Bericht: Regierung streitet über China-Einstieg bei Hafen

Hamburg (dpa) – Zwischen dem Bundeskanzleramt und mehreren Ministerien gibt es nach Medieninformationen Streit um die Genehmigung eines bereits vereinbarten chinesischen Einstiegs bei einem Containerterminal im Hamburger Hafen.

«Nach Informationen von NDR und WDR haben alle sechs Ministerien, die an der Investitionsprüfung fachlich beteiligt sind, das Geschäft abgelehnt», berichteten die Sender. «Das Kanzleramt drängt der Recherche zufolge jedoch darauf, dass der Einstieg zustande kommen soll.»

Hintergrund ist eine im September 2021 geschlossene Vereinbarung zwischen dem Hamburger Hafenlogistiker HHLA und dem chinesischen Terminalbetreiber Cosco über eine 35-Prozent-Beteiligung der Chinesen am Hamburger HHLA-Terminal Tollerort (CTT). Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums wollte den Bericht nicht kommentieren. Auch ein HHLA-Sprecher sagte der dpa zu dem Bericht: «Kein Kommentar». Weiterlesen

Erneuter Streik am größten britischen Containerhafen

Felixstowe (dpa) – Am größten Containerhafen Großbritanniens haben große Teile der Belegschaft am Dienstag erneut die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft Unite hatte im Kampf um höhere Löhne seit dem Morgen am walisischen Hafen Felixstowe zum Streik aufgerufen.

Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligten sich rund 1900 Mitglieder. Sie fordern ein Gehaltsplus von zehn Prozent und lehnen das bisherige Angebot der Arbeitgeber – sieben Prozent und eine Einmalzahlung von 500 Pfund (rund 560 Euro) mit der Begründung ab, dies sei angesichts der explodierenden Inflation immer noch ein Reallohnverlust. Weiterlesen

Müllabfuhr fehlen Fahrer: Branche fordert Unterstützung

Berlin (dpa) – Deutschlands Abfallbranche hat zu wenig Fahrer für die Müllabfuhr. «Der Fahrermangel ist ein Problem, was unseren Betrieben immer stärker zusetzt», sagte der Präsident des Entsorgungsverbandes BDE, Peter Kurth, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Es gibt erste Fälle, dass Entsorgungstouren mangels Fahrern nicht gemacht werden können.» Diese Einzelfälle drohten sich in Zukunft zu häufen, warnte er.

In der gesamten Logistikbranche, zu der Kurth den Abfallsektor zählt, gingen in Deutschland jedes Jahr 30.000 Berufskraftfahrer in Rente, es gebe aber nur halb so viele Berufsanfänger. Schon jetzt fehlten 60.000 bis 80.000 Berufskraftfahrer im Land. Die Politik müsse dringend gegensteuern. In einem Brief bat Kurth Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) unlängst um Unterstützung. Weiterlesen

HHLA rechnet mit grünem Licht für chinesische Beteiligung

Hamburg (dpa) – Der Hamburger Hafenlogistiker HHLA rechnet weiter mit grünem Licht für den Einstieg des chinesischen Terminalbetreibers Cosco beim HHLA-Terminal Tollerort (CTT). «Die HHLA steht im intensiven Austausch mit den zuständigen Behörden in Berlin», teilte HHLA-Sprecher Hans-Jörg Heims am Freitag auf Anfrage mit.

Die HHLA und die Cosco Shipping Ports Limited (CSPL) hatten sich im vorigen September auf eine 35-Prozent-Beteiligung der Chinesen in Tollerort geeinigt. «Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die Bedingungen für eine Genehmigung durch die HHLA und CSPL erfüllt wurden und deshalb eine außenwirtschaftsrechtliche Freigabe erreicht werden kann.» Die HHLA reagierte damit auf einen Bericht des «Manager Magazins», demzufolge Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sein Veto gegen den Erwerb einlegen wolle. Weiterlesen

Risikostandort China: Die Industrie wird vorsichtig

Außenhandel
Von Carsten Hoefer, dpa

München (dpa) – Angesichts der Pekinger Drohungen gegen Taiwan und zunehmender politischer Spannungen wird die deutsche Industrie im Umgang mit China vorsichtiger. Eine Entkopplung hält BDI-Präsident Siegfried Russwurm nicht für sinnvoll, doch ruft er die Unternehmen auf, die Risiken stärker in den Blick zu nehmen und die Abhängigkeiten von einzelnen Ländern zu verringern. «Der russische Überfall auf die Ukraine hat uns gelehrt, dass wir gegenüber autokratischen Staaten besser auf Extremszenarien vorbereitet sein müssen», sagte Russwurm der Deutschen Presse-Agentur.

«Wir sollten die Wirtschaftsbeziehungen zu China auch im Kontext des neuen Systemwettbewerbs nicht grundsätzlich in Frage stellen», sagte der frühere Siemens-Manager. Doch die bessere Vorbereitung auf «Extremszenarien» sollte nach Russwurms Einschätzung auch für China gelten. «Wir kennen die gegenwärtig starken Abhängigkeiten von Halbleitern aus Taiwan oder bei seltenen Erden aus China und müssen unsere Resilienz erhöhen.» Weiterlesen

Ukraine-Krieg: Ausfall von über 100.000 Lkw-Fahrern droht

Frankfurt/Main (dpa) – Der Logistikbranche in Europa droht nach Angaben des Bundesverbandes Güterverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) durch den Ukraine-Krieg der Ausfall von über 100.000 ukrainischen Lkw-Fahrern im internationalen Warenverkehr.

Es sei zu befürchten, dass sie wegen Einberufungsbefehlen zur ukrainischen Armee nicht mehr zur Verfügung stünden, sagte BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt am Dienstag in Frankfurt am Main. Diese Fahrer würden möglicherweise bei polnischen und litauischen Transportunternehmen ausfallen. Zunächst hatte der «Mitteldeutsche Rundfunk» berichtet. Weiterlesen

Stühlerücken bei der Post – langjähriger Chef Appel geht 2023

Als die Bundespost in den 1990ern privatisiert wird, ist die Post-Sparte ein Sorgenkind. Das ist lange her, der Weltkonzern ist längst auf profitablem Erfolgskurs. Für Konzernboss Frank Appel wird nun aber dennoch der Abschied eingeleitet.

Bonn (dpa) – Die Deutsche Post bekommt einen neuen Chef. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Frank Appel soll im Mai 2023 vom bisherigen Post & Paket-Deutschlandchef Tobias Meyer abgelöst werden, wie das Bonner Dax-Unternehmen am Mittwoch nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mitteilte. Wie aus informierten Kreisen verlautete, strebt der 60-jährige Appel den Vorsitz des Aufsichtsrats bei der Deutschen Telekom an, dieses Mandat könnte er im Frühjahr nächsten Jahres bekommen. Über Appels Telekom-Pläne hatten zuvor «Handelsblatt» und das «Manager Magazin» berichtet. Weiterlesen

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