Deutsche Katholiken setzen Reformprozess fort

Frankfurt/Main (dpa) – Trotz heftiger Kritik aus dem Vatikan setzen die deutschen Katholiken heute ihren Reformprozess Synodaler Weg fort. In der Frankfurter Messe tritt bis Samstag zum vierten Mal die Synodalversammlung aus Bischöfen, Priestern, kirchlichen Mitarbeitern und zahlreichen Laienvertretern zusammen.

Es gehe diesmal unter anderem darum, ob die Synodalität auf Dauer eingeführt werde, ob also auch künftig gemeinsam beraten und entschieden werden solle, sagte die Präsidentin des Zentralrats der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, der Deutschen Presse-Agentur. «Insgesamt stehen Teilhabe, Wertschätzung von Vielfalt, Zukunftsfähigkeit der Kirche auf der Entscheidungsagenda.» Weiterlesen

Papst Franziskus spricht Johannes Paul I. selig

Rom (dpa) – Der als 33-Tage-Papst in die Geschichte eingegangene Johannes Paul I. ist selig gesprochen worden. Papst Franziskus nahm ihn in einer feierlichen Zeremonie am Sonntag auf dem Petersplatz nach katholischem Ritus in den Kanon der Seligen auf. Während über Rom ein Gewitter niederging, wurde an der Fassade des Petersdoms ein Porträt von Papst Johannes Paul I. enthüllt, der knapp 44 Jahre zuvor, nur gut einen Monat nach Beginn seines Pontifikats, überraschend gestorben war. Er darf von nun an in bestimmten Regionen öffentlich verehrt werden, sein Gedenktag ist der 26. August. Weiterlesen

Papst bereit zu Nordkorea-Reise – Kein Treffen mit Kirill

Rom (dpa) – Papst Franziskus ist nach eigenen Worten zu einer Reise in das von Machthaber Kim Jong Un regierte Nordkorea bereit. Wenn er eingeladen werde, würde er nicht nein sagen, erklärte das katholische Kirchenoberhaupt in einem Interview mit Südkoreas öffentlich-rechtlichem Fernsehsender KBS, der Teile des Gesprächs veröffentlichte.

«Der Zweck ist immer die Geschwisterlichkeit», sagte der 85-Jährige. Korea habe bereits Krieg durchlitten. «Arbeitet für den Frieden», forderte der Argentinier, der am Samstag den südkoreanischen Geistlichen Lazarus You Heung-sik im Vatikan zum Kardinal ernennen will. Weiterlesen

Papst ernennt neue Kardinäle – Terminreiche Tage im Vatikan

Katholische Kirche
Von Johannes Neudecker, dpa

Rom (dpa) – Papst Franziskus steht Ende Mai wie jeden Sonntag am Fenster seines Arbeitszimmers im Apostolischen Palast und spricht zu den in der Hitze schwitzenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Alles scheint wie immer, bis er am Ende plötzlich bekannt gibt: «Am 29. und 30. August findet eine Versammlung aller Kardinäle statt.» Kaum sind die Worte des 85-Jährigen verklungen, beginnt im Vatikan bereits die Gerüchteküche zu brodeln. Was hat der Papst vor?

Am kommenden Wochenende will das katholische Kirchenoberhaupt 20 Männer zu Kardinälen machen. Die Herren mit den purpurroten Kappen wählen die Päpste. Ein Papst kann mit solchen Ernennungen seine Nachfolge regeln, weil er bei der Auswahl des Kollegs freie Hand hat und somit die aussuchen kann, die seine Sicht auf die Kirche vertreten. 16 der von Franziskus ausgewählten Neuen dürften in einem Konklave – der Papstwahl – eine Stimme abgeben, die anderen 4 haben das Wahlhöchstalter von 80 Jahren bereits überschritten. Weiterlesen

Kardinal Ouellet bestreitet Vorwürfe sexueller Belästigung

Rom (dpa) – Der ranghohe Kardinal Marc Ouellet hat Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung als falsch bezeichnet. Er bestreite «entschieden», sich unangemessen gegenüber der Frau verhalten zu haben und halte die Interpretation und Verbreitung der Anschuldigungen für diffamierend, sagte der 78 Jahre alte Kanadier in einer Stellungnahme, die der Heilige Stuhl verbreitete.

«Wenn eine zivile Untersuchung eröffnet werden sollte, beabsichtige ich daran aktiv teilzunehmen, damit die Wahrheit festgestellt und meine Unschuld anerkannt wird», erklärte er weiter. Weiterlesen

Papst: Kein Grund für Verfahren gegen Kardinal Ouellet

Montreal (dpa) – Der Vatikan sieht nach den bekannt gewordenen Vorwürfen sexueller Belästigung gegen den ranghohen Kardinal Marc Ouellet keinen Grund für ein Verfahren.

«Papst Franziskus erklärt, dass es nicht genügend Anhaltspunkte gibt, um eine kanonische Untersuchung wegen eines sexuellen Übergriffs durch Kardinal Ouellet an der Person F. zu eröffnen», teilte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, mit. Eine als «F.» bezeichnete Frau wirft dem 78 Jahre alten Kanadier laut kanadischen Medienberichten vor, sie zwischen 2008 und 2010 mehrmals berührt zu haben – etwa an Rücken und Gesäß. Die Frau war damals Praktikantin in der Diözese Québec, im französischsprachigen Teil Kanadas, in der Ouellet damals Erzbischof war. Weiterlesen

Papst macht «Lebensretter» zu Gesundheitsassistenten

Rom (dpa) – Papst Franziskus (85) hat einen Krankenpfleger, der ihm im Vorjahr nach eigener Aussage das Leben gerettet hatte, zu seinem persönlichen Gesundheitsassistenten befördert. Das gab der Heilige Stuhl am Donnerstag in einer knappen Mitteilung bekannt.

Massimiliano Strappetti ist Mitarbeiter des medizinischen Dienstes im Vatikan und Koordinator für Krankenpflege. Im Sommer 2021 war er es, der den Papst überzeugte, sich wegen heftiger Bauchschmerzen einer Darmoperation zu unterziehen. Er habe ihm damit «das Leben gerettet», sagte Franziskus damals nach dem Eingriff in einem Interview. Weiterlesen

Papst fordert Bekämpfung von sexuellem Missbrauch

Québec (dpa) – Bei einem Treffen mit Vertretern der katholischen Kirche Kanadas hat Papst Franziskus ein konsequentes Vorgehen gegen sexuellen Missbrauch gefordert.

Die Kirche in Kanada und ihre Mitglieder hätten Böses begangen, sagte das 85 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche. «Ich denke dabei insbesondere an den sexuellen Missbrauch von minderjährigen und schutzbedürftigen Personen», erklärte der Pontifex in der Kathedrale Notre Dame der Stadt Québec im französischsprachigen Teil Kanadas. An die Kirchenvertreter gerichtet ergänzte er: «Ich möchte gemeinsam mit euch alle Opfer erneut um Vergebung bitten.» Weiterlesen

Papst kritisiert ungleiche Verteilung von Wohlstand

Québec (dpa) – Auf seiner Kanada-Reise hat Papst Franziskus bei einem Treffen mit Premierminister Justin Trudeau die ungleiche Verteilung von Wohlstand kritisiert.

«Es ist ein Skandal, dass der durch die wirtschaftliche Entwicklung geschaffene Wohlstand nicht allen Teilen der Gesellschaft zugutekommt», sagte das 85 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche am in Québec. Viele Menschen suchten bei den Kirchengemeinden Hilfe. «Selbst in einem so entwickelten und fortschrittlichen Land wie Kanada, das der sozialen Fürsorge viel Aufmerksamkeit widmet, gibt es nicht wenige Obdachlose.» Weiterlesen

Papst bei Ureinwohnern Kanadas: «Ich bitte um Vergebung»

Maskwacis (dpa) – Papst Franziskus hat die Ureinwohner Kanadas um Vergebung für die einst von Kirchenvertretern begangenen Vergehen an indigenen Kindern gebeten.

Mitglieder der katholischen Kirche und der Ordensgemeinschaften hätten an «Projekten der kulturellen Zerstörung und der erzwungenen Assimilierung» der Ureinwohner teilgenommen, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Montag. Dies habe seinen Höhepunkt im «System der Internatsschulen» gefunden, sagte er im kleinen Ort Maskwacis nahe der Stadt Edmonton in der Provinz Alberta. Dort traf er Vertreter der First Nations, Inuit und Métis.

Ab den 1880er Jahren wurden in Kanada über Jahrzehnte hinweg geschätzt rund 150.000 indigene Kinder ihren Familien entrissen und in von der Kirche geführten Internaten untergebracht. In den Schulen erlebten viele Kinder Gewalt, sexuellen Missbrauch, Hunger und Krankheiten. Hunderte starben. Die letzten Internate schlossen 1996. Das vom Staat initiierte und von der Kirche mitgetragene Programm sollte die Kinder an die westlich-christliche Gesellschaft anpassen. Weiterlesen

Papst beruft erstmals Frauen in wichtige Vatikan-Behörde

Rom (dpa) – Papst Franziskus hat erstmals drei Frauen in die für die Ernennung von Bischöfen zuständige Behörde des Vatikans berufen.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche wählte die beiden Ordensschwestern Raffaella Petrini und Yvonne Reungoat sowie María Lía Zervino aus, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Franziskus machte die 53 Jahre alte Italienerin Petrini bereits im vergangenen November zur Generalsekretärin und damit zur Nummer Zwei der Vatikanstadt, also des von Rom umschlossenen Gebietes, auf dem der Mini-Staat liegt. Die Französin Reungoat ist die Chefin der Don-Bosco-Schwestern. Zervino leitet die Weltunion der Katholischen Frauenverbände.

Der 85 Jahre alte Argentinier Franziskus hatte diesen Schritt bereits in einem Interview in der vergangenen Woche angedeutet, aber noch keine Namen genannt. Die Mitglieder des sogenannten Dikasteriums für die Bischöfe waren zuvor ausschließlich Männer. Neu ist damit, dass nun auch Frauen bei der Ernennung von Bischöfen mitbestimmen. Franziskus berief außerdem mehrere Kirchenmänner in das Gremium. Ein Deutscher war nicht darunter.

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