Wüst entschuldigt sich für Abi-Panne: «Darf nicht passieren»

Düsseldorf (dpa) – Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich für die schwere Technikpanne zum Start des Abiturs 2023 in NRW bei Abiturientinnen und Abiturienten, Eltern, Lehrkräften und weiteren Betroffenen entschuldigt. «Dass die Abiturprüfungen in NRW verschoben werden müssen, darf nicht passieren – ganz gleich, woran es gelegen hat», schrieb Wüst auf Twitter. Weiterlesen

Pakistans geschützte Schulen für Transpersonen

Von Nabila Lalee und Zia Khan, dpa

Lahore (dpa) – Morgens zieht Nagini ihre blau-grüne Schuluniform an, bedeckt ihr Haar mit einem losen, weißen Tuch und packt ihre Schulsachen. Beim Lachen hält sie sich ihr Kopftuch vor den Mund. Eine Schülerin wie viele andere in Pakistan, könnte man glauben, doch Naginis Schule in Lahore ist eine besondere. Sie ist Teil eines neuen Projekts, das Bildung extra für Transmenschen anbietet, die auch hier – im konservativ-muslimischen Pakistan – oft verstoßen werden. Als Transmenschen werden Personen bezeichnet, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.

Zu den sogenannten Transmenschen und der Transgender-Gemeinschaft zählen in Pakistan auch jene Menschen, die mit einem Körper geboren wurden, der nicht eindeutig männlich oder weiblich ist. Das Gesetz in Pakistan verbietet eigentlich ihre Diskriminierung. Seit 2018 dürfen Transmenschen selbst bestimmen, ob sie sich offiziell als männlich, weiblich oder als sogenanntes drittes Geschlecht eintragen lassen.

Von der Familie verstoßen

Nagini wurde als Kind von ihrer Familie verstoßen. Seitdem sie fünf Jahre alt war, bettelte sie auf den Straßen der Millionenstadt Lahore. Heute, mit 25 Jahren, holt sie nun die Bildung nach, die ihr zuvor verwehrt wurde. «Du bist willkommen. Du wirst wertgeschätzt», steht an der Tür zum Klassenraum. Worte, die für Nagini und ihre Mitschülerinnen nicht selbstverständlich sind. Eine zweite Schule speziell für Transmenschen gibt es in Pakistan in der Stadt Multan.

Viele Frauen und Männer mit Transidentität erleben seit ihrer Kindheit Ausgrenzung. Häufig müssen sich die khwaja siras, wie Transmenschen in Pakistan auch genannt werden, mit Betteln oder Prostitution über Wasser halten. Sie schließen sich in Gemeinschaften zusammen, die von einer Art Guru angeleitet werden. Dort nehmen sie oft neue Namen an. Auch Nagini hieß einmal anders.

«Ziel ist, dass Transmenschen etwas lernen, womit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können», sagt Projektleiterin Bilquis Rehana Saroya über die Schule. Eine Altersgrenze gibt es hier nicht. Im bunt geschmückten Klassenraum lernen die Schülerinnen nicht nur Englisch, Mathematik und Nähen. Sondern vor allem auch, dass sie Träume haben dürfen. «Früher hat mich nie jemand ermutigt, mein Leben in die eigene Hand zu nehmen», erzählt Nagini.

Transgender werden oft in die Sexarbeit gedrängt

In der Schule fühlt sie sich aufgehoben, außerhalb der Schulmauern ist es bis zur Akzeptanz noch ein weiter Weg. Gerade weil Transgender oft in die Sexarbeit gedrängt werden, sind sie gesellschaftlich geächtet. Auch werden khwaja siras gerne gebucht, um Tänze auf Hochzeiten aufzuführen. Ihr Ansehen erhöht das jedoch nicht.

Nach offiziellen Angaben gab es allein in den vergangenen acht Jahren 150 Tötungsdelikte an Transmenschen, hinzu kommen Tausende Fälle von Gewalt und Belästigung. Vielen Fällen geht die Polizei nie nach, beklagt Aktivistin Namkeen Peschawari, was Gewalt weiter befeuere.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: In der Region hatten einst die khwaja siras ein hohes Ansehen. Unter den muslimischen Mogulen, die vor Hunderten Jahren den indischen Subkontinent beherrschten, gehörten sie zu den wenigen, die Zutritt zu den Harems am Königshof hatten, sagt der Historiker Mubarak Ali. Unter den britischen Kolonialherren verloren sie dann ihre hohe Stellung, erklärt Ali.

«Meine Zukunft sollte nicht Betteln sein»

Heute drängen Transmenschen wieder auf mehr Teilhabe in Pakistan. In der Hauptstadt Islamabad gibt es seit 2021 eigens eine Koranschule für sie. Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, in denen Transgender in Ruhe den Koran studieren oder auch einfach zusammenkommen können, so die Gründerin und Aktivistin Nayab Ali. Zur Not bietet die Koranschule außerdem Unterschlupf. Finanziert wird sie von Spenden.

Auch Schulen wie die in Lahore soll es in Zukunft noch mehr geben. Auf Projektleiterin Saroya warten damit allerdings einige Herausforderungen. Da Transpersonen oft in ärmlichen Verhältnissen leben, müssen etwa Uniformen und der Transport zur Schule kostenlos sein. Zudem gelte es, viele khwaja siras erstmal von einem Schulbesuch zu überzeugen. Nagini will die Schule aber auf jeden Fall beenden. Sie sagt: «Meine Zukunft sollte nicht Betteln sein.»

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GEW präsentiert Umfrage zur Unterrichtsversorgung

Mainz (dpa/lrs) – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wird an diesem Mittwoch (10.30 Uhr) eine Umfrage zur Unterrichtsversorgung an den Schulen in Rheinland-Pfalz präsentieren. Bei dem Treffen in Mainz soll es auch um den Fachkräftemangel bei den Lehrerkräften im Land gehen. Gewerkschaftschef Klaus-Peter Hammer wird die Forderungen der GEW an die Landesregierung für eine bessere Unterrichtsversorgung vorstellen. Die Gewerkschaft dringt etwa auf eine bessere Bezahlung der Grundschullehrkräfte, um den Beruf attraktiver zu machen und eine Abwanderung der Pädagogen in andere Bundesländer zu verhindern.

Amokalarm an Schule in Baden-Württemberg

Neuenstein (dpa) – In einer Gemeinschaftsschule in Neuenstein (Baden-Württemberg) ist Amokalarm ausgelöst worden. Die Polizei geht von einem Fehlalarm aus, so ein Sprecher. Eine Notfalltaste sei in einem leeren Klassenzimmer ausgelöst worden. Mehrere Einsatzkräfte hätten die Schule durchsucht. Hinweise auf eine Gefährdung habe es nicht gegeben. Der Alarm sei um kurz nach 11.00 Uhr gemeldet worden. Die Ermittlungen dazu laufen.

Drei zusätzliche Ganztagsschulen im kommenden Schuljahr

Mainz (dpa/lrs) – Rheinland-Pfalz baut das Ganztagsangebot an den Schulen im Land aus. Zum kommenden Schuljahr 2023/2024 werden die Integrierte Gesamtschule Koblenz, das Regino-Gymnasium in Prüm und das Gymnasium Mainz-Mombach als neue Ganztagsschulen starten, teilte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Dienstag in Mainz mit.

«Die Schulen und die Schulträger haben jetzt die Bestätigung erhalten, dass sie ab dem nächsten Schuljahr Ganztagsschule in Angebotsform werden können», erklärte die Ministerin. «Bedingung dafür war, dass genügend Eltern ihre Kinder für den Ganztag anmelden.» Weiterlesen

GEW kämpft weiter für höhere Bezahlung von Lehrkräften

Mainz (dpa/lrs) – Die GEW lässt bei ihrer Forderung für eine bessere Bezahlung der Grundschullehrkräfte in Rheinland-Pfalz nicht locker. Bildungsstaatssekretärin Bettina Brück (SPD) wurde am Montag in Mainz eine Petition überreicht, mit der sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für eine Anhebung der Besoldung für Beamte auf die Stufe A13 und für angestellte Grundschullehrkräfte auf E13 stark macht. Mehr als 6500 Grundschullehrkräfte beteiligten sich an der Petition.

«Die GEW Rheinland-Pfalz sieht akuten Handlungsbedarf», sagte GEW-Landeschef Klaus-Peter Hammer. «Wir fordern die Landesregierung auf, diese Kritik ernst zu nehmen.» Das Land sollte dringend eine Besoldungsanpassung vornehmen, um konkurrenzfähig zu bleiben. «Es geht zum einen darum, die Abwanderung von Fachkräften zu verhindern und zum andern muss das Grundschullehramt insgesamt attraktiver werden, damit sich überhaupt wieder mehr junge Menschen für das Studium entscheiden.» Weiterlesen

Kontaktpersonen nach Tuberkulose-Fall an Schule getestet

Boppard (dpa/lrs) – Nach einem Tuberkulose-Fall bei einem Schüler oder einer Schülerin in Boppard im Rhein-Hunsrück-Kreis sind etwa 30 Kontaktpersonen getestet worden. Die Tests seien vergangene Woche gemacht worden, sagte eine Sprecherin der Kreisverwaltung. Mit Ergebnissen wird demnach frühestens Mitte nächster Woche gerechnet. Weiterlesen

USA: Erstklässler schießt auf Lehrerin – Mutter angeklagt

Washington/Newport News (dpa) – Im Fall des Erstklässlers, der in einer US-Grundschule auf seine Lehrerin geschossen und sie schwer verletzt hat, muss die Mutter des Jungen Konsequenzen tragen.

Eine Grand Jury in Newport News im US-Bundesstaat Virgina, wo sich der Vorfall Anfang Januar ereignet hatte, erhob in zwei Punkten Anklage gegen die Frau, wie der zuständige Staatsanwalt Howard Gwynn gestern mitteilte. Ihr wird die Vernachlässigung ihres Kindes sowie seine Gefährdung durch das fahrlässige Aufbewahren einer geladenen Schusswaffe vorgeworfen. Weiterlesen

Große Mehrheit unzufrieden mit Bildungspolitik und Schulen

Berlin (dpa) – Eine große Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage zufolge unzufrieden mit den Schulen und der Bildungspolitik in Deutschland. Wie eine repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) ergab, sind nur 13 Prozent der Ansicht, Kinder und Jugendliche würden ausreichend auf das Leben nach der Schule vorbereitet. 85 Prozent der Befragten finden, das ist nicht der Fall.

Mehr als die Hälfte (57 Prozent) ist der Meinung, Schulabgänger seien heute im Vergleich zu vor 30 Jahren schlechter qualifiziert. Knapp ein Viertel sieht keine großen Unterschiede, nur 13 Prozent glauben, heutige Absolventen sind besser qualifiziert. Weiterlesen

Amoklauf an Grundschule in Nashville war über Monate geplant

Washington/Nashville (dpa) – Eine Woche nach dem Amoklauf an einer Grundschule in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee hat die Polizei neue Details zu dem Vorfall veröffentlicht. Demnach sei das Massaker, bei dem drei Kinder und drei Erwachsene getötet wurden, über Monate geplant worden. Das gehe aus Schriften und Tagebucheinträgen hervor, die bei der verantwortlichen Person gefunden worden seien, teilte die Polizei in Nashville am Montag mit.

Über das Motiv gebe es noch keine Klarheit. Es sei aber bekannt, dass sie noch weitere solcher Taten in Betracht gezogen habe. Die schwerbewaffnete Person habe vom Zeitpunkt des Eindringens in die Schule bis zu ihrer Erschießung durch die Polizei insgesamt 152 Schüsse abgegeben. Weiterlesen

Jogginghosen-Verbot in Schule sorgt für Diskussionen

Von Jann Philip Gronenberg, dpa

Berlin (dpa) – Nach einem neuerlichen Jogginghosen-Verbot an einer Schule in Wermelskirchen bei Remscheid ist die Debatte um angemessene Kleidung in der Schule neu entfacht. Ein Verbot befürwortet die Deutsche-Knigge-Gesellschaft. Modedesigner Thomas Rath setzt sich für die Jogginghose in Klassenräumen ein. Ein Überblick.

Die Leitung einer Sekundarschule in Wermelskirchen hatte zuletzt begonnen, die schon länger geltende Kleiderordnung der Schule umzusetzen und Schüler in Jogginghosen nach Hause geschickt. «Trotz Kritik in den Medien» wolle man die Kleiderordnung aufrechterhalten, hieß es von der Schule am Mittwoch. «Wir möchten unsere Schüler:innen dazu animieren, Kleidung zu tragen, die nicht zum «Chillen» verleitet.» Für die Vorbereitung auf das Berufsleben sei einer Abkehr von der Jogginghose wichtig, teilte die Schule weiter mit. Zustimmung für das Jogginghosen-Verbot erhält die Schule nun von der Deutschen-Knigge-Gesellschaft.

Was hätte Knigge zur Jogginghose gesagt?

Die Deutsche-Knigge-Gesellschaft möchte die in Aufklärung und Humanismus verwurzelten Ideen des 1796 verstorbenen Adolph Freiherrn Knigge verbreiten. Sie setzt sich für vollendeten Stil, sichere Kenntnis der aktuellen Umgangsformen, moralische Selbstverantwortung, sittlich einwandfreies Verhalten sowie einen situativ angemessenen toleranten und lockeren Umgang miteinander ein.

Jogginghosen seien Funktionskleidungsstücke, die zum Sport oder zum Entspannen getragen werden, sagte eine Sprecherin am Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur. «Sportler tragen auf dem Sportplatz ihr Trikot als Arbeitsuniform und nach getaner Arbeit die Jogginghose in ihrer Freizeit. Schulzeit ist Arbeitszeit, daher hat die Jogginghose dort keinen Platz.»

Arbeitskleidung, Uniformen und Dresscodes seien sozial gewachsen. «Mit der Kleidung wird eine bestimmte Aufgabe, Autorität oder Zugehörigkeit ausgedrückt. Aus diesem Erfahrungsschatz heraus lässt sich die Jogginghose im Alltag nicht beziehungsweise nicht zu einer wertvollen Aufgabe zuordnen und stößt auf Widerstände.» Dass die Jogginghose nicht gesellschaftlich akzeptiert sei, zeige sich bereits durch die Diskussionen um das Kleidungsstück.

«Die Jahre des Modediktats sind, Gott sei Dank, vorbei»

Ganz anders sieht es Modeschöpfer Thomas Rath. Der 56-Jährige, der «selber ein großer Fan der Jogginghose» ist, sieht das Kleidungsstück deutlich gesellschaftsfähiger: «Die Akzeptanz der Jogginghose hat stark zugenommen, aber nicht nur unter dem Aspekt des Homeoffice sondern auch durch den großem Einfluss der Streetwear in unserem Alltag, welcher wichtig ist und uns jung hält.»

Ein Jogginghosen-Verbot lehnt Rath, der unter anderem als Juror bei «Germany’s Next Topmodel» zu sehen war, ab. «Die Jahre des Modediktats sind, Gott sei Dank, vorbei und wir können uns individuell kleiden», sagte Rath der Deutschen Presse-Agentur. Auch eine Jogginghose könne gepflegt aussehen. «Viele Promi-Damen haben sogar eine Jogginghose stilsicher auf dem roten Teppich präsentiert.» Dazu zählten jedoch nicht «die fiesen bequemen Flodderhosen». Schlussendlich plädiert Rath für Umbrüche in der Mode: «Wir alle möchten nicht aussehen wie unsere Großeltern.»

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