Modellprojekt „Demenzkompetenz im Krankenhaus“ gestartet

Rheinland-Pfalz. In Deutschland leben rund 1,5 Millionen Menschen mit Demenz, in Rheinland-Pfalz sind es rund 80.000. Prognosen für das Jahr 2050 sagen eine Verdoppelung der Demenzerkrankungen voraus. So gibt es auch in den Krankenhäusern zunehmend Patientinnen und Patienten, die an Demenz erkrankt oder von vergleichbaren kognitiven Leistungseinschränkungen betroffen sind. „Um die Situation von an Demenz erkrankten Menschen während eines Krankenhausaufenthaltes zu verbessern, startet das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie gemeinsam mit der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) ein einjähriges Modellprojekt, an dem sich acht Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz beteiligen“, erklärte Minister Alexander Schweitzer am 17.07.13 in Mainz.

„Die Betroffenen fühlen sich in den komplexen Krankenhausprozessen schnell überfordert. Die Kommunikation und der Umgang mit den Patientinnen und Patienten stellen aber auch die Ärztinnen und Ärzte und das Pflegepersonal oft vor große Herausforderungen“, sagte Schweitzer. Das Modellprojekt sehe deshalb vor, den beteiligten Krankenhäusern Qualifizierungsmaßnahmen und Unterstützungsprozesse anzubieten, die neben der Einführung eines Screeningverfahrens die Qualifizierung im Umgang mit dementiell erkrankten Menschen, die Gestaltung guter Kommunikationsprozesse und ein frühzeitig koordiniertes Aufnahme- und Entlassmanagement beinhalten.

„Wir bieten unseren Projektpartnerinnen und Partnern professionelle Unterstützung an und begleiten sie während des gesamten Prozesses", fasste der LZG-Geschäftsführer, Jupp Arldt, zusammen. Das Projekt solle dazu beitragen, die Lebens- und Versorgungsqualität von an Demenz erkrankten Menschen während ihres Krankenhausaufenthaltes zu steigern und dem Krankenhauspersonal Unterstützung im Umgang mit dieser Patientengruppe zu geben, so Arldt weiter. Schweitzer und Arldt begrüßten, dass sich insgesamt 23 Krankenhäuser für das Modellprojekt interessiert und beworben haben. „Die Bewerbungen zeigen, dass einige Häuser bereits damit begonnen haben, die Krankenhausaufenthalte für an Demenz erkrankte Menschen mit unterschiedlichsten Aktivitäten zu verbessern.

Unabhängig von den individuellen Maßnahmen wollen wir aber alle interessierten und engagierten Krankenhäuser auf diesem wichtigen Weg mitnehmen und dadurch zu einer weiteren Vernetzung und zu einem breiten fachlichen Austausch beitragen. Dazu gehören neben den Krankenhäusern auch die Pflegestützpunkte, die Hausärztinnen und Hausärzte, die Fachärztinnen und Fachärzte sowie die regionalen Demenznetzwerke“, erläuterte der Minister.

Folgende Krankenhäuser nehmen an dem Modellprojekt teil:
– St. Nikolaus-Stift Andernach
– Stiftungsklinikum Koblenz mit den Standorten Koblenz, Boppard und Nastätten
– Klinikum Mittelmosel Zell
– Klinikum Idar-Oberstein
– Westpfalzklinikum Kirchheimbolanden mit dem Standort Rockenhausen
– Klinikum Ludwigshafen
– Ev. Krankenhaus Zweibrücken
– Asklepios Südpfalzklinikum Germersheim mit den Standorten Germersheim und Kandel.

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