Inflation auf höchstem Stand seit Euro-Einführung

Rom (dpa) – Die bereits hohe Inflation in Italien ist im September weiter gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die erfassten Verbraucherpreise um 9,4 Prozent, wie das Statistikamt Istat am Montag in Rom nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Dies ist die höchste Rate seit Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999. Im Vormonat hatte die Rate 9,1 Prozent betragen.

Eine erste Schätzung für September wurde jedoch leicht um 0,1 Prozentpunkte nach unten korrigiert. Laut Istat geht der verstärkte Preisauftrieb vor allem auf teurere Lebensmittel sowie verschiedene Dienstleistungen und Waren zurück. Dagegen stiegen die Energiepreise weniger stark und dämpften damit die Preisdynamik. Die hohe Inflation liegt deutlich über dem Preisziel der Europäischen Zentralbank, die für den gesamten Euroraum zwei Prozent Inflation anpeilt.

Volkswirte erwarten weltweit hohe Inflation

Doch nicht nur Italien ist von so einer hohen Inflationsrate betroffen. Laut einer Umfrage des ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik gehen Wirtschaftsexperten aus 129 Ländern davon aus, dass es dieses und nächstes Jahr weltweit sehr hohe Inflationsraten geben wird. Für dieses Jahr erwarten sie im globalen Durchschnitt eine Inflation von 9,5 Prozent und damit «6,7 Prozentpunkte höher als die von der Weltbank angegebene durchschnittliche Inflationsrate im vergangenen Jahrzehnt», teilte das ifo-Institut am Montag in München mit.

Die Zahlen beziehen sich auf den Median der durchschnittlich erwarteten Inflationsraten auf Länderebene. Regional seien die Unterschiede sehr groß: In Westeuropa erwarten die Teilnehmer dieses Jahr 7,3 Prozent Inflation, in Osteuropa aber 19 Prozent, in Südostasien 5,6 Prozent, in Westasien jedoch 30 Prozent, in Nordamerika 7,2 Prozent, in Südamerika 30 Prozent, in Ostafrika sogar knapp 60 Prozent.

Die weltweit hohen Preissteigerungen dürften weitergehen: «Mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 7,5 Prozent im Jahr 2023 wird nur ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2022 erwartet.» Für 2026 rechneten die Volkswirte weltweit immer noch mit 5,0 Prozent.

 

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