Technik Museen Sinsheim Speyer erhalten Marine-U-Boot

Sinsheim/Speyer (dpa) – Als spektakuläres Ausstellungsstück erhalten die Technik Museen Sinsheim Speyer im Frühjahr das fast 50 Meter lange und rund 500 Tonnen schwere, ausgemusterte Marine-U-Boot U17. Der Metall-Koloss sei geradezu perfekt für das Ausstellungshaus, teilte Museumspräsident Hermann Layher am Freitag mit. «Wir wussten, dass es einige Firmen gab, die Interesse an den ausgemusterten U-Booten haben, um sie einer Verschrottung zuzuführen. Und das wäre furchtbar schade.» Weiterlesen

Große Vermeer-Ausstellung ist ausverkauft

Amsterdam (dpa) – Nur drei Tage nach der Eröffnung ist die große Vermeer-Ausstellung im Amsterdamer Rijksmuseum ausverkauft. Die 450 000 zur Verfügung stehenden Karten waren in kürzester Zeit verkauft, teilte das Museum am Montag mit. Es werde nun untersucht, ob Öffnungszeiten verlängert werden könnten. Das Interesse sei weltweit «gigantisch», sagte der Direktor des Rijksmuseums, Taco Dibbits. Weiterlesen

Erstmals längere Führungen im einstigen Regierungsbunker

Marienthal (dpa/lrs) – Das Museum des einstigen Bunkers der Bundesregierung im Ahrtal bietet an diesem Wochenende erstmals längere Tunnelführungen an. «Wir werden am Samstag und Sonntag (11./12.2.) mit Taschenlampen nochmals 200 Meter tiefer reingehen und auch Seitengänge besichtigen», sagte Jörg Diester, Autor mehrerer Bücher über den früheren Regierungsbunker bei Marienthal. Dazu gebe es Erklärungen zur Geschichte eines der bizarrsten Bauwerke Deutschlands. «Die Nachfrage danach ist extrem groß.» Auch an späteren Wochenenden seien Führungen mit maximal 30 Teilnehmern geplant, etwa am 18. und 19. März mit Erklärungen zum 100. Geburtstag des verstorbenen DDR-Geheimdienstchefs Markus Wolf (19. Januar). Weiterlesen

Die stille Schönheit von Vermeer in Amsterdam

Von Annette Birschel,dpa

Amsterdam (dpa) – Das Mädchen trägt einen exotischen blauen Turban. Die großen Augen schauen fragend, der Mund schimmert feucht, am Ohr hängt eine matt glänzende Perle. Das «Mädchen mit dem Perlenohrring» (entstanden 1664-1667) bezaubert weltweit Millionen. Eine rätselhafte Schönheit.

Die Bilder des holländischen Malers Johannes Vermeer (1632-1675) sind gemalte Poesie. Er zieht den Betrachter in den Bann mit Farben, Licht und Harmonie. «Vermeer entführt uns in eine in sich gekehrte stille Welt», sagt der Direktor des Amsterdamer Rijksmuseums, Taco Dibbits.

Wenn man dem Geheimnis auf die Spur kommen will, dann sollte man es jetzt tun. Das Rijksmuseum zeigt von Freitag an bis zum 4. Juni die bisher größte Vermeer-Ausstellung. 28 der noch bekannten 37 Werke sind zu sehen. Das gab es noch nie. «Es ist jetzt oder nie», sagt Dibbits. Denn dass es überhaupt gelang, so viele der kostbaren Bilder zusammenzubringen aus sieben Ländern, grenzt an ein Wunder.

Die «Sphinx von Delft» soll entschlüsselt werden

«Näher zu Vermeer» ist das Motto der Ausstellung. Der Betrachter soll dem Werk und Meister so nahe wie nie zuvor kommen. Im Vorfeld wurden Bilder untersucht, viele neue Erkenntnisse auch über den Maler selbst wurden zusammengetragen – die «Sphinx von Delft» wird er genannt. Denn man weiß nur wenig über ihn. Ja, noch nicht einmal, wie er aussah.

Vermeer lebte in der reichen Porzellanstadt Delft südlich von Den Haag, Anfang des 17. Jahrhunderts ein lebendiges Zentrum der Malerei. Rund um den alten Marktplatz spielte sich sein Leben ab. Er ließ sich zum Meistermaler ausbilden und stieg durch seine Heirat mit der wohlhabenden Katholikin Catharina Bolnes sozial auf.

Jahrelang lief alles fantastisch. Seine Bilder kamen an, und er hatte auch mit seinem Kunsthandel Erfolg. Dabei hatte Vermeer anders als seine Kollegen wie etwa Rembrandt kein großes Oeuvre. «Höchstens zwei Bilder malte er im Jahr», sagt Gregor Weber, Chef Bildende Kunst des Museums und einer der Kuratoren der Ausstellung. Vermeer war aber kein «Tüftler, der ein halbes Jahr an einem Bild gemalt hat», sagt Weber. Er habe «vier Monate nachgedacht und dann einen Monat gemalt».

Die neuen Untersuchungen ergaben auch, wie Vermeer an den Bildern feilte. Beim «Milchmädchen» (1658-1659) etwa übermalte er ein Regal im Hintergrund, es lenkte zu sehr ab. Jetzt erscheint die Szene wie ein Stillleben. Im Zentrum steht das Mädchen, das tief in sich versunken Milch aus einem Krug in eine Schale gießt. Das intensive Blau der Schürze zieht den Betrachter in seinen Bann und lässt ihn nicht mehr los.

Intime, stille Momente mit jungen Frauen

Vermeer malt vorwiegend Alltagsszenen in Innenräumen. Die Attribute weisen auf Wohlstand und Bildung hin: Gläser, kostbare Teppiche, Perlen. Vermutlich lebte er selbst so. Obwohl es im Hause Vermeer kaum ruhig zugegangen sein kann. Der Maler und seine Frau hatten schließlich 14 Kinder.

Vermeer zeigt intime stille Momente mit jungen Frauen. Sie haben etwas in der Hand. Eine Kette, ein Instrument, einen Brief. Es sind elegante, sinnliche Szenen. Vermeer macht aus dem Betrachter einen Voyeur, der halb versteckt hinter einem Vorhang etwas beobachtet, was gar nicht für seine Augen bestimmt ist. Und der Maler scheint eine Geschichte zu erzählen. Nur welche? Wer unterbricht da die Musikstunde? Was steht in dem Liebesbrief?

«Vermeer war fasziniert von der Spannung zwischen der Außenwelt und der Welt des Bildes», sagt Konservator Pieter Roelofs. Fenster, Briefe, Landkarten oder Bilder sind für den Maler Verbindungen zu der Welt draußen.

Nur selten malt er auch tatsächlich diese Außenwelt wie «Ansicht von Delft» (1660-1661) – doch auch sie strahlt eine meditative Ruhe aus. Träge schaukelt ein Kahn im Hafen, das Wasser ist spiegelglatt. Die roten Dachziegel glänzen wie nach einem Regenschauer. Kirchtürme strahlen im Morgenlicht. Für den französischen Romanautor Marcel Proust war dies das schönste Bild der Welt.

1672 kam das Unglück. Die niederländische Republik wurde von Feinden überfallen, die Wirtschaft brach zusammen. Vermeers Kunsthandel lief nicht mehr, und auch seine eigenen Bilder konnte er nicht verkaufen. 1675 starb er nach kurzer Krankheit, nur 43 Jahre alt und mittellos. Er wurde Opfer von «Verfall und Dekadenz», klagte später seine Witwe.

Vermeer wird erst Ende des 19. Jahrhunderts neu entdeckt. Seine Farben und der meisterliche Umgang mit Licht, Schatten und Perspektive verschaffen ihm weltweite Bewunderung. «Er war ein meisterhafter Beobachter der Wirklichkeit», sagt Weber.

Vermeers Gemälde sind nicht geeignet für flüchtige Blicke. Im Rijksmuseum hängen die Bilder daher großzügig verteilt in elegant dunkelblau dekorierten Sälen. Besucher sollen Zeit und Raum haben und sich nicht vor den oft kleinformatigen Meisterwerken drängen müssen. Sonst kann man ja auch kaum die kleinen Geheimnisse entdecken. Die Perle zum Beispiel am Ohr des Mädchens etwa? Sie schwebt.

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Angeklagter im Grüne Gewölbe-Prozess: Keine Auftragstat

Dresden (dpa) – Für den Juwelendiebstahl aus dem Historischen Grünen Gewölbe gab es nach Angaben eines Angeklagten keinen Auftraggeber. Die Verkäuflichkeit des Schmucks sei als gut eingeschätzt worden, sagte einer der geständigen Angeklagten im Prozess wegen des Einbruchs am Dresdner Landgericht am Freitag in seiner Befragung durch die Staatsanwaltschaft. Es habe Personen im Hintergrund gegeben, die angeboten hätten, sich um die Verwertung zu kümmern.

Der Tatplan habe bereits gestanden, als er von einem mitangeklagten 24-Jährigen angesprochen und gefragt wurde, ob er mitmachen wolle. Er sei von diesem und zwei nicht angeklagten Mittätern eingeweiht worden. «Es ging schon konkret um die Sachen, die dann gestohlen wurden.» Die Frage, ob der Plan Schuss- oder andere Waffen vorsah, verneinte er. Um das Risiko habe man sich keine weiteren Gedanken gemacht, erklärte ein Verteidiger. «Es sollte ein Blitzeinbruch sein. Rein-Raus.» Weiterlesen

Zu viel Einblicke – Anwohner gewinnen gegen Tate Modern

London (dpa) – In ihrem Kampf um mehr Privatsphäre haben Anwohner von verglasten Wohnungen gegenüber der Londoner Tate Modern einen Rechtsstreit gegen das Kunstmuseum gewonnen.

Die Anwohner der Luxuswohnungen am Londoner Themse-Ufer hatten der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge bereits vor mehreren Jahren rechtliche Schritte eingeleitet, weil nach ihren Angaben «Hunderttausende Besucher» der Tate Modern von der Aussichtsplattform aus in ihre Wohnungen schauen können. Sie verlangten von dem Museum, einen Sichtschutz zu errichten oder Teile der Plattform zu sperren – verloren jedoch in den ersten beiden Instanzen. Weiterlesen

Niederlande: Wem gehört das «Gold der Krim»?

Den Haag (dpa) – Im jahrelangen juristischen Tauziehen um den rund 2000 Jahre alten Goldschatz aus vier Museen der Krim steht nun eine endgültige Entscheidung zugunsten der Ukraine an. Der Generalstaatsanwalt der Niederlande empfahl dem höchsten Gericht des Landes am Freitag in Den Haag, den Kulturschatz der Skythen endgültig der Ukraine zuzusprechen.

In der Regel folgen die Richter des Hohen Rates der Empfehlung. Die wertvollen Kulturgüter waren in die Frontlinie des Konflikts von Russland und der Ukraine geraten. Weiterlesen

Grünes Gewölbe: Sachsen will 89 Millionen Euro Schadenersatz

Dresden (dpa) – Der Freistaat Sachsen macht im Zusammenhang mit dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe Dresden Schadenersatz in Höhe von 89 Millionen Euro geltend. Eine Vertreterin des Landesamtes für Steuern und Finanzen nannte im Prozess am Landgericht Dresden die Summe von exakt 88.863.750 Euro, für die zurückgegebenen, teils beschädigten und die noch fehlenden Schmuckstücke sowie die Reparaturen am und im Museumsgebäude.

Die Feststellung bezüglich der Teile aus dem «sächsischen Staatsschatz» beruhe auf der Annahme von Versicherungswerten. Weiterlesen

Juwelendiebstahl-Prozess in Dresden geht bis weit in Februar

Dresden (dpa) – Für den Prozess wegen des Juwelendiebstahls aus dem Historischen Grünen Gewölbe am Dresdner Landgericht sind neue Termine für Februar bestimmt. Die Strafkammer plant mit zwei weiteren Verhandlungstagen am 20. und 24. Februar, wie ein Gerichtssprecher sagte.

Die Verteidiger mehrerer geständiger Angeklagter hatten vergangene Woche überraschend für deren Befragung vorab einen schriftlichen Fragenkatalog verlangt, um diesen mit ihren Mandanten zu besprechen. Die Bereitschaft dazu resultiert aus einer zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und Gericht geschlossenen Verständigung, nachdem der Großteil der Beute zurückgegeben worden war. Weiterlesen

Museum Karl-Marx-Haus zählt gut 32.000 Besucher

Trier (dpa/lrs) – Das Museum Karl-Marx-Haus in Trier hat im vergangenen Jahr gut 32.000 Besucher angezogen. Das sind doppelt so viele wie in 2021, teilte der Leiter des Museums, Jürgen Schmidt, am Montag in Trier mit. Auch in 2020 wurden coronabedingt nur rund 22.000 Gäste im Museum gezählt. Mit der jüngsten Besucherzahl habe man bereits wieder 80 Prozent der Zahl vor dem Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag des Philosophen in 2018 erreicht, sagte Schmidt. Weiterlesen

Geständnisse und Überraschungen im Prozess um Grünes Gewölbe

Dresden (dpa) – Drei Tage nach den ersten Geständnissen im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Historischen Grünen Gewölbe haben sich am Dresdner Landgericht zwei weitere Angeklagte aus dem Remmo-Clan über ihre Anwälte erklärt – und auch Reue gezeigt. Ein 26-Jähriger räumte eine Beteiligung an dem Einbruch in das berühmte Museum ein, sei «zum Tatzeitpunkt dort gewesen». Er gab zu, auch über die Mauer gestiegen zu sein, habe dann aber vor dem Fenster «Schmiere» gestanden. «Ich hatte den Auftrag, das Diebesgut entgegenzunehmen.»

Weitere Angaben zum Geschehen könne er nicht machen, sein konkretes Erinnerungsvermögen sei getrübt, erklärte er. Er habe versucht, die Tat zu verdrängen, und es sei ihm nicht möglich, zur Aufklärung beizutragen. Was mit den Juwelen geschehen sei, habe er zu keiner Zeit gewusst. Er bereue sein Tun «zutiefst» und schäme sich, sagte er. «Ich will nur zu meiner Familie und meiner Freundin zurück und werde mich der gerechten Strafe stellen.» Weiterlesen

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