Briten haben kein großes Interesse an Charles’ Krönung

London (dpa) – Die meisten Briten interessieren sich laut einer YouGov-Umfrage nicht besonders für die Krönung von König Charles III. in London. Zwei Drittel der Befragten spricht das historische Event am 6. Mai demnach nicht besonders (35 Prozent) oder überhaupt nicht (29 Prozent) an. Die Abneigung sei mit 75 Prozent besonders hoch bei Jüngeren im Alter von 18 bis 24 Jahren, teilte das Umfrageinstitut am Freitag mit. Aber selbst unter den deutlich königstreueren Menschen über 65 Jahren sagten 53 Prozent, dass sie sich wenig für das Ereignis interessieren. YouGov befragte insgesamt 3070 Briten.

Dass nur Prinz Harry zur Krönung seines Vaters kommt, aber Meghan mit den beiden Kindern zu Hause bleibt, halten laut Umfrage nur 12 Prozent für richtig. Etwa jeder vierte Befragte (27 Prozent) wünscht sich, dass beide Royals in den USA bleiben. 46 Prozent aller Befragten gaben an, dass ihnen das gleichgültig sei. Nur 15 Prozent wünschten sich die Anwesenheit von Harry und Meghan bei der Krönung. Weiterlesen

Spanierin lebte 500 Tage unter der Erde – «Erstmal duschen»

Von Emilio Rappold, dpa

Madrid/Granada (dpa) – Sie hatte bisher keine Ahnung vom Ukraine-Krieg und wusste auch nicht, dass die Corona-Pandemie vorbei ist. Die Spanierin Beatriz Flamini hat freiwillig 500 Tage in vollkommener Isolation unter der Erde gelebt – und zwar in einer circa 70 Meter tief gelegenen Höhle der südspanischen Provinz Granada. «Ich habe diese ganze Zeit mit niemandem gesprochen, nur mit mir selber», sagte die 50 Jahre alte Bergsteigerin, Kletterin und Höhlenforscherin wenige Minuten nachdem sie am Freitag um 09.07 Uhr mit einem breiten Lächeln und unter großem Medienrummel aus dem Loch geklettert war.

«Ich werde euch schon erzählen, wie es da unten war (…) Aber wenn ihr es erlaubt, gehe ich jetzt erstmal duschen, denn ich habe seit anderthalb Jahren kein Wasser mehr angerührt», sagte sie laut lachend vor den Kameras des staatlichen TV-Senders RTVE und anderer Medien, die stundenlang live aus der Costa Tropical in Granada berichteten. Nachdem sie wieder ans Tageslicht gekommen war, umarmte sich Flamini als erstes rund zehn Minuten lang mit Angehörigen und Freunden und auch mit Forschern, die das Projekt geleitet und begleitet haben. Die Frau war sichtlich bewegt, nicht nur bei ihr flossen Freudentränen.

Projekt auf Video festgehalten

Flamini, laut Medien eine «Elitesportlerin», machte gesundheitlich und emotional einen guten Eindruck, obwohl sie zunächst etwas Schwierigkeiten hatte, das Gleichgewicht zu halten, wie sie einräumte. Entgegen der Empfehlung nahm sie bei strahlendem Sonnenschein nicht nur den Schutzhelm, sondern auch die dunkle Brille ab. In ihrem ersten kurzen Statement bezeichnete sie die Erfahrung als «ausgezeichnet, nicht zu übertreffen, nicht zu übertreffen!».

Das auf Video festgehaltene Projekt «Timecave» wurde von Forschern verschiedener Disziplinen der Universitäten Granada und Almería geleitet und begleitet. Nach ihren Angaben hatte Flamini seit Beginn des Experiments im November 2021 überhaupt keinen Kontakt zur Außenwelt. Sie hatte unter anderem keine Uhr und kein Telefon. Sie verfügte über Strom und einen Laptop, mit dem sie zwar Information an die Außenwelt habe senden, aber nicht empfangen können.

Nach Angaben der spanischen Forscher hat Flamini den «Weltrekord» der Italienerin Christine Lanzoni gebrochen, die 2007 genau 269 Tage in einer Höhle verbracht habe. «Das ist ein unvergesslicher Tag», sagte der Höhlenforscher Paco Morales zu RTVE. «Beatriz ist mit einer unglaublichen Vitalität und Stärke da herausgekommen. Hut ab.»

Das Experiment löste in Spanien großes Aufsehen aus – und auch Stolz. «Toll, das sind unsere Frauen», sagte die Rentnerin Rosa (82), die in einem Café in Madrid die RTVE-Übertragung verfolgte. Flamini wurde in Spanien zur Heldin des Tages. Sie und ihr Team wurden sogar von Mitgliedern der linken Regierung gelobt. Der Minister für Industrie, Handel und Tourismus, Hector Gómez, würdigte etwa den Mut der Frau.

Das Experiment war aber keineswegs nur eine «Mutprobe». Die Forscher wollen die Auswirkungen der vollkommenen Isolation untersuchen und unter anderem ermitteln, ob diese zu neuropsychologischen und kognitiven Veränderungen geführt hat. Es soll auch eine Doku geben.

In Einsamkeit philosophiert

Doch wie war das Leben in der dunklen Höhle? Flamini hatte den Angaben zufolge dort ein Zelt. Das Team versorgte sie regelmäßig mit (insgesamt eineinhalb) Tonnen Lebensmitteln, Wasser, Kaffee und sonstiges Material, die in einer «Sicherheitszone» hinterlassen wurden. Diese Zone wurde per Kamera rund um die Uhr überwacht. Flamini musste aus Sicherheitsgründen dort regelmäßig vorbeischauen, «damit wir sicher sein konnten, dass es ihr gut geht», so Morales.

In der Einsamkeit habe die Abenteurerin viel philosophiert, erzählte der Höhlenforscher. «Sie hat uns Videos geschickt, 60 Bücher gelesen, (…) sie hat Gedichte und Erzählungen geschrieben.» Natürlich habe es auch mal schwere Momente gegeben. Auf einem der veröffentlichten Videos ist etwa zu sehen, wie Flamini die Hände verzweifelt vors Gesicht schlägt und sagt: «Was für ein furchtbarer Tag. Ich will nur die ganze Zeit weinen.» «Aber sie hat viel Erfahrung, Überlebens-Erfahrung, und hatte deshalb alles gut im Griff», betonte Morales.

Flamini plant schon neues Abenteuer

In einer Pressekonferenz, die nur zweieinhalb Stunden nach Abschluss ihrer Ausdauerleistung stattfand, zeigte Flamini, dass sie auch nicht ichbezogen ist. «Ich tue das auch, weil ich denke, dass es dazu beitragen kann, zu helfen und (das Leben anderer Menschen) zu verbessern.» Sie habe viel gelernt und denke, dass sie nun «ein besserer Mensch» sei. Die Erfahrung habe sie «genossen», die Zeit sei wie im Flug vergangen. «Für mich waren das nur wie 160, 170 Tage.»

Wer nun meint, Beatriz Flamini habe nach 500 Tagen in absoluter Einsamkeit genug von Abenteuern, der irrt gewaltig. «Sie plant schon ihr nächstes Abenteuer», verriet Höhlenforscher Morales.

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Cannabis-Vereinschef: «Für uns ist es keine Droge»

Hannover (dpa) – Nach der Vorstellung der Cannabis-Pläne der Bundesregierung ist ein Verein in Hannover so gefragt wie nie. «In der Corona-Zeit waren wir auf fünf Mitglieder geschrumpft, jetzt kamen innerhalb kurzer Zeit fast hundert Aufnahme-Anträge», sagte Vereinschef Heinrich Wieker der Deutschen Presse-Agentur.

Der 57-Jährige aus Burgdorf bei Hannover gründete den Club vor sieben Jahren als «politische Aktivistengruppe», die sich für die Legalisierung von Cannabis und Cannabisprodukten einsetzt. «Für uns ist es keine Droge, sondern eine Heilpflanze mit berauschender Wirkung», betonte er. «Wir kämpfen gegen die Prohibition.»

Wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Mittwoch erläuterte, sollen in Zukunft «nicht-gewinnorientierte» Vereine mit maximal 500 Mitgliedern gemeinschaftlich Cannabis zu Genusszwecken anbauen und nur an Mitglieder für den Eigenkonsum abgeben dürfen. Das Mindestalter ist 18. Die Clubs müssen Jugendschutz-, Sucht- und Präventionsbeauftragte benennen. Zudem soll der Eigenanbau von höchstens drei Pflanzen straffrei sein. Weiterlesen

Udo Lindenberg «geflasht» von «Komet»-Erfolg mit Apache 207

Hamburg (dpa) – Der Hamburger Panikrocker Udo Lindenberg ist mit dem Song «Komet» gemeinsam mit Deutschrapper Apache 207 in den Single-Charts so erfolgreich wie nie zuvor in seiner Karriere. Der vor mehr als zehn Wochen veröffentlichte Song ist der Plattenfirma Warner Music zufolge mittlerweile die am längsten an der Spitze der Deutschen Charts platzierte deutschsprachige Single seit 16 Jahren.

«Ich bin geflasht, wir sind alle sehr geflasht», sagte Lindenberg (76) in Hamburg. «Und es geht immer weiter. Es ist ja ein irrer Flug, ein Marathon.»

«Komet» ist laut Warner Music schon rund mehr als 100 Millionen Mal gestreamt worden. Das Lied mit Ohrwurm-Potenzial ist dabei auch die erste Nummer-1-Single Lindenbergs in seiner mittlerweile mehr als 50-jährigen Musikerkarriere. Mehr als 400.000 Mal ist die Single bereits verkauft worden – das gilt in der Branche als Platin-Status. Weiterlesen

Neues Lied von Céline Dion für Soundtrack von «Love Again»

Los Angeles (dpa) – Nachdem Céline Dion (55, «My Heart Will Go On») aus gesundheitlichen Gründen zuletzt fünf Tour-Konzerte in Deutschland verschieben musste, hat sich die Sängerin mit einem neuen Song zurückgemeldet. Das Lied «Love Again» ist zugleich der Soundtrack der gleichnamigen Liebeskomödie, in der die gebürtige Kanadierin ihr Schauspieldebüt gibt.

Auf Instagram verriet sie neben der Song-Ankündigung noch eine weitere Überraschung: «Markiert den Kalender, am 5. Mai kommt der Film in die Kinos und am 12. Mai wird das komplette Album mit fünf neuen Céline-Songs erhältlich sein!»

In den Kommentaren lassen die Fans ihrer Begeisterung freien Lauf. «Ich liebe den Song», schrieb eine Userin und eine Andere: «Tolle Neuigkeiten.»

Bei der weltweit erfolgreichen Musikerin war eine seltene neurologische Erkrankung festgestellt worden, das sogenannte Stiff-Person-Syndrom. Das erklärte sie im Dezember 2022 in einer emotionalen Botschaft bei Instagram. Sie leide an Muskelkrämpfen und habe dadurch manchmal Probleme beim Gehen und beim Singen.

Kelly Clarkson gibt Vorgeschmack auf neues Album

Los Angeles (dpa) – US-Sängerin Kelly Clarkson (40, «Stronger») hat in der Nacht auf Freitag zwei neue Songs veröffentlicht. Die Lieder «Me» und «Mine» sind Vorboten ihres Albums «Chemistry», das am 23. Juni erscheinen soll und sich Medienberichten zufolge mit ihrer Trennung von Brandon Blackstock auseinandersetzt. Auf Instagram schrieb die Musikerin, sie habe direkt zwei Lieder herausgebracht, «weil ich nicht nur einen Song veröffentlichen wollte, der ein ganzes Album oder eine ganze Beziehung repräsentiert.» Weiterlesen

Kurzes «GNTM»-Gastspiel: Nachzüglerin Ina schon rausgeflogen

München (dpa) – Es war nur ein kurzes Topmodel-Gastspiel für Kandidatin Ina: Die 44 Jahre alte Nachzüglerin ist schon in ihrer zweiten Folge wieder aus Heidi Klums Castingshow «Germany’s Next Topmodel» geflogen. Erst in der vergangenen Woche war sie gemeinsam mit fünf weiteren Frauen zu den bisherigen Kandidatinnen gestoßen. Mit ihrem Ausscheiden ist die Hälfte der Nachzügler-Gruppe fast umgehend schon wieder aus dem Model-Wettbewerb rausgeflogen. Weiterlesen

Ingo Zamperoni moderiert «Tagesthemen» aus AKW

Landshut (dpa) – Angesichts des historischen Ausstiegs Deutschlands aus der Nuklear-Energie werden die ARD-«Tagesthemen» am Freitag (22.15 Uhr) live aus dem Atommeiler Isar 2 bei Landshut gesendet. «In dieser besonderen Ausgabe der «Tagesthemen» teilen Moderator Ingo Zamperoni und Reporter Philip Kuntschner (BR) in einer Reportage ihre exklusiven Bilder und Eindrücke aus dem Inneren des Kraftwerks. Im Umfeld des AKW haben sie mit Gegnern und Befürwortern der Atomenergie gesprochen», teilten Norddeutscher Rundfunk und Bayerischer Rundfunk in Hamburg und München mit.

Für gewöhnlich geht das «Tagesthemen»-Team aus einem Studio in Hamburg auf Sendung. Es gab aber schon mehrere Ausnahmen, bei denen das Nachrichtenmagazin vollständig oder in Teilen auswärts moderiert wurde. So begleitete Zamperoni 2018 den Ausstieg aus der Steinkohle mit einer Ausgabe von unter Tage in einer Zeche im Ruhrgebiet. 2020 gab es eine «Tagesthemen»-Sendung aus Washington anlässlich der US-Wahlen, 2022 eine Sendung live aus dem ukrainischen Kiew. Weiterlesen

Happy End oder Pflichtbesuch? – Harry kommt zur Krönung Monarchie

Von Larissa Schwedes, dpa

London (dpa) – Harry kommt, Meghan bleibt zuhause. Rund drei Wochen vor dem großen Tag ist die brisanteste Frage rund um die Krönung von König Charles III. endlich geklärt. Mit einem knappen Statement bestätigte der Palast die Teilnahme des abtrünnigen Königssohns und setzte damit monatelangen Spekulationen ein Ende. Trotzdem bleiben viele Fragen zu der Entscheidung offen. Allen voran: Warum?

Einer der Gründe für das Fernbleiben von Herzogin Meghan (41) und den Kindern Prinzessin Lilibet und Prinz Archie ist dem gut vernetzten Royal-Insider und Autor Omid Scobie zufolge, dass Archie ausgerechnet am Tag der Krönung vier Jahre alt wird. Doch der Wunsch nach einem ausgiebigen Kindergeburtstag daheim dürfte nicht allein ausschlaggebend gewesen sein. Seit Monaten herrscht Eiszeit zwischen dem Palast und Meghan und Harry (38) – erst recht, seit dieser mit der Veröffentlichung seiner Memoiren erneut scharf gegen seine Familie ausgeteilt hat.

Reden soll Harry mit seinem Vater Charles (74) und auch Bruder William (40) schon seit Monaten nicht mehr. Stattdessen sei der Entscheidung ein «transatlantisches Ping-Pong» per E-Mail vorausgegangen, berichteten britische Medien. Dass Harry sich schließlich fürs Kommen entschieden habe, sei sehr persönlich und keine PR, betonen Insiderquellen im «Telegraph». Ihm sei bewusst, dass es sich um den wichtigsten Tag im Leben seines Vaters handele.

Die Krönung von König Charles (74) und seiner Frau Camilla (75) wird am 6. Mai in der Londoner Westminster Abbey stattfinden – mit zahlreichen Staatsgästen sowie Mitgliedern der britischen Gesellschaft, die für besondere Leistungen ausgezeichnet wurden. Im Anschluss folgt eine Krönungsprozession in der goldenen Staatskutsche vor den Augen von Tausenden Schaulustigen.

Was die Presse schreibt

«König erleichtert, dass Harry kommt», titelte der «Daily Express» am Donnerstag. Palastquellen streuen, dass es Charles wichtig sei, beide Söhne dabei zu haben. Ist das also das langersehnte Happy End? Die «Daily Mail» schreibt immerhin von einem Ölzweig, den Harry seiner Familie anbiete, nachdem er zuvor ein klärendes Gespräch vor der Krönung zur Bedingung für sein Kommen hatte machen wollen.

Doch Details verraten, dass Harrys Anwesenheit in der Westminster Abbey allenfalls ein erster, kleiner Schritt Richtung Versöhnung sein kann. Experte Scobie schrieb auf Twitter, Harrys Reise werde «ein ziemlich kurzer Trip nach Großbritannien sein, bei der er nur an der Krönungszeremonie in der Westminster Abbey teilnehmen» wird. Kein Konzert, kein Beisammensein mit der Familie, erst recht kein Auftritt auf dem berühmten Balkon des Buckingham-Palastes.

Keine Konfrontation geplant

Außerdem geht die Familie mit ihrer Entscheidung der schwierigeren Konfrontation gezielt aus dem Weg. Schließlich ist es vor allem Harrys Frau Meghan gewesen, die immer wieder im Kreuzfeuer des britischen Boulevards stand. Auch der Umgang des Königshauses mit ihr – nach Ansicht des Paares von mangelnder Unterstützung und teils sogar Rassismus geprägt – gehört zu den bittersten Konfliktthemen.

Auch wenn sich das niemand zu sagen traue, herrsche im Palast heimliche Erleichterung über Meghans Fortbleiben, kommentiert die «Daily Mail»-Koluministin Sarah Vine – und hält nicht mit ihrem für den britischen Boulevard typischen harschen Urteil hinter dem Berg: «Bei der Krönung sollte es um den König und die Königin gehen, um die königliche Familie als britische Institution – nicht um diese beiden Jammerlappen mit ihren endlosen Beschwerden und vermeintlichen Kränkungen.»

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Dänische Königin zeigt sich erstmals nach Rücken-OP

Fredensborg (dpa) – Die dänische Königin Margrethe II. hat sich nach ihrer Rücken-Operation im Februar am Mittwochabend zum ersten Mal wieder der Öffentlichkeit gezeigt. Am königlichen Schloss in Fredensborg – etwa 40 Kilometer nördlich von Kopenhagen – begrüßten die Bewohner der Stadt die Monarchin mit einem Fackelzug. Weiterlesen

Ein Jahrzehnt lang Hogwarts – «Harry Potter» kommt als Serie

Von Barbara Munker und Larissa Schwedes, dpa

Los Angeles/London (dpa) – Für den berühmtesten Zauberlehrling der Welt bricht ein neues Zeitalter an: Die Abenteuer von Harry Potter sollen als TV-Serie aufgelegt werden. Der US-amerikanische Streamingdienst HBO Max gab das Projekt am Mittwoch (US-Ortszeit) bekannt und kündigte eine «getreue Adaption» der «ikonischen» Bücher an.

Die britische Bestseller-Autorin J.K. Rowling, die die sieben «Harry Potter»-Romane geschrieben hat, ist demnach als ausführende Produzentin an Bord. Auch David Heymann, der alle Filme produziert hat, soll sich in Gesprächen über seine Mitwirkung befinden.

HBO Max veröffentlichte einen rund halbminütigen Trailer, in dem eine aus den bisherigen Verfilmungen bekannte Melodie zu hören ist und sich etliche fliegende, brennenden Kerzen – erinnernd an die typische Dekoration des Speisesaals der Zauberschule Hogwarts – zu einem Harry-Potter-Schriftzug zusammensetzen.

Dem «Hollywood Reporter» zufolge ist die Laufzeit der HBO-Max-Serie, bei der ein völlig neuer Cast Harry, Hermine, Ron und die anderen bekannten Charaktere verkörpern soll, auf zehn Jahre angelegt.

Die magische Welt einer Zauberschule

1997 erschien mit «Harry Potter und der Stein der Weisen» der erste Band der Saga um den Zauberschüler und die magische Welt der Zauberschule Hogwarts. Mit mehr als 500 Millionen verkauften Büchern in rund 80 Sprachen gilt Harry Potter als erfolgreichste Literaturserie der Welt. Von 2001 bis 2011 folgten acht Kinofilme mit Daniel Radcliffe, Rupert Grint und Emma Watson als Hauptdarsteller der Fantasy-Reihe.

Mittlerweile ist um die Bestsellerreihe ein ganzes Universum entstanden: So kann man in London etwa in ein mehr als mehr als fünf Stunden langes Harry-Potter-Theaterstück gehen oder in den Warner-Studios Harry-Potter-Filmsets und berühmte Requisiten besichtigen. Kürzlich kamen die Abenteuer des Zauberlehrlings zudem als Videospiel namens «Hogwarts Legacy» heraus und entwickelten sich innerhalb kürzester Zeit zum Gaming-Erfolg – und das sind nur einige Beispiele von vielen.

Dass Rowling selbst in der neuen Produktion mitmischt, dürfte längst nicht allen Fans gefallen. In den vergangenen Jahren gab es angesichts transfeindlicher Äußerungen der Bestseller-Autorin zunehmend Kritik und teilweise auch die Debatte darum, ob man sich von ihren Werken distanzieren müsse. Sogar der aus den Verfilmungen bekannte Harry-Potter-Schauspieler Daniel Radcliffe kritisierte Rowling offen.

HBO-Max-Chef Casey Bloys verteidigte die Zusammenarbeit. Rowlings Einblicke würden sehr hilfreich sein, sagte er dem «Hollywood Reporter» zufolge. Man wolle sich nicht in die hauptsächlich online stattfindende Debatte über die Einstellungen der Autorin begeben. «Die Harry-Potter-Geschichte ist sehr bestärkend und positiv im Blick auf Liebe und Akzeptanz, das ist unsere Priorität, das, was auf dem Bildschirm ist.»

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