Schon wieder keine Narrenfreiheit am Weiberdonnerstag

Trier. Auch im kommenden Jahr will die Stadt Trier an Weiberdonnerstag wieder ein zeitlich beschränktes Alkoholverbot verhängen. Dezernentin Angelika Birk verkündete dem Stadtrat am 01.10.2013, Änderungen am aktuellen Konzept seien „nicht erwünscht“. Unter dem Motto “Wir sehen das anders” werben die JuLis Trier/Trier-Saarburg für mehr Aufklärung zum Thema „Alkoholmissbrauch“ und lehnen die Verbotsmentalität der Stadtspitze strikt ab. „Frau Birk packt das Problem definitiv nicht an der Wurzel. Mit einer Alkoholverbotszone stoppt sie den Alkoholmissbrauch bei den Jugendlichen nicht. Außerdem schadet sie dem karnevalistischen Treiben in der Innenstadt.

Dass ganz Deutschland über unsere Stadt gelacht hat, ist wohl schon in Vergessenheit geraten“, erläutert Matthias Keidel, Pressesprecher der Jungliberalen. „Natürlich können wir es nicht gutheißen, was vor zwei Jahren auf dem Hauptmarkt passiert ist. Diese Szenen dürfen sich nicht wiederholen. Doch mit der jetzigen Verbotspolitik verbannt die Stadt das Thema nur aus dem Blickfeld, um sich nicht mehr damit beschäftigen zu müssen. Von einer Optimierung des Jugendschutzes kann also keinesfalls die Rede sein“, so Keidel weiter.

“Es ist eine Farce, dass sich die Stadtspitze gerade nach den Vorfällen am vergangenen Weiberdonnerstag keine Gedanken über eine Erneuerung des Sicherheitskonzeptes macht. Nicht nur, dass die beliebteste “Verkleidung” an jenem Tag die Polizeiuniform war und die Karnevalsvereine um die Präsentation ihres lange vorbereiteten Programms gebracht wurden, nein, auch wurden hunderte fröhlich feiernder Karnevalisten aus den vergangenen Jahren für das Fehlverhalten anderer bestraft. Das kann nicht Ziel einer maßvollen Politik sein”, betont Kreisvorsitzende Yvonne Romes.

“Wo sind denn die sozial- und jugendpolitischen Maßnahmen gegen den zunehmenden Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen? Hier hat die Dezernentin nichts geleistet und will nun erneut mit dem Kopf durch die Wand! Unsere Mutterpartei, die FDP Trier, hat auf ihrem Kreisparteitag klar Stellung gegen ein Alkoholverbot bezogen. Wir wünschen uns, dass auch andere Parteien und Fraktionen den Mut aufbringen, sich gegen unkreative Symbolpolitik zu wehren. Im Allgemeinen wünschen wir uns von der Stadtspitze weniger Verbotspolitik und wachsamere Augen für die wirklichen Probleme. Beim Grillverbot konnten wir uns damit bereits durchsetzen”, erklärt Romes abschließend. Auch für 2014 kündigen die Jungen Liberalen erneute Proteste gegen das Alkoholverbot an.

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