Essen (dpa) – Im Ruhrbistum sind bislang 423 Fälle von sexuellem Missbrauch vor allem durch Priester und Ordensleute gemeldet worden. Die Zahl liegt damit deutlich höher als bisher bekannt. Das teilte das Bistum bei der Vorstellung einer unabhängigen Studie des Münchner Instituts IPP zum Missbrauch im Ruhrbistum mit.
Das Bistum spricht von 201 Beschuldigten bis zum Februar 2023 – überwiegend handelt es sich um Priester aus dem Ruhrbistum und anderen Bistümern sowie um Diakone und Ordensleute verschiedener Geschlechter.
Täterkarrieren hätten sich teils über mehrere Jahrzehnte gezogen, sagte die Leiterin des IPP-Forschungsteams, Helga Dill, in Essen. 53 Anzeigen seien erstattet worden, 33 Verurteilungen nach Kirchen- oder Strafrecht wurden registriert. 163 Betroffene hätten bereits Anträge auf Anerkennungszahlungen für ihr Leid gestellt, knapp 2,6 Millionen Euro seien ausgezahlt worden. Weiterlesen