Schwarzer stirbt nach Polizeikontrolle in USA

Memphis/Washington (dpa) – Erneut sorgt in den USA ein Polizeieinsatz für Entsetzen, in dessen Folge ein schwarzer Mann ums Leben gekommen ist. Der 29-jährige Tyre Nichols sei mehrere Minuten lang von den Einsatzkräften zusammengeschlagen worden, sagte einer der Anwälte der Familie, Antonio Romanucci, bei einer Pressekonferenz.

Nichols war der Polizei zufolge Anfang Januar in der US-Metropole Memphis im US-Bundesstaat Tennessee wegen «rücksichtslosen Fahrens» angehalten worden. Den Angaben nach war es dabei zu «Konfrontationen» gekommen – der Mann starb wenige Tage später im Krankenhaus.

Am Montag konnte sich die Familie des Opfers das Video des Polizeieinsatzes anschauen. «Er war wehrlos. Die ganze Zeit. Er war eine menschliche Piñata für diese Polizeibeamten», sagte Anwalt Romanucci im Anschluss. Er nannte das Vorgehen der Polizei rassistisch. Eine Piñata kann eine Figur sein, auf die zumeist Kinder mit Stöcken einschlagen, bis Süßigkeiten rausfallen. Weiterlesen

Sechs Schüsse aus Polizei-Maschinenpistole – 16-Jähriger tot

Dortmund
Von Gregor Bauernfeind, dpa

Dortmund (dpa) – Elf Polizisten sind bei einer Jugendhilfeeinrichtung im Dortmunder Norden im Einsatz. Einer von ihnen drückt ab: Mindestens sechsmal feuert er aus einer Maschinenpistole vom Typ MP5. Nur eines der Projektile verfehlt sein Ziel: Einen 16-Jährigen, der womöglich suizidal ist, aber auch die Beamten mit einem Messer angegriffen haben soll.

Eine Kugel trifft den Jugendlichen im Bauch, eine im Kiefer, drei weitere an Schulter und Unterarm. Er wird noch ins Krankenhaus gebracht. Bei einer Not-Operation stirbt er aber an den Schussverletzungen. Weiterlesen

US-Beamte feuern Dutzende Male auf unbewaffneten Schwarzen

Akron (dpa) – Dutzende Schüsse und Schusswunden: Der Tod eines Schwarzen bei einem Polizeieinsatz im US-Bundesstaat Ohio hat in den Vereinigten Staaten neue Bestürzung ausgelöst. Die Polizei in Akron im Bundesstaat Ohio veröffentlichte mehrere Videos des Einsatzes am 27. Juni.

Auf den Körperkamera-Aufnahmen ist zu sehen, wie der 25 Jahre alte Jayland Walker nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei mit Dutzenden Schüssen getötet wird. Zu diesem Zeitpunkt war er nicht bewaffnet. In den USA kommt es regelmäßig zu tödlichen Polizeieinsätzen ähnlicher Art.

Nach Angaben der Polizei wollten die Beamten den 25-jährigen Walker wegen eines Verkehrsdelikts anhalten. Dieser sei aber mit seinem Wagen geflüchtet. Der Polizei zufolge soll er währenddessen auch einen Schuss abgefeuert haben. Als er schließlich die Flucht zu Fuß fortsetzte, trug er eine Skimaske, wie es weiter hieß. Weiterlesen

Tod nach Polizeikontrolle: Demonstration in Mannheim

Mannheim (dpa) – Rund 900 Menschen haben am Samstagabend in der Innenstadt von Mannheim gegen Polizeigewalt demonstriert. Sie zogen wegen eines Todesfalls nach einer Polizeikontrolle zu Beginn dieser Woche durch die Stadt.

Auf Plakaten oder Bannern hieß es etwa «No Justice No Peace» oder «Trauer-Wut-Widerstand. Wer schützt uns vor der Polizei?» Im Verlauf des Demozuges seien bengalische Fackeln und Rauchfackeln abgebrannt sowie Böller gezündet worden, teilte die Polizei mit. Das Stadthaus, das Landgericht, das Polizeirevier in der Innenstadt sowie weitere Gebäude seien durch Farbbeutel- und Flaschenwürfe sowie Sprühfarbe beschädigt worden. Angriffe auf Polizisten habe es nicht gegeben, auch keine Verletzten, wie ein Sprecher sagte. Weiterlesen

Tod nach Polizeieinsatz in Mannheim: Bodycams liefen nicht

Mannheim (dpa) – Trotz der nicht aktivierten Bodycams beim Tod eines Mannes nach der Mannheimer Polizeikontrolle rechnet die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mit Antworten auf die wichtigsten Fragen zum umstrittenen Einsatz.

«Ich gehe davon aus, dass die Hintergründe und Umstände dieses Geschehens restlos aufgeklärt werden», sagte der baden-württembergische Landesvorsitzende Gundram Lottmann der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe sehr viele Zeugen und Videos. «Und ich glaube schon, dass der Einsatz deshalb auch ohne die Kameras rekonstruiert werden kann.» Weiterlesen

UN-Experte: Systemversagen bei Polizeigewalt in Deutschland

Genf/Berlin (dpa) – In Deutschland gibt es beim Umgang mit Polizeigewalt nach Auffassung eines UN-Menschenrechtsexperten «Systemversagen».

Dieses Fazit zieht der bisherige UN-Sonderberichterstatter für Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung, Nils Melzer, aus einem Austausch mit der Bundesregierung, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagt. Zuvor hatte «Die Welt» darüber berichtet.

Die Bundesregierung widerspricht der Einschätzung. «Ein Muster übermäßiger Anwendung von Gewalt durch Polizeibeamte gegenüber Personen oder gegenüber Demonstranten gibt es in Deutschland nicht», sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Nachfrage. Sofern im Einzelfall Hinweise auf rechtswidrige oder unverhältnismäßige Handlungen von Einsatzkräften vorlägen, werde diesen konsequent nachgegangen. Präventiv würden Maßnahmen «zur Stärkung der demokratischen Resilienz und zur Vermeidung von übermäßiger Polizeigewalt» innerhalb der Polizeien des Bundes ergriffen. Weiterlesen

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