LNG via Lubmin schon Anfang Dezember? Zeit für Projekt wird knapp

In Lubmin könnte das erste der in Deutschland geplanten Flüssigerdgas-Terminals in Betrieb gehen. Doch der Zeitplan ist ambitioniert und die Zeit für Genehmigungen wird zusehends knapp

Lubmin (dpa/mv) – Für das Unternehmen Deutsche Regas und dessen Plan, als erstes in Deutschland Flüssigerdgas (LNG) anzulanden, wird die Zeit knapp. Weniger als dreieinhalb Monate vor dem geplanten Start der Anlage im vorpommerschen Lubmin läuft ein notwendiges Genehmigungsverfahren nach Aussage des Landesumweltministeriums noch nicht. Stephan Knabe von der Deutschen Regas sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Der Zeitplan ist herausfordernd.» Man versuche dennoch, den 1. Dezember einzuhalten. Er verwies auf den Winter, wenn mehr Gas gebraucht wird Weiterlesen

Russland klemmt Nord Stream 1 für drei Tage ab

Moskau (dpa) – Russland hat angekündigt, Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 Ende August für drei Tage zu unterbrechen. Vom 31. August bis zum 2. September werde wegen Wartungsarbeiten kein Gas nach Deutschland fließen, teilte der Staatskonzern Gazprom am Freitag mit.

Danach sollten täglich wieder 33 Millionen Kubikmeter Erdgas geliefert werden. Das entspricht den 20 Prozent der täglichen Maximalleistung, auf die Russland die Lieferung schon vor einigen Wochen verringert hat.

In den drei Tagen müsse die einzige funktionierende Turbine der Kompressorstation Portowaja überprüft und überholt werden, hieß es von Gazprom. Dies solle in Zusammenarbeit mit Spezialisten von Siemens Energy geschehen. Von Siemens Energy gab es auf Anfrage keinen Kommentar zu der Ankündigung von Gazprom. Weiterlesen

Erzeugerpreise steigen im Rekordtempo

Wiesbaden (dpa) – Angeheizt von hohen Energiepreisen sind die Preise für gewerbliche Produkte in Deutschland im Juli im Rekordtempo gestiegen. Die Erzeugerpreise legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 37,2 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.

Es war der stärkste Anstieg innerhalb eines Jahres seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Im Juni hatte sich der Auftrieb noch etwas verlangsamt (plus 32,7 Prozent). Im Vormonatsvergleich erhöhten sich die Erzeugerpreise im Juli um 5,3 Prozent – ebenfalls ein Rekordanstieg. Weiterlesen

Erdgas: Viele Verbraucher müssen Umlage ab Oktober zahlen

Berlin (dpa) – Hunderttausende Verbraucher müssen die staatliche Gasumlage bereits am 1. Oktober zahlen und spüren damit deutliche Preissteigerungen. Viele lokale Versorger kündigten nach einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur fristgerecht an, die Umlage schon zum Start an ihre Kunden weiterzugeben. Ob die von der Bundesregierung geplante Mehrwertsteuersenkung auf Gas dann schon beschlossen ist, ist offen. Sozialverbände forderten zusätzliche Entlastungen für die Bürgerinnen und Bürger.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Donnerstag gesagt, der Steuersatz auf den Gasverbrauch solle von bisher 19 auf 7 Prozent fallen. Dies soll so lange gelten, wie die Gasumlage erhoben wird, also bis Ende März 2024. Bundestag und Bundesrat müssen noch zustimmen – soll dies noch vor Oktober passieren, müssen die Entwürfe aber schnell ausgearbeitet werden. Die EU-Kommission hatte zuvor erklärt, eine vollständige Befreiung der Umlage von der Mehrwertsteuer sei nach EU-Recht nicht möglich. Weiterlesen

Wirtschaftsverbände kritisieren Gas-Mehrwertsteuersenkung

Berlin (dpa) – Wirtschaftsverbände haben die von der Bundesregierung angekündigte Mehrwertsteuersenkung auf Gas als falsches Signal bezeichnet. Sie forderten zugleich zielgenaue Entlastungen für Firmen.

«Gas zu sparen bleibt wichtig. Die Entlastung durch die angekündigte niedrigere Mehrwertsteuer geht an den Unternehmen vorbei, denn Unternehmen zahlen keine Mehrwertsteuer», sagte Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDI, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Unternehmen kämpften mit ausufernden Energiekosten, so Lösch. «Die Politik muss jetzt konsequent die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie erhalten und schutzbedürftige Unternehmen entlasten.» Weiterlesen

Umlage drauf, Steuern runter: Ampel will am Gaspreis drehen

Gaskrise
Von Theresa Münch, Helge Toben und Martina Herzog, dpa

Berlin (dpa) – Die Gasumlage soll Energieimporteure am Leben halten – dafür zahlen Gasverbraucher drauf. Mit der Umlage von 2,4 Cent pro Kilowattstunde sollen erhöhte Beschaffungskosten von Importeuren ausgeglichen werden, um diese vor der Pleite und das Energiesystem vor dem Kollaps zu bewahren. Auf die Steuereinnahmen aus der Umlage würde die Bundesregierung gern verzichten – darf es aber aus europarechtlichen Gründen nicht. Stattdessen kündigte Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstag einen weitreichenden Schritt an. Weiterlesen

Bundesregierung will Mehrwertsteuer auf Gas senken

Berlin (dpa) – Wegen der rapide gestiegenen Gaspreise will die Bundesregierung für einen befristeten Zeitraum die Mehrwertsteuer auf Erdgas senken. Der Steuersatz auf den Gasverbrauch solle von bisher 19 auf 7 Prozent fallen, kündigte Kanzler Olaf Scholz am Donnerstag an. «Mit diesem Schritt entlasten wir die Gaskunden insgesamt deutlich stärker, als die Mehrbelastung, die durch die Umlagen entsteht, beträgt», sagte der SPD-Politiker.

Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz solle so lange gelten, wie die staatliche Gasumlage erhoben wird, also bis Ende März 2024. Laut Finanzministerium kann er greifen, sobald Bundestag und Bundesrat zugestimmt haben. Weiterlesen

Baldauf: Staat darf nicht an Gasumlage verdienen

Mainz (dpa/lrs) – Unabhängig von der Höhe der Mehrwertsteuer auf die Gasumlage soll der Staat nach Auffassung des rheinland-pfälzischen Oppositionsführers Christian Baldauf daran nichts verdienen. Der Landes- und Landtagsfraktionschef der CDU pocht darauf, die Einnahmen aus der erhobenen Mehrwertsteuer «wirklich Bedürftigen» zukommen zu lassen. Das Geld solle an diejenigen gehen, die wenig verdienen, Kinder haben und keine Sozialleistungen beziehen, sagte Baldauf am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Weiterlesen

Netzagentur hält regionalen Gasmangel für wahrscheinlich

Berlin (dpa) – Die Bundesnetzagentur rechnet damit, dass es im kommenden Winter zumindest regional einen Gasmangel in Deutschland geben könnte. «Vermutlich wären die Einschränkungen erst einmal temporär und können auch wieder enden oder mehrfach auftreten», sagte Behördenchef Klaus Müller dem Nachrichtenportal T-Online in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. In dem Fall müsse man dafür sorgen, dass Gas gut durchs Land transportiert werde. Weiterlesen

PwC: Autobranche muss in Batterie-Wertschöpfung investieren

München (dpa) – Mit dem Hochlauf der E-Mobilität muss Europa bis 2030 nach Einschätzung der Unternehmensberatung PwC 74 Milliarden Euro in die Batteriezellfertigung und die Produktion von Rohmaterialien investieren. Die Nachfrage nach Batterien werde bis dahin jedes Jahr um 35 Prozent steigen, sagte Jörn Neuhausen, Direktor bei der Beratung Strategy& im PwC-Firmennetzwerk. Die Wertschöpfungskette werde heute aber von China dominiert. «Vor dem Hintergrund der geopolitischen Spannungen muss man nicht nur von einer Chance, sondern auch von einer Notwendigkeit für eine größere europäische Batteriezellproduktion sprechen.» Weiterlesen

Kältere öffentliche Gebäuden – Habeck plant Verordnung

Energie
Von Andreas Hoenig, dpa

Berlin (dpa) – In öffentlichen Gebäuden soll wegen der Energiekrise mit Beginn der Heizperiode die Temperatur heruntergedreht werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kündigte vor dem Hintergrund gedrosselter russischer Gaslieferungen eine Verordnung zum Energiesparen an. Unter anderem sollen öffentliche Gebäude nur noch auf höchstens 19 Grad geheizt werden dürfen, wie Habeck in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» deutlich machte: «Wir werden über das Energiesicherungsgesetz Verordnungen erlassen.» Krankenhäuser und soziale Einrichtungen sollten ausgenommen werden.

Zudem sollten Gebäude und Denkmäler nachts nicht mehr angestrahlt und Werbeanlagen nicht beleuchtet werden, sagte der Grünen-Politiker. «Auch in der Arbeitswelt sind mehr Einsparungen nötig.» Darüber werde gerade mit dem Arbeitsministerium und den Sozialpartnern gesprochen. Weiterlesen

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