Läufst Du schon?

Ellscheid. Was vor 10 Jahren als Mittel zur Selbstfindung begann, ist heute längst zur Institution geworden. Die Laufschule „Schritt für Schritt“ von Inge Umbach bietet Jung und Alt die Möglichkeit, sich in der Gruppe fit zu halten. Laufen ist schließlich die ursprünglichste Form menschlicher Bewegung. Jeder, der mit dem Laufen beginnt und sich dabei nicht übernimmt erfährt schnell, dass diese Art der Bewegung nicht nur gut tut und gut ist. Laufen wird zu etwas Spielerischem, etwas Zweckfreiem.

Die goldene Regel von Inge Umbach lautet: „Laufe heute so, dass du Morgen wieder Lust zum Laufen hast.“ Die diplomierte Lauftherapeutin ist Mitglied im Deutschen Lauftherapiezentrum e.V. (DLZ) und weiß genau wovon sie spricht. Inge Umbach weiß: Aller Anfang ist schwer. Diese Binsenweisheit gilt auch für motivierte Menschen. Viele Laufneulinge verlieren leicht die anfängliche Lust und brechen ihr Vorhaben ab. Grund ist meist zu großer Ehrgeiz. Deshalb ist es besonders wichtig, das Training mit der richtigen Intensität zu beginnen, d.h. langsam laufen. Die Ausdauerleistung wird dann behutsam gesteigert um Muskelkater und hochrote Köpfe zu vermeiden.

Gesundheitsbewusstes Laufen in der Gruppe mit Gleichgesinnten unterstützt den Laufspaß und bewahrt die Motivation. Das wissenschaftlich erprobte Laufprogramm (Paderborner Modell) ist sanft dosiert und für (fast) jede Person durchführbar. Man muss nur etwas Zeit mitbringen. Personen über 35 Jahren, sowie allen chronisch Kranken wird empfohlen, sich einer medizinischen Vorsorgeuntersuchung zu unterziehen und den Arzt über Ihre Belastungsfähigkeiten zu befragen.

„Wir leben in einer Welt zwischen Bewegungsmangel und Fitnesssucht, mit den bekannten Auswirkungen in beiden Fällen. Das richtige Maß an Bewegung ist schwer zu finden. Vielen Zivilisationskrankheiten kann jedoch durch gezieltes Laufen vorgebeugt werden“ – sagt Inge Umbach.

Wirkungen des Laufens

Nachdem eine Studie mit depressiven Menschen in den USA zum Ergebnis hatte, dass mit Laufen der selbe oder gar ein besserer Effekt erzielt wurde als mit Psychopharmaka, empfehlen mehr und mehr Ärzte Laufen als Therapie. Positive Wirkungen wurden u. a. auf folgenden Gebieten wissenschaftlich belegt:

•    Kopfschmerzen und Migräne
•    Erschöpfungszustände,
    Müdigkeit, Schlappheit
•    funktionelle Rücken-
    und Gelenkschmerzen
•    Schlafstörungen
•    Gewichtsprobleme
•    Menstruations- und
    klimakterische Beschwerden
•    nicht organisch bedingte
    Bluthochdruckformen
•    Stress und Burnout
•    Bewegungsmangel
•    Rehabilitation nach Herzinfarkt
•    Haltungsschwäche und -schäden
•    leichte Formen von Depressionen
•    häufige Unzufriedenheit
    und schlechte Laune
•    niedriges Selbstwertgefühl
•    Angstzustände und Panikattaken
•    Hilflosigkeitgefühle

Umbach: „Laufen ist die beste Stressbremse. Durch die Bewegung werden bestimmte Muskelgruppen stark beansprucht. Dadurch wird ein wichtiges Stresshormon abgebaut: Adrenalin. Außerdem werden im Gehirn schmerzstillende Botenstoffe freigesetzt, so genannte Endorphine. Sie wirken wie körpereigene Drogen, die Glücksgefühle auslösen. Dies geschieht in einem solchen Maße, dass sich sogar bei depressiven Patienten die Stimmung aufhellt. Das Resultat: Nach dem Laufen fühlt man sich entspannt. Schwierige Probleme scheinen auf einmal nicht mehr unlösbar. Auch der Schlaf wird als erholsamer wahrgenommen, denn Ausdauersport macht einfach herrlich müde!“

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