Ifo-Institut: Kein Ende des Materialmangels in Sicht

München (dpa) – Der Materialmangel hat die deutsche Industrie weiter fest im Griff. Fast drei Viertel (73,3 Prozent) der Unternehmen meldeten im Juli bei einer Umfrage Engpässe, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte. Das ist zwar minimal weniger als im Juni und der niedrigste Wert seit Februar, doch Entspannung bedeutet das nicht: «Für die nächsten Monate gibt es keine Anzeichen einer deutlichen Erholung bei der Beschaffung wichtiger Werkstoffe», sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Weiterlesen

Hau ab»: Habeck bei Bürgerdialog ausgepfiffen

Bayreuth (dpa) – Wirtschaftsminister Robert Habeck hat den Kurs der Bundesregierung in der Ukraine-Politik gegen lautstarke Proteste verteidigt.

Der Grünen-Politiker machte bei einem Bürgerdialog in Bayreuth mit Blick auf stark gestiegene Energiepreise deutlich, Deutschland dürfe trotz finanzieller Nachteile den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht tolerieren. Waffenlieferungen hätten der Ukraine geholfen, dem Aggressor zu widerstehen.

Gegen Habeck gab es in Bayreuth laute Pfiffe, viele Bürger riefen Äußerungen wie «Hau ab». Auf Plakaten wurde er als «Kriegstreiber» bezeichnet. Die Protestierenden waren insgesamt in der Minderheit bei dem Bürgerdialog mit geschätzt mehreren Hundert Teilnehmern. Habeck verteidigte den Kurs der Bundesregierung und warb um Austausch und Dialog. Weiterlesen

Habeck zur Gas-Umlage: «Einige Hundert Euro pro Haushalt»

Bad Lauchstädt/Berlin (dpa) – Wirtschaftsminister Robert Habeck rechnet damit, dass wegen der Gas-Umlage jährlich Kosten von mehreren Hundert Euro pro Haushalt auf die Verbraucher zukommen.

Die Höhe der Umlage stehe noch nicht endgültig fest. Sie werde aber in der Spanne von 1,5 bis 5 Cent pro Kilowattstunde liegen, sagte der Grünen-Politiker in Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt). Bei einem durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Jahr lande man so in einem mittleren Hundert-Euro-Bereich – Kosten, die zusätzlich zu den normalen Preiserhöhungen hinzukommen. Weiterlesen

Ölpreise lassen bei Energiekonzernen Gewinne sprudeln

Paris/London (dpa) – Die in Folge des Ukraine-Kriegs und dem Ende der Corona-Beschränkungen gestiegenen Ölpreise haben den Energiekonzernen Milliardengewinne beschert. Shell, Repsol und Totalenergies legten am Donnerstag Rekordgewinne vor und konnten die Vorjahreswerte um ein Vielfaches steigern.

Der französische Konzern Total verdiente im zweiten Quartal dank gestiegener Preise und seines Raffineriegeschäftes mehr. Der Gewinn stieg trotz einer Abschreibung auf einen Anteil an einem russischen Gasproduzenten um 158 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar. Vor einem Jahr waren es 2,2 Milliarden. Bereinigt um Sondereffekte kletterte das Ergebnis auf den Rekordwert von 9,8 Milliarden Dollar. Weiterlesen

Wirtschaftsminister: Größte Energiekrise in Deutschland

Bad Lauchstädt (dpa) – Wirtschaftsminister Robert Habeck hat von der «größten Energiekrise» in Deutschland gesprochen. Grund sei die politisch gewollte und wirtschaftlich entstandene Abhängigkeit von russischem Gas, sagte Habeck nach einem Besuch des Energieparks Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt.

«Wir lösen uns aus dieser Abhängigkeit in Windeseile.» Russland hatte zuletzt Lieferungen durch die Gaspipeline Nord Stream 1 weiter gedrosselt. Habeck sagte, es habe Jahrzehnte gedauert, Deutschland in diese Abhängigkeit zu führen. «Innerhalb von Monaten und wenigen Jahren sorgen wir dafür, dass wir diese Abhängigkeit überwinden.» So gebe es eine große Dynamik bei der Nachfrage nach Wasserstoff, bei der Forschung an Wasserstoff und den Ausbau von erneuerbaren Energien für die Wasserstoffproduktion. «Das ist die Zukunft.» Zunächst müssten aber dieser und der kommende Winter überstanden werden. Weiterlesen

Gazprom bucht höhere Kapazität bei Gasleitung durch Slowakei

Bratislava (dpa) – Der russische Energiekonzern Gazprom hat nach Angaben des Pipelinebetreibers Eustream am Mittwoch deutlich mehr Kapazität bei der Transgas-Leitung durch die Slowakei gebucht als in den vergangenen Tagen. Im slowakischen Grenzort Velké Kapušany, dem Startpunkt des slowakischen Abschnitts, wurde die Durchleitung von 68,6 Millionen Kubikmeter Gas angemeldet. Am Vortag waren es 36,8 Millionen Kubikmeter. Die Buchung deutet darauf hin, dass Gazprom die bei Nord Stream 1 ausfallenden Gaslieferungen nach Europa über die Route durch die Slowakei ausgleicht. Weiterlesen

Gasmenge über Pipeline Nord Stream 1 sinkt – Preis steigt

Wie erwartet hat Gazprom die Liefermenge über die Pipeline Nord Stream 1 halbiert. Das wirkt sich auf den Gaspreis aus. Unklar ist, ob Russland auf anderem Weg mehr Gas schickt.

Lubmin (dpa) – Parallel zur angekündigten Drosselung der russischen Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 ist der europäische Gaspreis weiter gestiegen. Am Mittwochvormittag kletterte der Preis für eine Megawattstunde niederländischen Erdgases zur Lieferung im August im Vergleich zum Vortag um etwa 10 Prozent auf 224 Euro. Der Preis bezieht sich auf den Terminkontrakt TTF, der in Europa als Richtschnur angesehen wird. Weiterlesen

BASF: Betrieb auch bei Gasnot denkbar

Ludwigshafen (dpa) – Der weltgrößte Chemiekonzern BASF rechnet auch im ungünstigen Fall mit genügend Erdgas für den Weiterbetrieb des Stammwerks in Ludwigshafen – zumindest im eingeschränkten Umfang.

«Sollte die Bundesregierung die dritte und letzte Notstandsstufe ausrufen, gehen wir derzeit davon aus, dass BASF noch ausreichend Erdgas erhalten würde, um den Betrieb am Standort Ludwigshafen mit reduzierter Last aufrechtzuerhalten», sagte Konzernchef Martin Brudermüller am Mittwoch anlässlich der Vorlage detaillierter Zahlen zum zweiten Quartal.

BASF spielt nach seinen Worten eine wichtige Rolle als Lieferant für alle möglichen Ausgangsstoffe für Industrie und Landwirtschaft und geht davon, dass dies berücksichtigt wird. Er könne aber nicht sagen, was in Extremfällen am Standort Ludwigshafen passiere. «Wir gehen aber davon aus, dass wir es schaffen und dass wir nicht in die Abstellung kommen, aber garantieren kann es keiner», sagte der BASF-Manager. Ende April hatte er bereits gesagt, dass der Betrieb in Ludwigshafen notfalls heruntergefahren werden muss. Hintergrund sind die gedrosselten Erdgaslieferungen aus Russland. Weiterlesen

Gasmenge über Pipeline Nord Stream 1 sinkt – Preis steigt

Lubmin (dpa) – Parallel zur angekündigten Drosselung der russischen Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 ist der europäische Gaspreis weiter gestiegen.

Am Mittwochvormittag kletterte der Preis für eine Megawattstunde niederländischen Erdgases zur Lieferung im August im Vergleich zum Vortag um etwa 10 Prozent auf 224 Euro. Der Preis bezieht sich auf den Terminkontrakt TTF, der in Europa als Richtschnur angesehen wird.

Wie angekündigt wird durch Nord Stream 1 weniger Gas geliefert. Der Betreibergesellschaft zufolge wurden seit 9.00 Uhr gut 14 Millionen Kilowattstunden pro Stunde geliefert. Zwischen 6.00 und 7.00 Uhr waren es mehr als 27 Millionen. Das nach 9.00 Uhr erreichte Niveau entspricht der für den weiteren Tag auf der Nord-Stream-1-Website angekündigten Liefermenge. Der russische Konzern Gazprom hatte angekündigt, die Auslastung von Nord Stream 1 von 40 Prozent auf 20 Prozent zu drosseln. Weiterlesen

BASF zuversichtlich: Betrieb auch bei Gasnot denkbar

Ludwigshafen (dpa) – Der weltgrößte Chemiekonzern BASF rechnet auch im ungünstigen Fall mit genügend Erdgas für den Weiterbetrieb des Stammwerks in Ludwigshafen – zumindest im eingeschränkten Umfang. «Sollte die Bundesregierung die dritte und letzte Notstandsstufe ausrufen, gehen wir derzeit davon aus, dass BASF noch ausreichend Erdgas erhalten würde, um den Betrieb am Standort Ludwigshafen mit reduzierter Last aufrechtzuerhalten», sagte Konzernchef Martin Brudermüller am Mittwoch anlässlich der Vorlage detaillierter Zahlen zum zweiten Quartal. Weiterlesen

Gas-Notfallplan – Habeck: «Europa lässt sich nicht spalten»

Energie
Von Ansgar Haase, Demy Becker und Michel Winde, dpa

Brüssel (dpa) – In Vorbereitung auf einen möglichen Stopp russischer Gaslieferungen haben sich die EU-Staaten auf einen umfangreichen Notfallplan zur sofortigen Drosselung des Verbrauchs verständigt. Die bei einem Sondertreffen der Energieminister getroffene Einigung sieht vor, den nationalen Konsum im Zeitraum vom 1. August 2022 bis zum 31. März 2023 freiwillig um 15 Prozent zu senken. Zudem soll die Möglichkeit geschaffen werden, bei weitreichenden Versorgungsengpässen einen Unionsalarm auszulösen und verbindliche Einsparziele vorzugeben.

Im Vergleich zu Planungen der EU-Kommission sind dafür allerdings deutlich mehr Ausnahmemöglichkeiten vorgesehen, und auch die Hürden für die Einführung von verbindlichen Einsparzielen wurden erhöht. Weiterlesen

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