Ritter „Martin von Manderscheid“ erobert die Herzen

Manderscheid. Der Held für die zahlreichen kleinen und großen Burgfräuleins und die große Schar angehender Jungritter heißt Martin von Manderscheid und wurde anlässlich des diesjährigen Burgenfestes zum „Ritter Martin von Manderscheid“ geschlagen. Das anwesende Volk auf der Turnierwiese war Augenzeuge beim feierlichen Akt.

Am Fuße der Manderscheider Burgen hatten die Rittersleut und Gaukler am vergangenen Wochenende ihr Lager aufgeschlagen. Zum mittelalterlichen Handwerkermarkt  strömten die Neugierigen in Scharen. Das Mittelalter gilt zwar als vermeintlich düstere Zeit, die von Hunger und dem täglichen Kampf ums Überleben geprägt war. Trotzdem übt die Ära eine unbeschreibliche Faszination auf Groß und Klein aus, die ganz im Gegensatz zu Armut und Elend auch von edlen Rittern, zarten Burgfräuleins und mächtigen Königen geprägt war. Am Wochenende stand rund um die Manderscheider Burgen vor allem der Alltag längst vergangener Jahrhunderte im Mittelpunkt. Vor allem die Arbeit, die in vielen alltäglichen Gegenständen steckte und heutzutage längst vollautomatisiert erledigt wird.

Während der Bogenmacher viel zu tun hatte und die Tuchweberei ihre in Handarbeit gefertigten Stoffe feilbot, war es auch der Schmied, der am offenen Feuer sein Eisen zum Glühen brachte und mit vielen fachmännischen Handgriffen zeigte, die notwendig waren, um das glühendes Eisen zu bearbeiten. Im Badezuber zogen es gerade die Schwertkämpfer vor, ihr Bad zu nehmen.

Das Spektakel und Mittelpunkt auf der Turnierwiese war zweifellos der Kampf – Mann gegen Mann mit und ohne Pferd. Mutige Ritter kämpften mit ihren edlen Streitrössern um Ruhm und Ehre. Farbenprächtige Ritter auf galoppierenden Pferden, die über den Turnierplatz ritten um mit der Lanze nach Ringen zu stechen, mit dem Schwert Äpfel spalten, mit Pfeil und Bogen  auf Zielscheiben schießen und zum Finale versuchten, sich mit der Lanze gegenseitig aus dem Sattel zu heben. Ritter Martin von Manderscheid stellte sich den Herausforderern und fand im Publikum lautstarke Unterstützung. Soviel, dass Ritter Martin von Manderscheid am Ende tatsächlich als Sieger gefeiert werden konnte.

Aber auch Musiker und Gaukler boten ihre Künste dar. Sie priesen nicht nur ihren Wein oder Met an, sondern hielten allerlei Elixiere bereit, die Herzschmerz kurieren oder Feiglinge zu echten Helden machen sollten. Und wer an die Wirkung des jeweiligen Trunks nicht ganz glauben wollte, konnte sich immerhin über die herrliche Schau amüsieren, die geboten wurde. Am Ufer der Lieser reihte sich eine Taverne an der anderen. Vom gegrillten Schweinenacken, über mittelalterliche Flammkuchen, Vegetarierteller, bis hin zur Waffelbäckerei konnte man sich in den Spektakelpausen stärken.

Eins ist sicher, von Jahr zu Jahr nimmt die Zahl derer zu, die mit ihrem mittelalterlichen Gewand dem Manderscheider Burgenfest einen ganz besonderen Touch aus Mittelalter und Mystik verleihen. Nach Eintritt der Dunkelheit beeindruckte die Besucher der Gang über den nur von Kerzen und Feuern beleuchteten Markt und am Samstagabend das wunderbare Brillantfeuerwerk als Höhepunkt für ein unvergessliches Erlebnis, auf das man sich in einem Jahr an gleicher Stelle erneut freuen darf.

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