rennen am Samstag erst am späten Nachmittag gestartet wird. Ab 17:30 Uhr geht es vier Stunden lang in die kühleren und dunkleren Abendstunden hinein – als Vorbereitung auf die 24h Ende Mai geradezu ideal. Das zweite Rennen am Sonntagmittag (Start 13:00 Uhr) führt ebenfalls über vier Stunden. Beide Heats werden als NLS-Lauf gewertet, und sind deshalb doppelt spannungsgeladen. Das führt zu einigen besonders stark besetzten Klassen mit hoch attraktiven Fahrzeugen. So sorgt die Porsche Endurance Trophy Nürburgring (PETN), für die die Klassen Cup2 und Cup3 gewertet werden, alleine hier für 27 Fahrzeuge: Hier wetteifern 911er in Cup-Spezifikation (Cup2) bzw. 718 Cayman (Cup3) um Punkte und sorgen für weitere Action auf der Strecke. In den „Specials“-Klassen sticht insbesondere die toll besetzte SP10 heraus, in der GT4-Fahrzeuge von Porsche, BMW und Toyota am Start sind. Vielfältig ist außerdem die VT2 FWD als bestbesetzte Klasse der Serienwagen-Kategorie.

Spannende Fahrzeuge, spannende Piloten

So dürfen sich die Fans auf ein spannendes Starterfeld bei den 24h Qualifiers freuen. Zu den Hinguckern gehört auch der beliebte Dacia Logan von Ollis Garage (#318), der nach einem Rennunfall bei den 24h auch mit Unterstützung einer Crowdfunding-Aktion neu aufgebaut wurde und nun als 280-PS-Turbo in der Klasse SP3T antritt. Für Crowdfunding der besonderen Art steht außerdem der neu aufgebaute VW New Beetle RSR, den das White-Angel-Team ins Rennen schickt: Das Mannschaft um Bernd Albrecht sammelt im Rahmen des Einsatzes Geld, das für den Bau von Schulen in Entwicklungsländern eingesetzt wird. Auch bei den Piloten gibt es so manch spannenden Neuzugang im Nordschleifen-Zirkus. Dazu gehört etwa Ex-Formel-1- und DTM-Pilot Timo Glock, der sich mit dem zweifachen DTM-Champion Timo Scheider (24h-Sieger von 2003) sowie DTM-Trophy-Pilot Theo Oeverhaus einen BMW M4 GT4 (#145) teilt. Für Glock geht es dabei auch darum, dass er die Qualifikation für die „große“ DMSB-Permit Nordschleife macht, mit der dann künftig auch Starts in übergordneten Klassen möglich wären. Gleiches gilt für den ehemaligen Formel-1-Piloten Felipe Nasr, der seine Permit-Qualifikation auf einem Porsche 718 Cayman von Four Motors absolviert. Das Team setzt überdies seine lange Reihe nachhaltiger Motorsport-Projekte fort und betankt seinen Porsche mit einem Bio-Kraftstoff, weshalb der Start in der „AT“-Klasse für Fahrzeuge mit alternativen Treibstoffen erfolgt.

Riesen-Rahmenprogramm mit viel Motorsport und – Judo!

Wem die beiden Rennläufe am Samstag und Sonntag noch nicht genügend Motorsport sind, der bekommt beim Qualifiers-Wochenende jede Menge weitere spannende Wettbwerbe frei Haus serviert. Nach dem ersten Qualifers-Training am Samstagvormittag startet die Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) ab 13 Uhr zu ihrer ersten Leistungsprüfung der Saison. Die beliebte Breitensport-Serie meldet auch in diesem Jahr wieder einen großen Teilnehmer-Ansturm, der für gute Unterhaltung während der Wartezeit auf das erste Qualifiers-Rennen sorgen wird. Da am Wochenende sowohl von der RCN als auch bei den 24h Qualifiers die spezielle 24h-Streckenvariante von Nordschleife und Grand-Prix-Kurs genutzt wird, wird die Mercedes-Arena traditionell nicht befahren. Das nutzt der veranstaltende ADAC Nordrhein, um auch hier besten Motorsport zu bieten: Sowohl am Samstag als auch am Sonntag wird es dort jeweils eine Automobilslalom-Veranstaltung geben, für die ebenfalls jeweils dreistellige Starterzahlen erwartet werden. Volles Haus gibt es außerdem beim Wettbewerb der jüngsten Motorsportler des Wochenendes: Ab 10 Uhr starten am Samstag und Sonntag jeweils 200 Nachwuchspiloten zu Jugend-Kart-Slaloms auf dem „Helipad“ im Grand-Prix-Fahrerlager. Die Besonderheit ist hier, dass es sowohl einen Wettbewerb mit Verbrenner-Motoren geben wird als auch einen E-Kart-Slalom. Wem all das noch nicht genug sportliche Unterhaltung ist, der sollte den Weg in Richtung ring°arena antreten: Dort findet am Wochenende die Deutsche Judo-Einzelmeisterschaft der Herren in der Alterklasse Ü30 statt. Die Wettkämpfe sind für Samstag und Sonntag angesetzt, der Eintritt in die ring°arena ist frei.

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