Angst um die Olympia-Zukunft des riskanten Pferdesports

Von Michael Rossmann und Martin Kloth, dpa

Der Sport mit Pferden steht unter Beobachtung – vor allem nach dem Fünfkampf-Fiasko bei den Olympischen Spielen in Tokio. Besonders bedroht ist die riskante Vielseitigkeit. Hat der Besuch des IOC-Chefs bei der WM in Italien geholfen?

Rocca di Papa (dpa) – Die Aufregung bei vielen Pferdeleuten war groß, als der IOC-Boss bei der WM in Italien über das staubige Gelände spazierte. Der Reitsport lebt fast dauerhaft in der Angst vor dem Olympia-Aus, vor allem die Vielseitigkeit. Zu teuer, zu kompliziert, zu gefährlich – und seit dem Fünfkampf-Drama von Tokio hat auch die Tierschutz-Diskussion Fahrt aufgenommen.

Thomas Bach wurde in Rocca di Papa entsprechend hofiert und umsorgt. Gefolgt von einer Entourage der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) um Präsident Ingmar de Vos schaute sich der IOC-Chef das Geschehen auf dem Olympia-Gelände von 1960 an. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees fand auch Zeit für manchen Plausch wie mit Bettina Hoy, der deutschen Team-Weltmeisterin von 2006. Und später auch lobende Worte für die FEI. Weiterlesen

50 Jahre nach Olympia-Attentat: Gedenken in Fürstenfeldbruck

München (dpa) – 50 Jahre nach dem Olympia-Attentat von München am 5. September 1972 wird am Montag auf dem Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck der Opfer von damals gedacht. Bei der Geiselnahme, die von der Polizei blutig beendet wurde, kamen elf Mitglieder der israelischen Olympia-Mannschaft sowie fünf ihrer palästinensischen Entführer und ein deutscher Polizist ums Leben. Der Polizeieinsatz von damals gilt aus heutiger Sicht als vollkommen misslungen.

Die Entführer waren mit ihren Geiseln nach stundenlangen Verhandlungen in Hubschraubern vom Olympischen Dorf zum Fliegerhorst Fürstenfeldbruck gebracht worden, um dort mit einem bereitgestellten Passagierflugzeug auszufliegen. Beim Aussteigen aus den Hubschraubern wurden sie von deutschen Sicherheitskräften unter Beschuss genommen. Ziel der Entführung war es, 230 in israelischer Haft sitzende Palästinenser freizupressen. Weiterlesen

Steinmeier: «Wir dürfen keinerlei Antisemitismus dulden»

Berlin (dpa) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht den Kampf gegen Antisemitismus als elementar für die Demokratie in Deutschland.

«Es erfüllt mich mit Zorn und es beschämt mich, dass Jüdinnen und Juden sich nach wie vor nicht sicher fühlen können – ausgerechnet in unserem Land», sagte das Staatsoberhaupt am Sonntag laut Redemanuskript beim Staatsbankett zu Ehren des israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog in Berlin. Steinmeier betonte zudem: «Wir Deutsche bekennen uns unverbrüchlich zum Existenzrecht und zur Sicherheit Israels. Wir stehen an Ihrer Seite.»

Herzog war am Nachmittag von Steinmeier zu einem dreitägigen Staatsbesuch begrüßt worden. Beim Staatsbankett sagte der Bundespräsident laut Manuskript: «Für das Menschheitsverbrechen der Shoah trägt mein Land eine Verantwortung, die nicht vergeht. Die Erinnerung an das, was geschehen ist und geschehen kann, muss uns eine Mahnung sein, für die Gegenwart und für die Zukunft: damit es nicht wieder geschieht.» Auf dieser Verpflichtung gründe das demokratische Deutschland. Weiterlesen

Herzog: Staatsbesuch hat «enormes persönliches Gewicht»

Tel Aviv (dpa) – Jeder Besuch in Deutschland trägt für den israelischen Präsidenten Izchak Herzog nach seinen Worten ein «enormes persönliches Gewicht». Vor seiner Abreise zu einem Staatsbesuch sagte Herzog am Sonntag ferner: «Wir werden über die Vergangenheit und die Zukunft sprechen.» Der Hauptteil seiner Visite werde die Gedenkfeier für elf Israelis sein, die 1972 bei den Olympischen Spielen in München ermordet worden waren.

Herzog sagte, er werde auch das Konzentrationslager Bergen-Belsen besuchen. Sein Vater Chaim Herzog, ebenfalls israelischer Präsident, war als britischer Offizier 1945 im Zuge der Befreiung ins das Lager gekommen. Weiterlesen

Regierung: Deutschland stellt sich Verantwortung für Olympia-Attentat

Berlin (dpa) – Vor dem 50. Jahrestag des Olympia-Attentats von 1972 hat die Bundesregierung die deutsche Verantwortung für die damaligen Ereignisse bekräftigt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) freue sich sehr über die erzielte Einigung mit den Familien der israelischen Opfer, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin. «Es ist gut, dass auch die Aufarbeitung der Geschehnisse Teil dieser Einigung ist. Deutschland stellt sich hier seiner Verantwortung.» Es seien weiterhin Fragen offen, die nun hoffentlich beantwortet werden könnten.

Das Bundesinnenministerium bestätigte am Freitag offiziell, dass die Einigung eine Entschädigungsleistung für die Hinterbliebenen der Opfer von 28 Millionen Euro vorsieht. 22,5 Millionen Euro zahle der Bund, 5 Millionen das Land Bayern und 500 000 Euro die Stadt München, sagte ein Sprecher. Weiterlesen

Königin Silvia über die Tücken der Demenz-Krankheit

München (dpa) – Schwedens Königin Silvia hatte nach eigenen Worten anfangs keine Ahnung von der Demenzerkrankung ihrer Mutter Alice Sommerlath vor mehr als 25 Jahren.

«Mein Vater hat meine Mutter sehr geschützt und hat auch teilweise den Haushalt übernommen, weil sie das nicht mehr konnte», sagte die 78-Jährige am Freitag in München. Erst nach dem Tod ihres Vaters 1990 sei ihr aufgefallen: «Da stimmt was nicht.» Weiterlesen

Musste Russland mit Ukraine-Angriff bis nach Olympia warten?

Peking (dpa) – China hat Russland nach eigenen Angaben nicht um eine Verschiebung der Invasion in der Ukraine bis nach den Olympischen Winterspielen in Peking gebeten.

Außenamtssprecher Wang Wenbin nannte einen entsprechenden Bericht der «New York Times» am Donnerstag vor der Presse in Peking «falsche Nachrichten»: «Eine solche Methode, die Aufmerksamkeit abzulenken und Schuld zuzuweisen, ist verabscheuungswürdig» Der Sprecher wiederholte Beschuldigungen, wonach die Nato-Erweiterung Ursache des Konflikts sei. «Jene, die das Problem schaffen, sollten auch diejenigen sein, die es lösen» Weiterlesen

«Alter ist nur eine Zahl, oder?»: Ü-30-Athleten prägen Peking-Spiele

Der chinesische Teenager Eileen Gu ist schon jetzt eines der Gesichter der Spiele in Peking. Mit 18 Jahren wird sie Olympiasiegerin im Ski-Freestyle. Doch in vielen anderen Disziplinen steht eine Generation aus dem vergangenen Jahrtausend auf dem Podest. 

Peking (dpa) – Der deutsche Rodler Johannes Ludwig triumphiert als ältester Athlet auf der Bahn, die Gold-Gewinnerinnen Denise Herrmann und Natalie Geisenberger sind auch keine Teenager mehr – und in der Abfahrt rast ein 41 Jahre alter Franzose zu Silber. Bei den Olympischen Spielen trifft sich die Jugend der Welt, doch es gewinnen auch gerne die Alten im Feld. «Ein bisschen Erfahrung schadet nicht», sagte die 33 Jahre alte Biathletin Herrmann nach ihrem sensationellen Lauf zu Gold über 15 Kilometer. Klar, die 18 Jahre alte Ski-Freestylerin Eileen Gu ist schon jetzt eines der Gesichter der Winterspiele von Peking. Auch ihr 17 Jahre alter Landsmann Su Yiming wird für Silber im Slopestyle gefeiert. Doch oft genug jubelt Ü30. Weiterlesen

China und Russland fordern Ende der Nato-Osterweiterung

Peking (dpa) – Vor dem Hintergrund ihrer Spannungen mit den USA rücken Russland und China enger zusammen. Beide Länder forderten am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung ein Ende der Nato-Osterweiterung.

Das westliche Militärbündnis müsse seine «ideologischen Ansätze der Ära des Kalten Krieges aufgeben» und «die Souveränität, Sicherheit und Interessen anderer Länder (…) respektieren», heißt es in dem vom Kreml veröffentlichten Papier. Präsident Wladimir Putin erhielt in Peking vor Beginn der Olympischen Winterspiele bei Staats- und Parteichef Xi Jinping Rückendeckung insbesondere in der Ukraine-Krise. Weiterlesen

Fast jedes zweite Land der Welt gilt als Hochrisikogebiet

Berlin (dpa) – Luxemburg sowie fast 40 weitere Länder gelten wegen hoher Corona-Infektionszahlen seit diesem Sonntag ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete. Die neuen Einstufungen hatte das Robert Koch-Institut am Freitag mitgeteilt.

Wer aus einem solchen Gebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Auch Schweden, Australien, Argentinien, die Vereinigten Arabischen Emirate mit dem Winterurlaubsziel Dubai, Israel und Kenia sind nun unter anderem auf der Risikoliste. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Hochrisikogebiete auf einen Schlag auf mehr als 100 Länder. Das bedeutet, dass etwa jedes zweite Land weltweit wieder Hochrisikogebiet ist. Von den Nachbarländern Deutschlands ist nur noch Österreich kein Hochrisikogebiet. Weiterlesen

Ampel-Spitze lässt Boykott der Olympischen Spiele offen

Berlin (dpa) – Die Spitze der künftigen Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP hat offen gelassen, ob sie sich dem diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele 2022 durch die USA anschließt.

Man werde sich sorgfältig und im internationalen Zusammenhang beraten und Entscheidungen treffen, sagte der designierte Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Grünen-Chef Robert Habeck und dem FDP-Vorsitzenden Christian Lindner in Berlin. Scholz betonte, in der deutschen Außenpolitik werde es Kontinuität geben. Besonders hob er die transatlantische Partnerschaft mit der US-Regierung von Präsident Joe Biden hervor. Weiterlesen

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