Agrarministerkonferenz beginnt mit Protesten

Büsum (dpa) – Begleitet von Protesten von Bauern und Krabbenfischern hat am Mittwoch die Agrarministerkonferenz in Büsum in Schleswig-Holstein begonnen. Zunächst wollten sich wie üblich die Staatssekretäre treffen, bevor am Donnerstag und Freitag die Minister und Ministerinnen aus Bund und Ländern zusammenkommen. Wichtige Themen sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Kiel die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), der EU-Verordnungsvorschlag zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und der Umbau der Tierhaltung.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) pocht auf einen Umbau hin zu weniger Tieren pro Stall. «Es ist aus Sicht des BMEL alternativlos für Betriebe, Umwelt und Klima, dass die Tierhaltung zukunftsfest aufgestellt werden muss», heißt es in einer Stellungnahme des Ministeriums von Cem Özdemir (Grüne), die dem digitalen Medienhaus «Table.Media» vorliegt. «Dazu gehört es, Landwirtinnen und Landwirte dabei zu unterstützen, weniger Tiere besser, also mit mehr Platz im Stall zu halten.» Weniger Tiere besser zu halten, zahle auch ein auf Klima- und Umweltschutz. Das Bundesagrarministerium werde alles daran setzen, verbleibende Hürden beim Umbau der Tierhaltung so schnell wie möglich aus dem Weg zu räumen. Weiterlesen

WWF: Fischerei hat sich bei Meeresschutz zu wenig bewegt

Hamburg (dpa) – In der Diskussion um das drohende Verbot der Fischerei mit Grundschleppnetzen in Meeresschutzgebieten fordert die Umweltschutzorganisation WWF mehr Nachhaltigkeit in der deutschen Fischerei. «Es muss gelingen, die Fischerei mit bodenberührenden Netzen effektiv und zuallererst in den Schutzgebieten zu beschränken», sagte die Geschäftsleiterin Transformation beim WWF Deutschland, Heike Vesper, in einer Mitteilung am Montag.

In Gesprächen der Krabbenfischer, der Politik und dem Naturschutz müsse es nun darum gehen, sowohl den Meeresschutz sicherzustellen als auch eine Zukunftsperspektive für die Fischerei zu schaffen. Weiterlesen

Kleinstädte im Norden setzen Greifvögeln gegen Krähen ein

Kellinghusen (dpa) – Mehrere Kleinstädte in Schleswig-Holstein wollen mit Hilfe von Greifvögeln die Zahl der Saatkrähen eindämmen. Die Kommunen haben große Kolonien der Rabenvögel und damit einhergehend mit Problemen wie Lärmbelästigung oder Kot unter den Nestern zu kämpfen.

Seit Anfang Februar kommt Falkner Herbert Boger drei Mal in der Woche mit seinen Tieren etwa nach Kellinghusen, einer Kleinstadt an der Eider, um dort Krähen zu vergrämen. Weiterlesen

Nobel-Badeort Kampen auf Sylt verschärft die Strandregeln

Kampen (dpa) – Die kleine Gemeinde Kampen auf Sylt hat ihre Strandregeln verschärft. 2022 sei es am Strand zu Missständen wie Vandalismus, Verschmutzungen durch Feiern und dem Einsatz von Drohnen gekommen, heißt es in einem Ende Februar von der Gemeindevertretung beschlossenen Vorschlag zur Verschärfung der Satzung über die Einschränkung des Gemeingebrauchs am Meeresstrand. Der SHZ berichtete am Freitag. So ist es künftig verboten, am Strand zu zelten, lautstark zu feiern oder zu musizieren, zu betteln und Alkohol in größeren Mengen zu trinken. Außerdem dürfen keine Drohnen aufsteigen. Weiterlesen

Norwegerin bringt Baby auf Fähre auf die Welt

Kiel (dpa) – Auf einer Norwegen-Fähre in der Ostsee bei Kiel hat eine Frau am Wochenende einen Jungen geboren. Gegen 15 Uhr am Samstag hatte die Besatzung der «Color Fantasy» über die einsetzenden Wehen der Norwegerin informiert, wie ein Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Montag sagte. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das am frühen Nachmittag von Kiel aus gestartete Schiff noch auf Höhe des Kieler Leuchtturms. Zuvor hatten die «Kieler Nachrichten» berichtet. Weiterlesen

Geheimnisse um einen Toten – «Sievers und der große Knall»

Von Simona Block, dpa

Sylt (dpa) – Ein mächtiger Knall erschüttert Sylt. Kommissarin Ina Behrendsen (Julia Brendler) hat nach waghalsigem Überholmanöver gerade einen Transporter auf der Inselstraße gestoppt, in Wildwest-Manier. Sie braucht dringend einen Klempner, aber der hat keine Zeit. «Haben Sie auch diesen Knall gehört?», fragt sie Minuten später ihren Chef Carl Sievers (Peter Heinrich Brix).

Doch der hat andere Probleme: Beide stehen vor einer schmucken Reetdachvilla neben einem roten Oldtimer. Dessen Besitzer liegt daneben, tot. Ein Opfer voller Geheimnisse, wie sich in dem «Nord Nord Mord»-Krimi «Sievers und der große Knall» am Montag um 20.15 Uhr im ZDF herausstellt.

Maria, die Haushalthilfe, hat den toten Friedel Tanner gefunden. Für Sievers ist die junge Russin, die auch für den Gartenservice der Brüder Möller arbeitet, verdächtig. Obwohl es keinerlei Spuren von Gewalt an dem Toten gibt. Tanner sei «ein netter Mann» gewesen, er habe immer gutes Trinkgeld gegeben, berichtet Maria. Er habe zurückgezogen auf der Insel gelebt. «Schöne Fotos, edle Kameras, teure Weine, irgendwie wirkt das alles overboard», spielt sich Feldmann (Oliver Wnuk) mit seiner Analyse der Villa zum dritten Mal an diesem Morgen auf, nachdem er krachend zu spät am Tatort war.

Ermittler stoßen bei jedem Schritt auf neue Geheimnisse

Dafür fehlt jeder Hinweis, wer der Mann überhaupt war. Und bei jedem ihrer Schritte stoßen die Ermittler auf neuen Geheimnisse: In einer Kamera finden sich freizügige Aufnahmen von Maria. Deren Freund Lasse Möller spielt das runter, kann seine Eifersucht aber kaum im Zaum halten, und auch sein Bruder Rico scheint irgendwie gestört zu sein.

Plötzlich fährt der Oldtimer wieder durch den Ort, am Steuer eine Frau. Die hat auch Zugang zum Haus, versichert aber eine Spur zu oft, dass ihr Verhältnis zum Toten rein sexuell war. «Ich weiß nichts von seinem Leben und er nichts von meinem.» Unterdessen vermutet Ina, dass die Möller-Brüder bei ihren reichen Kunden teuren Wein mitgehen lassen und über eine Plattform im Internet verkaufen – und dass Tanner dahinter gekommen ist. Laut Obduktionsergebnis wurde er heftig gegen den Brustkorb gestoßen, «wie von einer Lokomotive».

Unternehmer unter falschem Namen

Während Feldmann sich die Nächte in einem amerikanischen Online-Seminar um die Ohren schlägt, tagsüber nur halb bei der Sache ist und höchstens den Oberschlauen gibt, finden Ina und Sievers eine Verbindung zwischen dem Toten und dem Ende zweier blinder Passagiere auf einem Containerschiff. Sie kamen aus demselben Ort am Baikalsee wie Maria, deren Cousins auch auf Sylt sind und fast Tanners Geliebte umfahren. Als Sievers die Frau in die Mangel nimmt, stellt sich heraus, dass sie eigentlich Tanners Witwe ist, auch er ganz anders hieß und einer der drei Anteilseigner des Schiffes war. Der Unternehmer hatte sich aus Angst unter falschem Namen versteckt.

Sievers ermittelt seit 2018 als wortkarger Kommissar auf der Nordsee-Insel mit der pragmatischen Ina und dem überehrgeizigen Feldmann. Auch diese neue Geschichte aus der Feder von «Nord Nord Mord»-Autor Benno Kürten lebt von skurrilen Typen, absurden Szenen und dem eingespielten Kommissarstrio samt persönlicher Ticks. Doch Feldmanns Besserwisserei hat diesmal beinahe fatale Folgen.

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«Tankstellenlady» begeistert auf Tiktok 1,8 Millionen

Oldenburg (dpa) – Als «Tankstellenlady» hat Esra Cayir (29) aus dem niedersächsischen Oldenburg inzwischen 1,8 Millionen Follower auf Tiktok. In nachgestellten Szenen erzählt die gebürtige Lübeckerin von skurrilen Situationen, die sie in ihrem Arbeitsalltag in einer Tankstelle erlebt. Mit dem Job finanzierte sie ihr Studium, nun ist sie fertig – doch wie lange sie noch in der Tankstelle arbeiten werde, wisse sie nicht, sagt die Wirtschaftsjuristin. Weiterlesen

Das Blockbuster-Projekt «Der Schwarm» im ZDF

Von Christof Bock, dpa

Kiel/Berlin (dpa) – Tödliche Attacken von Walen, Beben durch Meereswürmer und eine mörderische Invasion von augenlosen Krabben: «Der Schwarm» zeigt in großen Bildern und starken Kamerafahrten eine Rache der geschundenen Natur. Mehr als 40 Millionen Euro hat das ZDF sich diese Blockbuster-Serie kosten lassen, damit hat der Sender den bisherigen deutschen Rekord von «Babylon Berlin» geknackt.

Von diesem Mittwoch an ist die Verfilmung des Bestsellers von Frank Schätzing in der ZDF-Mediathek mit den ersten drei von acht Teilen verfügbar. Am 6. März läuft «Der Schwarm» dann klassisch um 20.15 Uhr im ZDF an.

«Es pilchert mehr, als es schwärmt.»

«Der Schwarm» zeigt, wie immer mehr Meeres- und Küstenregionen in Kanada, Peru, Südfrankreich, Skandinavien und anderen Teilen der Erde zum Schauplatz mysteriöser Naturereignisse werden. Diese haben für die Menschen vor Ort meist schreckliche Folgen – vom Schiffbruch bis zum vergifteten Trinkwasser. Nach einer langen, recht ruhigen Anlaufphase geht es in der Serie mit den Attacken der Natur Schlag auf Schlag. Meereswissenschaftler rund um den Erdball versuchen verzweifelt zu begreifen, was da vor sich geht, und die Bedrohung einzudämmen. Unter anderem vom norddeutschen Kiel aus beginnen sie ihre Untersuchungen.

Dass den Heldinnen und Helden dazwischen auch Zeit fürs Flirten bleibt, ist zwar ein klassischer Bestandteil erfolgreicher TV-Stoffe. Schätzing stieß diese Änderung allerdings übel auf. Im Interview der Wochenzeitung «Die Zeit» zog er einen Vergleich zur ZDF-Romantikreihe «Rosamunde Pilcher» heran: «Es pilchert mehr, als es schwärmt.»

«High-End-Produktion»: ZDF weist Kritik zurück

Schätzings Kern-Kritik an der Serie: «Dass sie unter ihren Möglichkeiten bleibt. Manches ist kinoreif, anderes rühr- und redseliges Beziehungskisten-TV.» Das ZDF erschien von dieser Schelte wenig erfreut: «Das Publikum kann sich in einigen Tagen selbst einen Eindruck von der Qualität der internationalen High-End-Produktion machen.» Der Sender ergänzte: «Aus unserer Sicht ist “Der Schwarm” eine sehr gelungene und zeitgemäße Adaption des Romans aus dem Jahr 2004.» Verfilmungen von literarischen Stoffen unterschieden sich in Erzählform und Dramaturgie immer und erheblich vom Buch, so das ZDF.

Schätzing hatte mit dem 1000-Seiten-Opus im Jahr 2004 einen Roman vorgelegt, der bis heute zu den erfolgreichsten Büchern zählt, die jemals in Deutschland geschrieben worden sind. Als «Öko-Thriller» wollte der Schriftsteller den «Schwarm» dabei nie verstanden wissen.

Und vielleicht ist das genau der Unterschied zu der Verfilmung: Während der Kölner Autor seinen Roman mit etlichen wissenschaftlichen Fakten und Ausführungen veredelte, überwältigt die Verfilmung das Publikum vor allem mit kinoreifen Special Effects unter Wasser, deren Schrecken zuverlässig den Cliffhanger am Ende jeder Folge bilden.

Eine exzellente internationale Schauspieler-Riege – aus dem deutschsprachigen Raum unter anderen Barbara Sukowa, Oliver Masucci und Leonie Benesch – trägt die Hochglanz-Serie und dürfte die erfolgreiche Vermarktung im Ausland sehr erleichtern. Man muss jedoch als Zuschauer einiges an Konzentration mitbringen, um den Überblick über alle Figuren – und all die einzelnen, aber letztlich miteinander verflochtenen Handlungsstränge – zu behalten.

Der Produzent und Showrunner Frank Doelger erklärt seine Herangehensweise an das Projekt: «Für mich war entscheidend, dass ich mir die Serie als einen “Monsterfilm” vorstellte, in dem sich die Protagonisten bewusst sind, dass da draußen irgendetwas lauert, aber nicht genau wissen, was. Die Existenz des Monsters soll von Beginn an angedeutet, aber erst ganz am Ende offenbart werden. Ein Monsterfilm also, in dem wir feststellen, dass wir die Monster sind.»

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Weiteres Urteil fast sechs Jahre nach Mord an Flüchtling

Flensburg (dpa) – Fast sechs Jahre nach dem Mord an einem Flüchtling auf Amrum hat das Landgericht Flensburg am Donnerstag eine heute 22-Jährige wegen Beihilfe zum Totschlag zu einer Jugendstrafe von drei Jahren verurteilt. Drei Monate davon gelten wegen Verfahrensverzögerung als vollstreckt, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Die Urteilsverkündung war wie der gesamte Prozess vor der Großen Jugendkammer nicht öffentlich.

Es geht um den gewaltsamen Tod eines 27-jährigen Flüchtlings aus dem Irak. Der Bruder der Angeklagten, H., und ihr damaliger Lebensgefährte, A., sind 2018 bereits wegen Mordes aus Heimtücke verurteilt worden. Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass die beiden Deutschen den Iraker im April 2017 unter einem Vorwand in die Dünen der Nordseeinsel lockten und dort töteten. Dann vergruben sie die Leiche im Sand. Sie wurde erst Monate später gefunden. Weiterlesen

Nach Messerattacke von Brokstedt: Hamburg plant Maßnahmen

Hamburg (dpa) – Als Konsequenz aus der tödlichen Messerattacke von Brokstedt haben die Hamburger Behörden ein Maßnahmenpaket vorgelegt. Ab sofort sollen wegen eines Gewaltdelikts inhaftierte Untersuchungsgefangene, die aggressive Verhaltensauffälligkeiten zeigen oder drogenabhängig sind, in den Blick genommen werden, um frühzeitig auf mögliche Gefahren nach ihrer Entlassung reagieren zu können, sagte Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) am Mittwoch. Dabei sollen Justizvollzug, Sicherheitsbehörden, Staatsanwaltschaft und Ausländerbehörde zusammenarbeiten.

Ferner müssten alle Hinweise auf extremistische Haltungen oder Gefährdungspotenziale von Gefangenen an den Verfassungsschutz und den polizeilichen Staatsschutz weitergeleitet werden. Alle bereits angelegten sogenannten Wahrnehmungsbögen, in denen Justizvollzugsbedienstete ihre Beobachtungen festhalten, sollen überprüft werden, ob sie noch nicht gemeldete Extremismus-Hinweise enthalten. Weiterlesen

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