Post: Beschäftigte stimmen für unbefristeten Streik

Bonn (dpa) – Bei der Deutschen Post gehen die Tarif-Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft Verdi nach einem klaren Streikvotum schon an diesem Freitag weiter. In der Urabstimmung sprachen sich zwar 85,9 Prozent der Befragten gegen das Tarifangebot der Post und für einen unbefristeten Streik aus.

Einen Arbeitskampf wird es aber zunächst nicht geben. Denn die Gewerkschaft will die Verhandlungen, die sie im Februar für gescheitert erklärt hatte, trotz des Streikvotums wiederaufnehmen und an den Verhandlungstisch zurückkehren. Damit komme man der Forderung der Post nach, sagte die Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis am Donnerstag. «Die Arbeitgeber sind gut beraten, dieses Votum sehr ernst zu nehmen.» Weiterlesen

CO2-Label für Pakete? Post fordert Kennzeichnungspflicht

Bonn (dpa) – Deutschlands Paketfirmen sollten aus Sicht der Post verpflichtet werden, ihre Klimabilanz pro Paket verbrauchernah darzustellen. So eine Vorschrift wäre sinnvoll, um den Menschen «den CO2-Ausstoß ihrer Pakete transparent zu machen», sagte der zuständige Geschäftsbereichsleiter der Deutschen Post, Ole Nordhoff, der Deutschen Presse-Agentur in Bonn.

Er verwies dabei auf Tierhaltungsklassen bei Fleischprodukten und das Nährwert-Logo Nutri-Score, bei dem Angaben zu Zucker, Fett und Salz ausgewertet und in einer Skala von A bis E eingestuft werden. «Etwas Vergleichbares können wir uns gut in der Paketbranche vorstellen.» Weiterlesen

Mehr als 45.000 neue Verdi-Mitglieder in zwei Monaten

Berlin (dpa) – In den laufenden Tarifkonflikten mit zahlreichen Warnstreiks gewinnt die Gewerkschaft Verdi nach einem Medienbericht zahlreiche Mitglieder hinzu. «Wir haben in den ersten beiden Monaten dieses Jahres über 45.000 neue Mitglieder hinzugewonnen», sagte Verdi-Chef Frank Werneke dem digitalen Medienhaus «Table.Media». Das sei der größte Zuwachs innerhalb eines solchen Zeitraums seit Gründung der Gewerkschaft 2001. Viele Neumitglieder arbeiten nach Wernekes Angaben im Öffentlichen Dienst oder bei der Post. Weiterlesen

Gewerkschaft ruft zu weiteren Warnstreiks bei Post auf

Bonn (dpa) – Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post hat die Fachgewerkschaft DPVKOM zu Warnstreiks von Donnerstag bis Samstag aufgerufen. In den Niederlassungen Karlsruhe, Mannheim und Ravensburg sollten die Beschäftigten ihre Arbeit erneut niederlegen, teilte die Gewerkschaft mit, die Post-Beschäftigte vertritt, aber weniger Mitglieder hat als Verdi. Die Post verhandelt daher mit Verdi.

Das Tarifangebot des Bonner Konzerns Post erfülle zwar einige Forderungen der DPVKOM wie die Gewährung einer Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro. Das reiche aber bei Weitem nicht. Die DPVKOM hatte eine Entgelterhöhung um 12 Prozent gefordert. Die Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus betonte zudem: «Wir gehören jetzt an den Verhandlungstisch.» Weiterlesen

Post dringt weiter auf Zwei-Klassen-Briefzustellung

Berlin (dpa) – Die Deutsche Post DHL dringt weiter auf eine Umstellung des Briefsystems auf die sogenannte Zwei-Klassen-Zustellung. «Der Verbraucher kann sich entscheiden, mit welchem Tempo sein Brief transportiert wird», sagte Personalvorstand Thomas Ogilvie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Im Sinne der Angebotspalette halte ich das für einen guten Schritt.» Eine Reduktion der Briefzustellung auf nur noch fünf Tage in der Woche sei dagegen kein Ziel, das derzeit verfolgt werde. Weiterlesen

Tarifgespräche zwischen Post und Verdi dauern an

Berlin (dpa) – Die Gespräche in den Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post haben am Freitagmorgen angedauert. Beide Tarifparteien würden sich möglicherweise am Freitagnachmittag zum Stand der Verhandlungen äußern, sagte ein Post-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Seit Mittwoch läuft in Düsseldorf die dritte Runde der Tarifverhandlungen zwischen Deutscher Post und Verdi für rund 160.000 Paketboten, Briefträger und andere Beschäftigte der Deutschen Post im Inland. Ob es zu einer Einigung kommt oder nicht, war am Freitagmorgen weiter offen. Weiterlesen

Royal Mail zeigt neue Briefmarken mit König Charles

London (dpa) – Die britische Royal Mail hat ihr Design für die neuen Briefmarken mit dem Antlitz von König Charles III. vorgestellt. Die neuen Marken sollen ab dem 4. April in den Verkauf gehen, wie die britische Post am Mittwoch ankündigte. Wie bereits seine Mutter Queen Elizabeth II. ist der Monarch darauf scherenschnittartig im Profil zu sehen. Anders als seine Mutter trägt Charles darauf jedoch keine Krone. Weiterlesen

Verdi fordert von der Post «annehmbares Angebot»

Berlin (dpa) – Angesichts der dritten Runde in den Tarifverhandlungen fordert die Gewerkschaft Verdi die Deutsche Post zum Entgegenkommen auf. «Die Arbeitgeber haben ein Angebot angekündigt, aber wir brauchen nicht irgendein Angebot, sondern es muss ein annehmbares auf den Tisch kommen», sagte Verhandlungsführerin Andrea Kocsis laut Mitteilung vom Mittwoch. Die Warnstreiks in den vergangenen Wochen seien ein klares Signal. Die Beschäftigten erwarteten kräftige Gehaltserhöhungen.

Die Tarifverhandlungen für rund 160.000 Paketboten, Briefträger und andere Beschäftigte der Deutschen Post im Inland gehen am Mittwoch in Düsseldorf in die dritte Runde. Die Post hat angekündigt, bei dem auf zwei Tage angesetzten Treffen ein Angebot vorzulegen. Weiterlesen

Weitere Warnstreiks bei der Post

Berlin/Bonn (dpa) – Die Gewerkschaft Verdi hat am Dienstag die Warnstreiks bei der Post mit Arbeitsniederlegungen in Brief- und Paketzentren sowie in der Zustellung fortgesetzt. «Es ist überall gut angelaufen, hohe Beteiligung, die Stimmung ist gut», sagte ein Gewerkschaftssprecher in Berlin. Damit dürften erneut Millionen Briefe und Hunderttausende Pakete liegenbleiben. Mit dem Arbeitskampf will die Gewerkschaft ihren Forderungen in der laufenden Tarifrunde Nachdruck verleihen.

Verdi hat die Post-Beschäftigten in Dortmund, Hamburg, Saarbrücken, Nürnberg, Frankfurt/Main und Stuttgart zu Protestkundgebungen aufgerufen. Bereits am Montag hatten nach Gewerkschaftsangaben rund 8000 Postbedienstete die Arbeit niedergelegt. Dadurch wurde nach Angaben der Post die Zustellung von rund einer Million Briefen und mehreren Hunderttausend Paketen ausgebremst. Weiterlesen

Neue Warnstreikwelle bei der Post

Berlin/Bonn (dpa) – Postkunden müssen auch in den nächsten Tagen wieder mit Verspätungen bei Briefen und Paketen rechnen. Denn die Gewerkschaft Verdi setzte am Montag ihre bundesweite Warnstreikwelle beim Bonner Logistikriesen mit Arbeitsniederlegungen in Brief- und Paketzentren sowie in der Zustellung fort. «Die Streiks sind gut angelaufen. Die Stimmung ist hervorragend», sagte ein Verdi-Sprecher am Montag.

Die Gewerkschaft will mit den Arbeitsniederlegungen ihren Forderungen in der laufenden Tarifrunde Nachdruck verleihen. Auch am Dienstag sollen die Warnstreiks weitergehen. «Das ist erneut ein glasklares Signal an die Arbeitgeber: Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderung zu kämpfen und erwarten jetzt eine Verhandlungsrunde, die mit einer kräftigen Gehaltserhöhung endet», erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Weiterlesen

Post-Filialnetz: Gesetz könnte Automateneinsatz verstärken

Von Wolf von Dewitz, dpa

Bonn (dpa) – Es gibt sie noch, die gute alte Postfiliale. Etwas versteckt am Ende der Außentreppe bei der Bonner Post-Zentrale gelegen, erinnert der gelbe Verkaufsraum an früher: samstags bis 12 Uhr geöffnet, sonst bis 17 Uhr. Ähnlich knapp bemessen waren die Öffnungszeiten auch in den 90ern, als die Bundespost privatisiert wurde.

So viel zur Vergangenheit und Gegenwart. Die Zukunft sieht anders aus, sie ist direkt vor der Bonner Filiale zu sehen: Dort steht eine «Poststation» – ein Automat, an dem Pakete abgeholt und abgegeben, Briefmarken gekauft und Briefe eingeworfen werden können. Solche Automaten wird es künftig aller Voraussicht nach mehr geben.

100 Poststationen sind es bisher in Deutschland, Tendenz steigend. Sie stehen in Städten wie Bonn oder Bayreuth und in Gemeinden wie Bendestorf (Niedersachsen) und Illerrieden (Baden-Württemberg). Im Vergleich zu den 13.000 Packstationen, die nur für Pakete konzipiert sind, ist diese Automatenart noch in den Anfängen.

Eine Filiale ab 2000 Einwohnern

Das Bundeswirtschaftsministerium hat unlängst ein Eckpunktepapier vorgelegt, in dem Vorschläge zur Reform des völlig veralteten Postgesetzes enthalten sind. Das Gesetz enthält Pflichten, an die sich die Post als sogenannter Universaldienstleister zu halten hat. Die Vorgaben stammen aus dem Jahr 1999 – aus einer Zeit, als viele Bundesbürger noch ausgiebig Briefe schrieben und Emails bestenfalls vom Hörensagen kannten. Seit damals ist vorgeschrieben, dass die Post in jeder Gemeinde mit mehr als 2000 Einwohnern mindestens eine Postfiliale haben muss. Bei mehr als 4000 Einwohnern darf die Verkaufseinrichtung nicht weiter entfernt sein als zwei Kilometer.

Bei der Erfüllung dieser Pflicht hat die Post ihre Mühe. Nach Angaben der Bundesnetzagentur gab es bundesweit zuletzt etwa 140 Standorte, wo die Post sein müsste, es aber nicht ist – gut ein Prozent der Pflichtstandorte sind das. Das Defizit liegt häufig daran, dass ein Kiosk oder ein kleiner Supermarkt dichtgemacht hat – solche Geschäfte gelten als Postfiliale, wenn der gelbe Riese darin einen Schalter hat. Im Zuge des Strukturwandels auf dem Land geben immer mehr Einzelhändler auf. Dadurch hat die Post weniger externe Helfer, die in ihrem Auftrag Dienstleistungen anbieten. Das setzt den Konzern in Sachen Filialpflicht unter Druck.

Und nun kommen die Automaten ins Spiel. Sie sind für die Erfüllung der Filialnetz-Pflicht bisher nicht relevant. Künftig aber sollen «digitale und automatisierte Lösungen» im Rahmen des Universaldienstes «angemessen berücksichtigt werden», wie es in dem vage formulierten Eckpunktepapier des Ministeriums heißt. Jederzeit verfügbare Automaten könnten «den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer entsprechen».

Post gibt sich zurückhaltend

Würden künftig Automaten angerechnet für die Filialpflicht, wäre das eine Erleichterung für die Post. Wie genau die Reform ausgehen und die überarbeitete Filialpflicht aussehen wird, ist zwar noch offen. Klar ist aber: Der Gesetzgeber hat das Automatenthema auf dem Schirm.

Wäre die Gesetzesänderung ein Schritt zu einem Automaten-Filialnetz? Ein Post-Sprecher äußert sich zurückhaltend. Einerseits verweist er darauf, dass Automaten in vielen Bereichen längst ein unverzichtbarer Bestandteil geworden seien, etwa beim Fahrkartenkauf oder bei der Bargeldabhebung. «Auch im Postbereich ist es so, dass häufig nachgefragte Dienstleistungen wie der Kauf von Brief- und Paketmarken oder der Versand von Briefen und Paketen einfach und bequem über automatisierte Einrichtungen abgewickelt werden können.» Andererseits betont er, dass man weiter «auf personenbediente Formate» setze.

Gleichzeitig wolle man auch hybride Formate erproben, zum Beispiel Automaten mit Beratung per Video-Chat. Damit bezieht er sich auf die Poststation, wo die Video-Beratung bald möglich sein soll.

Aus dem Bundestag kommen positive Signale zu dem Teil der Reform. Solche Automaten seien für Verbraucher sinnvoll, sagt der Liberale Reinhard Houben. Auch der Sozialdemokrat Sebastian Roloff zeigt sich offen, und der CSU-Politiker Hansjörg Durz sagt, man wolle sich den digitalen Fortschritten nicht entgegenstellen. Der AfD-ler Uwe Schulz wertet digitale Lösungen «als wichtig und erforderlich».

Sozialverband VdK warnt

Allerdings schränken die Politiker ihre grundsätzlich positive Haltung ein. Der Linke Pascal Meiser sagt, digitale Lösungen könnten «das Filialnetz ergänzen, aber keineswegs ersetzen, wenn man nicht ganze Bevölkerungsgruppen ausgrenzen will». Der SPD-ler Roloff spricht ebenfalls von einer «Ergänzung im Filialnetz» und betont, dass «eine hochwertige Postversorgung in der Fläche gewährleistet sein muss». Der Christsoziale Durz will die konkrete Ausgestaltung genau prüfen, «da ein persönlicher Ansprechpartner für viele Menschen weiterhin sehr wichtig ist».

Kritik an den Vorschlägen des Ministeriums kommt vom Sozialverband VdK. Der warnt davor, das Filialnetz auszudünnen und stattdessen verstärkt auf Automaten zu setzen. Diese seien für Rollstuhlfahrer, Kleinwüchsige und Menschen mit Sehbehinderungen nicht nutzbar, sagt ein Verbandssprecher. Ein dichtes Netz an Filialen sei wichtig, damit alle Menschen im Sinne der Inklusion ihre Postgeschäfte selbstständig erledigen könnten. Zudem könne älteren Menschen die Automatennutzung nicht zugemutet werden, da sie Beratung bräuchten. Eine wohnortnahe Versorgung sei wichtig, betont der VdK. Auch der Landkreistag ist wenig begeistert und fordert, lieber die bisherige Strategie von Kooperationen zwischen der Post und Gewerbetreibenden zu stärken.

In der Reform soll bis zum Sommer ein erster Gesetzesvorschlag vorliegen, Ende 2023 könnte die Novelle abgeschlossen sein. Je nach Ausgang der Änderungen könnten danach die Weichen gestellt sein für einen verstärkten Einsatz von Postautomaten in Deutschland.

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