Mehr gefälschte Autoteile besorgen Branche und Prüfer

Kriminalität
Von David Hutzler und Robin Wille, dpa

Stuttgart (dpa) – Wenn Lita Silje Jänisch von ihrer Arbeit erzählt, dann klingt sie wie eine Kriminalpolizistin. Sie spricht dann von Razzien, versteckten Produktionsstätten und organisierter Kriminalität. Von Fälschernetzwerken, Hintermännern und Beschlagnahmungen. Dabei arbeitet die Volljuristin beim Autobauer Mercedes-Benz.

Als Markenschützerin versucht sie, gefälschte Mercedes-Teile aufzuspüren und aus dem Verkehr zu ziehen. «Von Produktfälschungen geht ein erhebliches Risiko für die Kundinnen und Kunden aus», sagt Jänisch und zählt eine Reihe von Beispielen auf. Bremsteile mit minderwertigen Bestandteilen und deshalb längeren Bremswegen. Bremsbeläge mit giftigen Stoffen wie Blei und Arsen. Windschutzscheiben aus einfachem Fensterglas. Luftfilter, die nicht aus flammenhemmenden Material bestehen. Die Liste ist lang. Weiterlesen

USA und Taiwan wollen formelle Handelsgespräche aufnehmen

Washington/Taipeh/Peking (dpa) – In den ohnehin angespannten Beziehungen Chinas mit den USA und Taiwan droht neue Verstimmung. Die Regierungen in Washington und Taipeh kündigten am Donnerstag an, formelle Handelsgespräche im Rahmen einer neuen Initiative aufnehmen zu wollen. Die erste Runde solle im «frühen Herbst» stattfinden, teilte das Büro der US-Handelsbeauftragten Katherine Tai mit. Beide Seiten wollten die Handels- und Investitionsbeziehungen vertiefen.

Die kommunistische Führung in Peking betrachtet Taiwan nur als Teil der Volksrepublik und lehnt alle Formen offizieller Kontakte anderer Länder zu Taipeh ab. Schon mit Blick auf die vorbereitenden Handelsgespräche zwischen Taiwan und den USA hatte das chinesische Außenministerium zusätzlich noch seinen Widerstand gegen etwaige Vereinbarungen deutlich gemacht, die offizieller Art seien und Auswirkungen auf Chinas Souveränität hätten, wie es hieß. Weiterlesen

FDP-Energiepolitiker fordert zügige Entscheidung zu AKWs

Berlin (dpa) – Der FDP-Energiepolitiker Michael Kruse hat zügige Entscheidungen über einen Weiterbetrieb der drei noch verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland gefordert. Es werde dringend Zeit dafür, sagte der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion der Deutschen Presse-Agentur: «Die Energiepreise sind auf Rekordhöhen und Verbraucher wie Wirtschaft fordern zurecht wirksame Schritte, die Preise senken und die Versorgungssicherheit erhöhen.»

Die Bundesregierung sollte im August die notwendigen Entscheidungen zur Laufzeitverlängerung vornehmen, damit der Deutsche Bundestag im September die notwendigen Gesetzesänderungen vornehmen könne. Weiterlesen

Behörde: Einstellung des Schiffsverkehrs unwahrscheinlich

Kiel (dpa) – Trotz anhaltender Trockenheit können Schiffe nach Einschätzung des Präsidenten der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt dieses Jahr durchgehend auf dem Rhein fahren. Er rechne nicht mit einer Einstellung des Schiffsverkehrs auf dem Fluss, sagte Hans-Heinrich Witte der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». «Theoretisch ist das möglich, aber ich halte es nicht für wahrscheinlich.»

Allerdings könnten die Schiffe bei niedrigem Wasserstand erheblich weniger Fracht transportieren. «Das bedeutet: Frachtraum auf Schiffen ist knapp», sagte der Behördenchef. Dies erschwere auch den Transport von Kohle und Öl auf dem Rhein. «Da muss dann viel über Straße und Schiene laufen.» Weiterlesen

Verdi-Chef über Lindners Steuerpläne: «krass ungerecht»

Berlin (dpa) – Die Kritik an den Steuerentlastungsplänen von Bundesfinanzminister Christian Lindner reißt nicht ab. Ablehnung kommt unter anderem von der Gewerkschaft Verdi. Deren Vorsitzender Frank Werneke beklagte, profitieren würden in allererster Linie jene, die hohe Einkommen beziehen und vom Spitzensteuersatz betroffen sind.

«Diejenigen, die auch jeden Tag hart arbeiten, aber eher niedrige Einkommen beziehen und derzeit am meisten unter der Preissteigerung leiden, würden kaum profitieren – das ist krass ungerecht», sagte Werneke der «Rheinischen Post».

Werneke forderte ein umfassendes Steuerkonzept, in dem Veränderungen am Einkommensteuertarif mit einer Erhöhung des Spitzensteuersatzes und einer Übergewinnsteuer ausgeglichen würden, die Firmen zahlen sollten, die in der Krise überproportional Gewinne erzielten. «Beschäftigten, die keine hohen Gehälter beziehen und angesichts der Preisentwicklung in echter Not sind, nützt ein Herumdoktern am Steuertarif nichts. Es braucht stattdessen ein weiteres Entlastungspaket mit direkten Zahlungen – gezielt für Menschen mit geringen bis mittleren Haushaltseinkommen», sagte der Gewerkschaftschef. Weiterlesen

Daimler Truck fährt mit Preiserhöhungen mehr Gewinn ein

Leinfelden-Echterdingen (dpa) – Der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck hat im zweiten Quartal vor allem dank Preiserhöhungen überraschend viel Geschäft gemacht. Das trieb auch den Gewinn aus dem Tagesgeschäft in von Experten unerwartete Höhen, trotz anziehender Kosten für Frachten, Material und Energie. Vorstandschef Martin Daum will den Schwung ins zweite Halbjahr mitnehmen, wie er am Donnerstag sagte. Auf die steigenden Kosten muss der Konzern aber weiter achten, wie Finanzchef Jochen Goetz angesichts einer bestätigten Jahresprognose für Umsatz und Ergebnis anmahnte. Die Aktie des Dax-Konzerns legte vorbörslich etwas zu. Weiterlesen

Risikostandort China: Die Industrie wird vorsichtig

Außenhandel
Von Carsten Hoefer, dpa

München (dpa) – Angesichts der Pekinger Drohungen gegen Taiwan und zunehmender politischer Spannungen wird die deutsche Industrie im Umgang mit China vorsichtiger. Eine Entkopplung hält BDI-Präsident Siegfried Russwurm nicht für sinnvoll, doch ruft er die Unternehmen auf, die Risiken stärker in den Blick zu nehmen und die Abhängigkeiten von einzelnen Ländern zu verringern. «Der russische Überfall auf die Ukraine hat uns gelehrt, dass wir gegenüber autokratischen Staaten besser auf Extremszenarien vorbereitet sein müssen», sagte Russwurm der Deutschen Presse-Agentur.

«Wir sollten die Wirtschaftsbeziehungen zu China auch im Kontext des neuen Systemwettbewerbs nicht grundsätzlich in Frage stellen», sagte der frühere Siemens-Manager. Doch die bessere Vorbereitung auf «Extremszenarien» sollte nach Russwurms Einschätzung auch für China gelten. «Wir kennen die gegenwärtig starken Abhängigkeiten von Halbleitern aus Taiwan oder bei seltenen Erden aus China und müssen unsere Resilienz erhöhen.» Weiterlesen

Reserveoffizier als mutmaßlicher Spion vor Gericht

Düsseldorf (dpa) – Ein Reserveoffizier der Bundeswehr soll einen russischen Geheimdienst jahrelang mit Informationen versorgt haben. Von diesem Donnerstag an muss sich der 65-Jährige wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht verantworten.

Laut Anklage der Bundesanwaltschaft hat der Mann aus Erkrath bei Düsseldorf Informationen zum deutschen Reservistenwesen und zur zivil-militärischen Zusammenarbeit in Krisensituationen verraten. Außerdem sei es um die Auswirkungen der 2014 verhängten Russland-Sanktionen und die inzwischen gestoppte Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 gegangen. Weiterlesen

Kettenreaktion: Taiwan-Krise bedroht deutsche Wirtschaft

Lieferketten
Von Andreas Landwehr und Jan Petermann, dpa

Berlin/Peking/Taipeh (dpa) – Die Auswirkungen einer bewaffneten Auseinandersetzung um Taiwan bedrohen auch Deutschlands Wirtschaft.

«Ein militärischer Konflikt in Taiwan ist vermutlich die größte Gefahr für die über die vergangenen Jahrzehnte aufgebauten engen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und China», sagte Max Zenglein, Chef-Ökonom beim Berliner Mercator Institute for China Studies (MERICS) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

«Eine Eskalation würde eine Kettenreaktion mit weitreichenden negativen wirtschaftlichen Folgen nach sich ziehen», sagte Zenglein. Weiterlesen

Vonovia will rund 66.000 Wohnungen verkaufen

Bochum (dpa) – Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia will in den kommenden Jahren rund 66.000 Wohnungen im Gesamtwert von rund 13 Milliarden Euro verkaufen. «In Zeiten höherer Zinsen ist es sinnvoll, Schulden zu reduzieren», sagte Unternehmenschef Rolf Buch am Mittwoch in Bochum.

Vonovia habe bereits Wohnungen und Mehrfamilienhäuser ermittelt, die sich für einen Verkauf eignen würden. «Das hat nichts mit einem Ausverkauf zu tun», betonte der Manager. Seit dem Börsengang 2013 habe Vonovia insgesamt 120.000 Wohnungen verkauft. Auch eine Trennung von der Pflegeheim-Sparte werde geprüft. Weiterlesen

Energieverbrauch sinkt dank mildem Wetter und hoher Preise

Berlin (dpa) – Der Energieverbrauch in Deutschland ist im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum nach vorläufigen Berechnungen um 3,5 Prozent gesunken.

Als Gründe nannte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen am Dienstag das sich abschwächende Wirtschaftswachstum, die milde Witterung sowie deutliche Energieeinsparungen wegen der kräftig steigenden Energiepreise. Insgesamt habe der inländische Primärenergieverbrauch im ersten Halbjahr 2022 bei 5950 Petajoule gelegen.

Die hohen Energiepreise hätten einerseits zu kurzfristig wirkenden Energieeinsparungen geführt, berichtete die AG in Berlin. Andererseits hätten sie aber auch langfristig wirkende Einsparungen ausgelöst, weil sich Investitionen in die Senkung des Energieverbrauchs stärker lohnten. Das Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent habe nur einen geringen verbrauchssteigernden Effekt gehabt. Die AG wies darauf hin, dass ohne den verbrauchssenkenden Effekt der milden Witterung der Energieverbrauch nur um 0,5 Prozent gesunken wäre. Weiterlesen

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