Medikamente: Regierung will stärker gegen Engpässe vorgehen

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung will stärker gegen Lieferengpässe bei Medikamenten vorgehen. Geplant sind Änderungen des Vergaberechts, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Berlin sagte. Ziel sei, Lieferketten breiter anzulegen, damit die Abhängigkeit von einzelnen Herstellern abnimmt. Die Situation sei trotz vorhandener Instrumente zu Ausweichpräparaten bei Engpässen unbefriedigend.

Minister Karl Lauterbach (SPD) hatte dem ARD-Hauptstadtstudio mit Blick auf die Gesetzespläne gesagt, die Krankenkassen sollten nicht länger gezwungen sein, Medikamente und Wirkstoffe dort einzukaufen, wo sie am billigsten sind. Es könne nicht sein, «dass wir versuchen, bei den Wirkstoffen zum Teil ein paar Cent zu sparen, riskieren dann aber dafür die Versorgung der Bevölkerung». Weiterlesen

Mehr als elf Jahre Gefängnis für Ex-Starunternehmerin Holmes

San Jose (dpa) – Die einstige US-Vorzeigeunternehmerin Elizabeth Holmes ist wegen Betrugs zu einer Haftstrafe von mehr als elf Jahren verurteilt worden. Der zuständige Richter Edward Davila gab das Strafmaß von 135 Monaten gestern in San Jose bekannt.

Holmes wollte mit ihrer Bluttest-Firma Theranos die Pharma- und Gesundheitsbranche revolutionieren – doch das Versprechen entpuppte sich als Bluff. Im Januar hatte eine Geschworenenjury die 38-Jährige schuldig gesprochen, Investoren gezielt getäuscht zu haben. Weiterlesen

Biontech kauft Produktionsanlage in Singapur

Mainz (dpa) – Der Mainzer Corona-Impfstoffhersteller Biontech hat eine Produktionsstätte in Singapur gekauft und will damit die Herstellung von Vakzinen und Medikamenten auf Basis seiner mRNA-Technologie im asiatisch-pazifischen Raum ausbauen. Die Anlage werde voraussichtlich Ende 2023 voll betriebsbereit sein und soll mehr als 100 Arbeitsplätze schaffen, teilte das Unternehmen am Montag weiter mit. Über die Höhe des Kaufpreises für das von Novartis Singapore Pharmaceutical Manufacturing erworbene Werk wurde keine Angabe gemacht. Weiterlesen

Merck steigert Gewinn kräftig

Darmstadt (dpa) – Der Darmstädter Merck-Konzern hat dank guter Geschäfte mit neuen Arzneien und im Laborbereich deutlich mehr verdient. Das Pharma- und Spezialchemieunternehmen steigerte den Umsatz im dritten Quartal um knapp 17 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 5,8 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern mitteilte. Der bereinigte Betriebsgewinn wuchs ähnlich stark auf 1,8 Milliarden Euro.

Dabei profitierte Merck kräftig von Währungseffekten, etwa vom schwachen Euro gegenüber dem Dollar. Im Geschäft mit Displays etwa für Fernseher und Smartphones ging es hingegen kräftig bergab.

Im dritten Quartal stemmten sich die Darmstädter gegen die schwächelnde Konjunktur und höhere Kosten bei Rohstoffen, Energie und Logistik. Unterm Strich verdiente Merck 926 Millionen Euro, nach 764 Millionen ein Jahr zuvor. In einem turbulenten Umfeld habe der Konzern Widerstandskraft bewiesen, sagte Merck-Chefin Belén Garijo. Weiterlesen

Fachkräftemangel auch bei Boehringer Ingelheim ein Thema

Ingelheim (dpa/lrs) – Der Fachkräftemangel in vielen Bereichen der Wirtschaft ist auch beim Pharmakonzern Boehringer Ingelheim ein Thema. Das sagte die Deutschland-Chefin des Konzerns, Sabine Nikolaus, der Deutschen Presse-Agentur. Das Unternehmen wachse an seinen Standorten in Deutschland langsam, aber stetig und in einem Tempo, das zu den eigenen Plänen passe». «Es geht nicht darum, dass wir schneller wachsen würden, wenn wir mehr Leute zur Verfügung hätten, sondern um die Frage: Bekommen wir geeignete Bewerber in der ausreichenden Geschwindigkeit und der ausreichenden Zahl? Das beschäftigt auch uns», sagte die Managerin.

Der Konzern versuche daher, sich immer wieder neu als attraktiver Arbeitgeber öffentlich bekannt zu machen. Das ziele zum einen auf die entsprechenden Job-Portale im Internet, zum anderen aber auch auf die Auftritte an Universitäten und Hochschulen und die Kooperationen mit diesen Einrichtungen, sagte Nikolaus. «Ein attraktives Arbeitsumfeld kann ein Magnet sein.» Weiterlesen

Gewinn und Umsatz bei Biontech gehen zurück

Mainz (dpa) – Gewinn und Umsatz beim Corona-Impfstoffhersteller Biontech wachsen nicht mehr so schnell wie zuvor. Im dritten Quartal erwirtschaftete das Mainzer Unternehmen einen Nettogewinn von rund 1,8 Milliarden Euro, im Vorjahreszeitraum waren es noch 3,2 Milliarden, wie Biontech mitteilte.

Der Umsatz ging von fast 6,1 Milliarden Euro im dritten Quartal 2021 auf nunmehr knapp 3,5 Milliarden Euro zurück. Das Unternehmen verwies auf die Entwicklung der Corona-Pandemie, die zu Schwankungen bei den Quartalsumsätzen geführt habe. Weiterlesen

Biontech präsentiert Zahlen fürs dritte Quartal

Mainz (dpa) – Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech legt an diesem Montag seine Bilanz für das dritte Quartal vor. Außerdem will das Unternehmen in einer Telefonkonferenz (14.00 Uhr) einen Überblick über neue Entwicklungen geben. Im ersten Halbjahr hatte das Mainzer Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zur ersten Hälfte 2021 um 30,1 Prozent auf 9,57 Milliarden Euro gesteigert. Der Nettogewinn legte um 37,2 Prozent auf 5,37 Milliarden Euro zu. Der US-Partner von Biontech, Pfizer, hatte vor wenigen Tagen auch dank guter Geschäfte mit Corona-Boostern seine Erlösziele angehoben. Die EU-Kommission hatte Mitte September einen an die aktuell vorherrschende Omikron-Untervariante BA.4/BA.5 angepassten Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer zugelassen.

 

Boehringer Ingelheim sieht sich bei Energie gut gewappnet

Ingelheim (dpa/lrs) – Mit Notfallplänen und dem Streben nach mehr Unabhängigkeit von externen Energiequellen will der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim Risiken bei der Energieversorgung reduzieren. «Energiesicherheit ist auch für uns ein Thema und wir haben uns da in der Vergangenheit schon relativ gut aufgestellt», sagte die Deutschland-Chefin des Konzerns, Sabine Nikolaus, der Deutschen Presse-Agentur. Der Stammsitz Ingelheim (Kreis Mainz-Bingen) werde dank des neuen Biomasseheizkraftwerks in absehbarer Zeit größtenteils unabhängig von externen Energiequellen sein.

«Das ist eine große Erleichterung», sagte Nikolaus. Es dauere zwar noch bis Ende nächsten Jahres, bis das Kraftwerk in Betrieb gehen könne, «aber das ist ein überschaubarer Zeitraum». Boehringer Ingelheim (BI) leiste damit auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Weiterlesen

US-Apotheken akzeptieren milliardenschweren Opioid-Vergleich

Woonsocket/Deerfield (dpa) – Die großen US-Apothekenketten CVS und Walgreens haben im Rechtsstreit um eine angebliche Mitschuld an der Schmerzmittel-Krise im Land einem teuren Vergleich zugestimmt. Dem vorläufigen Kompromiss zufolge würde CVS 5,3 Milliarden Dollar und Walgreens 5,0 Milliarden Dollar zahlen, wie die Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Auch Walmart steht laut US-Medienberichten vor einem Vergleich im Volumen von 3,1 Milliarden Dollar.

Bundesstaaten, Kommunen, Städte und Ureinwohnerstämme in den USA werfen den Konzernen vor, den verheerenden Opioid-Missbrauch durch mangelnde Kontrolle beim Handel mit Schmerzmitteln verschärft zu haben. CVS und Walgreens weisen dies zurück und berufen sich darauf, lediglich von Ärzten verschriebene Pillen verkauft zu haben. Der Vergleichsentwurf enthält kein Schuldgeständnis der Unternehmen. Weiterlesen

Boehringer Ingelheim startet Bau von Solarpark

Ingelheim (dpa/lrs) – Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat am Mittwoch mit dem Bau einer neuen Photovoltaik-Anlage begonnen. Der Solarpark soll mit insgesamt 2440 Solarmodulen nach Fertigstellung das Stammwerk mit einem jährlichen Ertrag von rund einer Gigawattstunde (GWh) an CO2-frei erzeugtem Strom versorgen. Damit ließe sich der Strombedarf von rund 200 Durchschnittshaushalten pro Jahr decken, teilte das Unternehmen mit. Das an die Autobahn 60 angrenzende Baufeld ist mit etwa 10.000 Quadratmetern größer als ein Fußballfeld und liegt etwa 600 Meter vom Werksgelände entfernt. Investiert werden nach Unternehmensangaben 1,73 Millionen Euro für den Solarpark.

 

 

Sattes Lohnplus für Chemie-Beschäftigte

Tarifverhandlungen
Von Alexander Sturm, dpa

Wiesbaden (dpa) – Inmitten von Gaskrise und Rekordinflation haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeber auf deutlich mehr Geld für 580.000 Beschäftigten in der Chemie- und Pharmabranche geeinigt. Am dritten Tag ihrer Tarifverhandlungen in Wiesbaden beschlossen sie steuerfreie Sonderzahlungen von rund 3000 Euro und dauerhafte Lohnerhöhungen von je 3,25 Prozent in zwei Stufen.

Während der Arbeitgeberverband BAVC auf Flexibilitätsklauseln verwies, der den Unternehmen Freiraum gibt, sprach die Gewerkschaft IG BCE von der «höchsten Tariferhöhung in der Chemie seit mehr als 30 Jahren». Der Abschluss könnte ein Signal für andere Tarifverhandlungen mit Millionen Betroffenen sein. Weiterlesen

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