Olympia-Terrorist von 1972 lebte wohl unbehelligt in Berlin

München (dpa) – Einer der drei überlebenden Olympia-Attentäter von 1972 soll sich einem Bericht der «Süddeutschen Zeitung» zufolge 13 Jahre nach der blutigen Geiselnahme von München unbehelligt in Berlin aufgehalten haben. Die Polizei in Bayern sei von einem V-Mann des Bundeskriminalamtes über den Aufenthaltsort des palästinensischen Terroristen informiert worden, der beinahe täglich zwischen dem West- und dem Ostteil der Stadt gependelt sei, schreibt die Zeitung (Samstag) unter Berufung auf Aktenmaterial, das inzwischen im Münchner Staatsarchiv lagert und bedingt zugänglich ist. Allerdings sei die Zuverlässigkeit des damaligen BKA-Informanten nicht geklärt gewesen. Die Information sei dann in Bayern möglicherweise versandet, ob sie jemals weiterverfolgt wurde, sei unklar. Weiterlesen

Terror-Prozess in Brüssel beginnt mit Anhörungen und Streit

Brüssel (dpa) – Der Prozess um die terroristischen Anschläge im März 2016 in Brüssel hat vor einem Gericht der belgischen Hauptstadt begonnen. Neun der zehn Angeklagten erschienen am Montag zur Vorverhandlung in dem Gericht. Sie nahmen in Sicherheitskabinen aus Glas und Metall hinter den zahlreichen Verteidigern Platz. Auch Opfer der Anschläge und ihre Anwälte waren im Saal, die Geschworenenbank blieb zunächst leer.

Sechs Angeklagte entschieden jedoch nach kurzer Zeit, in ihre Zellen zurückzukehren – unter ihnen auch Salah Abdeslam, der schon als Hauptangeklagter im Pariser Terror-Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Weiterlesen

Mammutprozess zu Terroranschlägen in Brüssel beginnt

Brüssel (dpa) – Es ist kein gewöhnlicher Prozess, der an diesem Montag (09.00 Uhr) in der belgischen Hauptstadt Brüssel beginnt. Ein Schwurgericht verhandelt in den kommenden Monaten über die blutigen Terroranschläge, die vor sechseinhalb Jahren eine tiefe Wunde in die Seele des kleinen Landes gerissen haben. Am 22. März 2016 töteten drei Selbstmordattentäter der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) am Hauptstadt-Flughafen sowie in einer Metro-Station im belebten EU-Viertel 32 Menschen, Hunderte wurden teils schwer verletzt.

Zehn Männer sind nun für diese Tat angeklagt, von denen einer mittlerweile wohl in Syrien gestorben ist. Acht Angeklagten wird 32-facher terroristischer Mord, versuchter terroristischer Mord an 695 Menschen sowie die Beteiligung an den Aktivitäten einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Dem neunten legt die Staatsanwaltschaft lediglich den dritten Punkt zur Last. Weiterlesen

New York erinnert an die Terroranschläge vom 11. September

New York (dpa) – Anlässlich des 21. Jahrestags der Anschläge vom 11. September 2001 haben die USA der etwa 3000 Opfer gedacht. In New York markierte ein Glockenläuten um 8.46 Uhr den Zeitpunkt, zu dem 2001 ein islamistischer Terrorist das erste von insgesamt vier entführten Flugzeugen in den Nordturm des World Trade Centers gelenkt hatte. Anschließend verlasen Angehörige die Namen der Todesopfer.

An der Gedenkveranstaltung in New York nahm neben Bürgermeister Eric Adams sowie seinen Vorgängern Bill de Blasio und Michael Bloomberg auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris teil. In diesem Jahr nutzte einer der Angehörigen die Veranstaltung für eine besondere Botschaft. An die anwesenden Politiker gewandt sagte der Cousin zweier Opfer in einem emotionalen Appell: «Es brauchte damals eine Tragödie, um unser Land zu vereinen. Ich möchte Sie alle daran erinnern: Es sollte keine weitere Tragödie brauchen, um unsere Nation zu einen.» Weiterlesen

Terrorverdacht in Essen: Details zur Festnahme im Mai

Karlsruhe (dpa) – Ein im Mai festgenommener terrorverdächtiger Gymnasiast aus Essen hat offensichtlich seit langer Zeit einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag an seiner Schule geplant. Er habe es «über Jahre verstanden, sich vollständig zu verstellen und von allen unbemerkt ein ausgeklügeltes Anschlagsszenario zu planen», heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss des Bundesgerichtshofs (BGH) zu dem Fall. (Az. StB 37/22)

Aus dem Schriftstück vom 25. August geht auch hervor, dass der inzwischen 17-Jährige zwischenzeitlich für vier Wochen aus der Untersuchungshaft frei war. In dieser Zeit sei er freiwillig zur stationären Behandlung in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie gewesen. Den Ausführungen zufolge hatte ein BGH-Ermittlungsrichter den Deutschen am 27. Juli aus der U-Haft entlassen. Einen Monat später setzte der zuständige BGH-Strafsenat auf die Beschwerde des Generalbundesanwalts hin den Haftbefehl wieder in Kraft. Weiterlesen

Zwei Beschäftigte russischer Botschaft in Kabul getötet

Moskau/Kabul (dpa) – Bei einem Anschlag in Afghanistans Hauptstadt Kabul sind nach Angaben des russischen Außenministeriums auch zwei Beschäftigte der Botschaft getötet worden.

«Bei der Attacke sind zwei Mitarbeiter der Botschaft ums Leben gekommen. Unter den afghanischen Bürgern gibt es ebenfalls Opfer», teilte das Ministerium am Montag in Moskau mit. Der Anschlag habe sich in unmittelbarer Nähe des Eingangs zum Konsulat ereignet. Die Botschaft befinde sich in engem Kontakt mit den afghanischen Sicherheitsbehörden. Weiterlesen

Den Schmerz ablegen: Terrorprozess zu Anschlag in Nizza 2016

Extremismus
Von Rachel Boßmeyer, dpa

Paris (dpa) – Es sollte ein Tag voller Freude sein – doch kurz nach dem Feuerwerk zum französischen Nationalfeiertag rast am 14. Juli 2016 in Nizza ein tonnenschwerer Lastwagen durch die rappelvolle Uferpromenade am Mittelmeer und bringt Tod, Angst und Leid. Auch zwei Schülerinnen und eine Lehrerin einer Berliner Schule reißt der Attentäter aus dem Leben. Insgesamt sterben bei dem islamistischen Terroranschlag 86 Menschen, Hunderte werden verletzt. Sechs Jahre danach beginnt am Montag in Paris die juristische Aufarbeitung. Weiterlesen

50 Jahre nach Olympia-Attentat: Gedenken in Fürstenfeldbruck

München (dpa) – 50 Jahre nach dem Olympia-Attentat von München am 5. September 1972 wird am Montag auf dem Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck der Opfer von damals gedacht. Bei der Geiselnahme, die von der Polizei blutig beendet wurde, kamen elf Mitglieder der israelischen Olympia-Mannschaft sowie fünf ihrer palästinensischen Entführer und ein deutscher Polizist ums Leben. Der Polizeieinsatz von damals gilt aus heutiger Sicht als vollkommen misslungen.

Die Entführer waren mit ihren Geiseln nach stundenlangen Verhandlungen in Hubschraubern vom Olympischen Dorf zum Fliegerhorst Fürstenfeldbruck gebracht worden, um dort mit einem bereitgestellten Passagierflugzeug auszufliegen. Beim Aussteigen aus den Hubschraubern wurden sie von deutschen Sicherheitskräften unter Beschuss genommen. Ziel der Entführung war es, 230 in israelischer Haft sitzende Palästinenser freizupressen. Weiterlesen

Steinmeier: «Wir dürfen keinerlei Antisemitismus dulden»

Berlin (dpa) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht den Kampf gegen Antisemitismus als elementar für die Demokratie in Deutschland.

«Es erfüllt mich mit Zorn und es beschämt mich, dass Jüdinnen und Juden sich nach wie vor nicht sicher fühlen können – ausgerechnet in unserem Land», sagte das Staatsoberhaupt am Sonntag laut Redemanuskript beim Staatsbankett zu Ehren des israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog in Berlin. Steinmeier betonte zudem: «Wir Deutsche bekennen uns unverbrüchlich zum Existenzrecht und zur Sicherheit Israels. Wir stehen an Ihrer Seite.»

Herzog war am Nachmittag von Steinmeier zu einem dreitägigen Staatsbesuch begrüßt worden. Beim Staatsbankett sagte der Bundespräsident laut Manuskript: «Für das Menschheitsverbrechen der Shoah trägt mein Land eine Verantwortung, die nicht vergeht. Die Erinnerung an das, was geschehen ist und geschehen kann, muss uns eine Mahnung sein, für die Gegenwart und für die Zukunft: damit es nicht wieder geschieht.» Auf dieser Verpflichtung gründe das demokratische Deutschland. Weiterlesen

Olympia-Attentat 1972: Herrmann räumt massive Fehler ein

München (dpa/lby) – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat schwerwiegende Versäumnisse beim Polizeieinsatz während des Attentats auf die Olympischen Sommerspiele 1972 eingeräumt. «Da sind damals massive Fehler gemacht worden», sagte Herrmann am Sonntag bei einem Podiumsgespräch anlässlich des 50. Jahrestages des Anschlags.

«Da müssen wir auch um Entschuldigung bitten.» Bei dem Angriff auf die israelische Olympiamannschaft am 5. September 1972 samt Geiselnahme starben elf Sportler sowie ein deutscher Polizist. Weiterlesen

Herzog: Staatsbesuch hat «enormes persönliches Gewicht»

Tel Aviv (dpa) – Jeder Besuch in Deutschland trägt für den israelischen Präsidenten Izchak Herzog nach seinen Worten ein «enormes persönliches Gewicht». Vor seiner Abreise zu einem Staatsbesuch sagte Herzog am Sonntag ferner: «Wir werden über die Vergangenheit und die Zukunft sprechen.» Der Hauptteil seiner Visite werde die Gedenkfeier für elf Israelis sein, die 1972 bei den Olympischen Spielen in München ermordet worden waren.

Herzog sagte, er werde auch das Konzentrationslager Bergen-Belsen besuchen. Sein Vater Chaim Herzog, ebenfalls israelischer Präsident, war als britischer Offizier 1945 im Zuge der Befreiung ins das Lager gekommen. Weiterlesen

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