Verbleib von japanischer Mondsonde weiter unklar

Tokio (dpa) – Das japanische Unternehmen ispace hat in der Nacht zum Mittwoch weiterhin keinen Kontakt zu seiner Mondsonde «Hakuto-R» aufbauen können. Firmenchef Takeshi Hakamada deutete an, dass der Traum von der ersten Mondlandung einer privaten Mission womöglich gescheitert ist. Es müsse davon ausgegangen werden, das «wir die Landung auf der Mondoberfläche nicht abschließen konnten», zitierten ihn japanische Medien. Die Spezialisten im Flugkontrollzentrum arbeiteten daran, «den derzeitigen Status des Landers» festzustellen, teilte ispace über Twitter mit. Weiterlesen

«Starship»: Zweiter Startversuch für größte Rakete der Welt

Brownsville (dpa) – Das größte Raketensystem der Raumfahrtgeschichte soll heute (ab 15.28 Uhr MESZ) im zweiten Anlauf zum ersten Mal von der Erde abheben. Eigentlich hätte das «Starship» des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk bereits am Montag in Brownsville im US-Bundesstaat Texas zu einem ersten kurzen Testflug abheben sollen. Das wurde aber kurz vor dem geplanten Start wegen eines Problems mit einem Ventil verschoben. Weiterlesen

Esa-Sonde zum Jupiter gestartet – «fantastische Mission»

Von Oliver Pietschmann, dpa

Darmstadt/Kourou (dpa) – Große Freude im Kontrollzentrum der europäischen Raumfahrtagentur Esa: Die Jupiter-Sonde<<Juice>> ist am Freitag zum bislang am weitesten entfernten Ziel der europäischen Raumfahrt gestartet. An Bord einer Ariane-5-Trägerrakete hob sie um 14.14 Uhr (MESZ) vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guayana ab. Sie wird nach Angaben des Esa-Flugbetriebsdirektors Andrea Accomazzo in den kommenden Jahren rund sechs Milliarden Kilometer unterwegs sein. Am Vortag musste der Start wegen der Gefahr eines Gewitters verschoben werden.

Sie ist nun mit Umwegen auf der Reise zum Hunderte Millionen Kilometer entfernten Gasgiganten Jupiter, dem größten Planeten im Sonnensystem. «Juice» soll mit zehn Instrumenten an Bord vor allem einen Blick auf die großen Monde werfen. Dort wird Wasser unter einem dicken Eispanzer und damit Voraussetzungen für Leben vermutet.

«Keiner von uns glaubt, dort einen Wal oder Delfin zu finden», sagte der Leiter des Missionsbetriebes im Esa-Kontrollzentrum in Darmstadt, Simon Plum, vor dem Start. Von dort wird in den kommenden Jahren die Wissenschaftmission gelenkt. «Wir suchen nicht nach Leben», sagte Plum. Man schaue, ob dort Leben möglich sein könnte. Der Esa-Wissenschaftler Olivier Witasse sprach von einer «fantastischen Mission». Kamera, Spektrometer, Radar, Magnetometer: Mit seinen Instrumenten an Bord, biete «Juice» umfassende Möglichkeiten.

Ohne Energie «taub und blind»

Der erste kritische Moment nach dem Start sollte Plum zufolge das Ausklappen der 85 Quadratmeter großen Solarpaneele von «Juice» am Nachmittag sein. Wenn sie ihre Energie verliere, werde sie «taub und blind». Dann sei die Mission gescheitert. Zudem wurden nach dem Abkoppeln von der Rakete Schalldruck und Vibration gemessen. Die Sonde muss auf ihrer Reise Temperaturunterschiede von bis zu 500 Grad aushalten.

Bei der über eine Milliarde Euro teuren Mission wollen die Wissenschaftler nach der Ankunft bei Jupiter 2031 unter anderem einen Blick auf die Monde «Europa», «Kallisto» und «Ganymed» werfen. Mit den zehn Instrumenten, neun von europäischen Partnern und eines der US-Raumfahrtagentur Nasa, sind verschiedene Untersuchungen möglich, unter anderem Radar- und Lasermessungen. Die Technische Universität Braunschweig steuerte zum Beispiel ein selbstentwickeltes Magnetfeld-Messgerät und eine Kamera-Datenverarbeitungseinheit bei. Die Technik aus dem Institut für Geophysik und Extraterrestrische Physik helfe bei Messungen der Magnetfelder im Jupiter-System insbesondere in der Nähe der Jupiter-Monde.

«Natürlich könnte die Esa das alleine stemmen», sagte Plum zu der Vielzahl an Instituten und Organisationen, die an der Verwirklichung beteiligt waren. Die Frage sei aber, warum sollte sie das tun. «Zusammen können wir mehr erreichen.»

Mit dem Radar können auch unter der Eisschicht Daten gesammelt werden. Mit dem Laser Altimeter «Gala» (Ganymede Laser Altimeter) soll die Oberfläche «Ganymeds» vermessen werden. Zusammen mit den Daten und mit Bildern der Kamera «Janus» kann später auch ein digitales 3-D-Modell des komplett mit Eis bedeckten Mondes erstellt werden.

Bevor die Sonde ihre Arbeit am Jupiter aufnehmen kann, hat sie noch eine lange Strecke vor sich. Sie muss bei ihrer achtjährigen Reise erst noch einmal um die Venus und drei Mal um die Erde fliegen, um Geschwindigkeit aufzunehmen. Ein späteres Bremsmanöver am Jupiter wird den Esa-Verantwortlichen zufolge ein weiterer kritischer Moment. Gelingt dies nicht, fliegt «Juice» am größten Planeten des Sonnensystems vorbei.

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Virgin Orbit stellt Insolvenzantrag in den USA

London (dpa) – Die auf Satellitenstarts spezialisierte Raumfahrtfirma Virgin Orbit des britischen Milliardärs Richard Branson ist pleite und soll verkauft werden. Das Unternehmen beantragte am Dienstag ein US-Insolvenzverfahren mit Schutz vor Forderungen der Gläubiger.

Virgin Orbit kämpfte schon länger mit Verlusten, ein gescheiterter Satellitenstart Anfang des Jahres brachte das Geschäft praktisch zum Erliegen. Das Besondere an Virgin Orbit ist, dass die Raketen von einer umgerüsteten Boeing 747 aus gestartet werden.

Die Firma wurde 2017 aus Bransons anderem Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic ausgekoppelt, das unter anderem touristische Flüge ins All anbieten will. Seit 2021 ist Virgin Orbit an der Börse notiert, die Aktie steckt schon seit Monaten tief im Kurskeller. Weiterlesen

«Artemis 2»: Drei Männer und eine Frau fliegen um den Mond

Washington (dpa) – Drei Männer und eine Frau sollen mit der «Artemis 2»-Mission der US-Raumfahrtbehörde Nasa um den Mond fliegen. Es handele sich dabei um die US-Astronautin Christina Koch, ihre US-Kollegen Victor Glover und Reid Wiseman sowie den kanadischen Raumfahrer Jeremy Hansen, wie die Nasa am Montag mitteilte. Die vier Raumfahrer wären die ersten Menschen in der Nähe des Mondes, seit die Astronauten der «Apollo 17»-Mission den Erdtrabanten 1972 für einige Zeit betraten. Die «Artemis 2»-Mission ist derzeit für November 2024 geplant.

«Wir müssen diesen Moment der Menschheitsgeschichte feiern», sagte Glover kurz nach der Bekanntgabe. «Es ist mehr als eine Mission. Es ist der nächste Schritt auf dem Weg, der die Menschheit zum Mars bringen wird und diese Crew wird das nie vergessen.» Glover wäre der erste nicht-weiße Mensch an Bord einer Mond-Mission der Nasa, Koch die erste Frau und Hansen der erste Kanadier. Für Glover, Koch und Wisemann wäre es der zweite Flug ins All, für Hansen der erste. Weiterlesen

Astronaut Maurer: Müssen uns mehr um Erde kümmern

Weßling (dpa) – Sein knappes halbes Jahr im All hat für Astronaut Matthias Maurer den Horizont erweitert – im Wortsinn: In seiner Jugend habe er sein gesamtes Umfeld von einem kleinen Hügel in seiner saarländischen Heimat überblicken können, sagte Maurer am Freitag bei einem Pressetermin im Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum in Weßling vor den Toren Münchens. «Das ist sozusagen mein Universum gewesen in den ersten 20 Jahren meines Lebens», sagte Maurer. «Jetzt ist mein Universum wirklich sprunghaft angestiegen.» Weiterlesen

Japans neue Trägerrakete startet fehl

Tanegashima (dpa) – Kurz nach dem Abheben einer neu entwickelten japanischen Trägerrakete hat die Raumfahrtagentur Jaxa die Selbstzerstörung der Rakete ausgelöst. Als Grund wurde genannt, dass der Antrieb der zweiten Raketenstufe nicht gezündet habe. Der Nachfolger der zuverlässigen Trägerrakete H2A – Japans erste Neuentwicklung einer großen Trägerrakete seit rund 30 Jahren – war am Dienstag vom Weltraumbahnhof Tanegashima im Südwesten des Inselreiches abgehoben.

Bereits am 17. Februar war der geplante Jungfernflug der Rakete in letzter Minute wegen eines Elektronikfehlers abgebrochen worden. Schon dieser Startversuch hatte zwei Jahre hinter dem Zeitplan gelegen. Nach den wiederholten Anläufen und dem Fiasko am Dienstag schrieb die konservative japanische Tageszeitung «Sankei Shimbun» von einer «Enttäuschung». Dabei sollte die H3 zum Katalysator für eine Expansion des japanischen Raumfahrtgeschäfts werden. Weiterlesen

Zwei Amerikaner, ein Russe und ein Emirati an ISS angekommen

Cape Canaveral (dpa) – Zwei US-Amerikaner, ein Russe und ein Emirati sind an der Internationalen Raumstation ISS angekommen. Der «Crew Dragon» mit den vier Raumfahrern dockte am Freitag an der ISS an, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. Das Raumschiff schwebte eine Zeit lang 20 Meter von der Station entfernt, bis ein Softwarefehler behoben war. Dann wurde mit leichter Verspätung um 7.40 Uhr MEZ der erste Kontakt hergestellt. Die Raumkapsel der privaten Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk war am Donnerstag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet.

Damit flogen bereits zum wiederholten Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine vor rund einem Jahr und den daraus resultierenden immensen Spannungen zwischen den USA und Russland Raumfahrer beider Länder gemeinsam ins All. Eigentlich war der Start bereits für Montag geplant gewesen, hatte aber wegen Problemen an der Zündanlage kurzfristig abgebrochen und verschoben werden müssen. Weiterlesen

Nasa: Kleiner Asteroid kommt der Erde ganz nah

Pasadena (dpa) – Außergewöhnlich nah zieht in der Nacht auf Freitag ein Asteroid an der Erde vorbei. Den erddichtesten Punkt seiner Bahn erreiche der «2023 BU» genannte Himmelskörper am frühen Freitag um 1.27 Uhr deutscher Zeit, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte.

Dann rauscht der etwa Lieferwagen-große Asteroid in lediglich 3600 Kilometer Höhe an der Südspitze Südamerikas vorbei. Es besteht laut Nasa nicht das Risiko eines Einschlags. Zum Vergleich: Geostationäre Satelliten haben rund 35.000 Kilometer Entfernung zur Erde, die Raumstation ISS rund 400 Kilometer.

Selbst wenn «2023 BU» direkt auf die Erde zusteuerte, würde er bei seinem vergleichsweise kleinen Durchmesser von 3,5 bis 8,5 Metern beim Eintritt in die Atmosphäre als Feuerball weitgehend verglühen, so die Nasa. Es werde aller Voraussicht nach allerdings eine der dichtesten Annäherungen an die Erde, die jemals aufgezeichnet wurden, hieß es in der Mitteilung. Weiterlesen

Technische Panne: Weltraumspaziergang abgesagt

Moskau (dpa) – Wegen technischer Probleme ist ein geplanter Weltraumspaziergang von zwei Kosmonauten an der Internationalen Raumstation ISS abgesagt worden. Vor dem Öffnen der Ausstiegsluke sei aus zunächst ungeklärter Ursache ein Warnsignal angegangen, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Donnerstagmorgen mit.

Die US-Behörde Nasa sprach auf Twitter von einem Kühlmittelleck in der russischen Sojus-Kapsel – gab aber zugleich Entwarnung: «Das Raumschiff ist in einem guten Zustand und die Crew der Expedition 68 ist sicher.» Später bestätigte auch Roskosmos ein Leck, das nun untersucht werden soll. Weiterlesen

Mond-Kapsel «Orion» ist zurück auf der Erde

San Diego (dpa) – Nach rund vier Wochen im All ist die unbemannte «Orion»-Kapsel der Nasa-Mondmission «Artemis 1» zurück auf der Erde. Sie landete am Sonntagabend planmäßig im Pazifik vor der Küste Mexikos, wie auf Live-Bildern der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu sehen war. «Splashdown», schrieb die Nasa auf Twitter. Die Testmission gilt als wichtiger Schritt für die Rückkehr von Menschen auf den Mond.

Die «Orion»-Kapsel sei nun wieder Zuhause, schrieb die Nasa. Sie sei 1,4 Millionen Meilen durch den Weltraum gereist, habe den Mond umflogen und Daten gesammelt. Das helfe der Nasa bei den Vorbereitungen, auf weiteren «Artemis»-Missionen Astronauten zum Mond zu schicken. Nasa-Chef Bill Nelson sprach von einem «historischen» Tag.

«Ein historischer Moment & Meilenstein der Raumfahrt», schrieb auch der deutsche Astronaut Alexander Gerst auf Twitter. «Die Menschheit hat wieder ein Raumschiff, das Menschen über den Erdorbit hinaus ins All tragen kann, um Mond & Mars zu erforschen». Er gratulierte den beteiligten Teams für diese «fantastische Leistung». Weiterlesen

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