China beteuert: Ex-Sowjetrepubliken sind souverän

Peking (dpa) – Nach heftigem Wirbel um kontroverse Äußerungen ihres Botschafters in Frankreich hat die chinesische Regierung beteuert, dass sie die Souveränität ehemaliger Sowjetrepubliken unverändert anerkennt. Indirekt distanzierte sich Außenamtssprecherin Mao Ning am Montag vor der Presse in Peking von der Darstellung des Botschafters Lu Shaye, der die Souveränität in Frage gestellt hatte. «China respektiert den Status der früheren Sowjetrepubliken und souveränen Länder nach der Auflösung der Sowjetunion», bekräftigte Mao Ning.

China sei eines der ersten Länder gewesen, die diplomatische Beziehungen zu ihnen aufgenommen hätten. Die chinesische Position sei «klar und beständig». Auf Nachfragen bekräftigte Mao Ning, dass China auch die Ukraine als souveränen Staat betrachte. Die Kontroverse schrieb die Sprecherin nicht dem Botschafter, sondern «einigen Medien» zu, die die Haltung Chinas zur Ukraine verdreht und Streit in den Beziehungen zu den betreffenden Ländern angezettelt hätten. Weiterlesen

Sanktionen gegen Moskau: Baltenstaaten und Polen blockieren

Vilnius (dpa) – Die baltischen Staaten und Polen stellen sich nach Angaben des litauischen Außenministers Gabrielius Landsbergis gegen die Verabschiedung des neuen EU-Sanktionspaket gegen Russland.

Grund dafür seien die von mehreren westlichen Ländern vorgeschlagenen Ausnahmen für Exporte von Getreide und Düngemittel. «Wenn ein politisches Schlupfloch in einer solchen Größenordnung geschaffen würde, dem alle EU-Länder zustimmen würden, würde es meines Erachtens nicht nur dazu dienen, um diese spezifischen Fälle zu lösen, sondern wahrscheinlich auch zur Umgehung von Sanktionen», sagte Landsbergis der Agentur BNS zufolge in Vilnius. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Washington/Moskau/Kiew (dpa) – In Moskau bejubeln nationalistische Kreise die Heimkehr von Viktor But, dem «Händler des Todes». Der in den USA inhaftierte Waffenhändler wurde gestern gegen die US-Basketballerin Brittney Griner ausgetauscht, die in Russland wegen Drogenbesitzes einsaß.

Die Athletin war Anfang des Jahres auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo mit einer geringen Menge Vape-Kartuschen und Haschisch erwischt und in einem als politisch motiviert kritisierten Prozess zu neun Jahren verurteilt worden. In Kiew will derweil der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj der russischen Führung wegen «Minen-Terrors» den Prozess machen lassen.

US-Republikaner kritisieren von Russland gefeierten Deal

Trotz der riesigen Spannungen im Zuge des Ukraine-Krieges hatten sich Washington und Moskau auf den aufsehenerregenden Gefangenenaustausch geeinigt. Die in Russland zu neun Jahren Haft verurteilte US-Basketballerin Griner und der in den USA hinter Gittern sitzende Waffenhändler But wurden in die Vereinigten Arabischen Emiraten geflogen, wo dann auf dem Flughafen von Abu Dhabi der Gefangenenaustausch stattfand.

Für die Freilassung Buts habe sich Präsident Wladimir Putin persönlich eingesetzt, betonte die russische Menschenrechtsbeauftragte Tatjana Moskalkowa. Gerade in rechten Kreisen in Russland wird der Deal gefeiert: «Der Austausch Buts ist mehr als vorteilhaft: Hat die russische Obrigkeit 2019 noch angeboten, 15 Amerikaner für seine Rückkehr herauszugeben, so fand der Prozess jetzt nach der Formel 1 zu 1 statt», schrieb der dem russischen Verteidigungsministerium nahestehende Militärblog «Rybar» am Donnerstag. Zudem habe Moskau keinen wertvollen Spion oder Söldner freigeben müssen, sondern nur «eine gewöhnliche Basketballerin».

Nach Kritik von US-Republikanern, die den noch immer in Russland inhaftierten Amerikaner Paul Whelan im Stich gelassen sehen, rechtfertigte die Regierung in Washington ihr Vorgehen. «Es ging nicht darum, dass wir uns zwischen Brittney Griner und Paul Whelan entscheiden mussten», sagte Außenministeriumssprecher Ned Price dem Fernsehsender CNN.

Es sei darum gegangen, lieber einen als keinen Gefangenen freizubekommen. Die Russen hätten die Vorschläge der USA zur Freilassung Whelans blockiert. Der ehemalige Marine-Soldat war 2018 in Russland verhaftet und wegen angeblicher Spionage verurteilt worden.

Selenskyj beklagt Gefahr durch russische Minen

Auf dem Schlachtfeld in der Ukraine führen die Streitkräfte Russlands und des angegriffenen Nachbarlands derweil weiter Krieg. Und auch dort, wo die Gefechte beendet sind, lauert vielerorts weiter tödliche Gefahr. Präsident Selenskyj beklagte vor allem das allgegenwärtige Risiko durch russische Minen auf ukrainischem Territorium.

«Das ist die Form des russischen Terrors, mit der wir noch jahrelang zu kämpfen haben werden», sagte er am Donnerstag in seiner täglichen Videobotschaft. Er beschuldigte Russland, die Minen absichtlich als tödliche Gefahr auch für Zivilisten hinterlassen zu haben. Er sei sich deshalb sicher, dass Minen-Terror einer der Anklagepunkte gegen Russland nach dem Krieg sein werde, sagte der Staatschef.

Daneben berichtete Selenskyj über seine Gespräche mit slowakischen Ministern, die dazu gedient hätten, die europäische Solidarität zu stärken und eine einheitliche Linie beim nächsten Sanktionspaket zu finden. Der ukrainische Präsident fordert vom Westen speziell Sanktionen gegen den Finanz- und Energiesektor Russlands. Zuletzt hatte die EU eine Preisobergrenze von 60 Dollar für verschifftes russisches Öl festgelegt. Dies liegt zwar unter dem Weltmarktpreis, jedoch hatte Kiew eine deutlich niedrigere Preisgrenze gefordert.

Bericht: 300.000 Ukrainer haben im Krieg russischen Pass erhalten

Rund 300.000 Ukrainer haben einem Medienbericht zufolge seit Kriegsbeginn einen russischen Pass erhalten. Allein im Oktober, nach der vom Kreml vollzogenen Annexion vier ukrainischer Regionen, seien 70.000 bis 80.000 Menschen eingebürgert worden, berichtete das kremlkritische Internetportal Mediazona unter Verweis auf Statistiken des Innenministeriums.

Die meisten Antragsteller haben ihre neuen russischen Pässe in der südrussischen Region Rostow-am-Don und auf der seit 2014 von Moskau annektierten Halbinsel Krim erhalten.

Das wird heute wichtig

In Moskau ist die Urteilsverkündung gegen den bekannten Oppositionellen Ilja Jaschin geplant. Der 39-Jährige ist nicht nur ein Vertrauter des inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny, sondern auch ein Kriegsgegner. Weil er in einem Stream russische Kriegsverbrechen in der Ukraine angeprangert hat, wirft ihm die Justiz «Diskreditierung der Streitkräfte» vor. Der Staatsanwalt fordert neun Jahre Haft für Jaschin.

Keine Bergung nach Flugzeugabsturz in der Ostsee

Braunschweig (dpa) – Die von einem Kölner Unternehmer geflogene und Anfang September in der Ostsee abgestürzte Cessna 551 wird nicht geborgen. «Wir haben entschieden, das Luftfahrzeug nicht zu bergen, weil keine neuen Erkenntnisse zu erwarten sind», sagte ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) am Mittwoch.

Die Behörde hatte zuvor einen Zwischenbericht veröffentlicht, in dem es heißt, Druckverlust in der Kabine habe zur Handlungsunfähigkeit der Personen an Bord geführt. Der 72 Jahre alte Pilot war in Jerez in Spanien mit Ziel Köln mit drei Passagieren gestartet. Weiterlesen

Deutsche und Spanier sichern Nato-Ostflanke

Luftraum
Von Alexander Welscher, dpa

Ämari (dpa) – Mit ohrenbetäubendem Lärm steigen die Kampfflugzeuge steil in den wolkenverhangenen Himmel über Estland auf. Donnernd hebt zunächst ein Eurofighter der deutschen Luftwaffe von der Startbahn des Militärflughafens Ämari ab, kurz danach folgt ein spanischer Eurofighter. Ihr gemeinsamer Auftrag beim «Nato Air Policing»: Der Schutz der an Russland grenzenden Nato-Mitglieder Estland, Lettland und Litauen, die keine eigenen Luftstreitkräfte besitzen. Erstmalig patrouillierten deutsch-spanische Alarmrotten dabei zusammen – und sicherten von Ende August an für fast drei Wochen lang Flügel an Flügel den Luftraum über dem Baltikum.

Der verzahnte Flugbetrieb steht aus Sicht der Bundesregierung als beispielgebend für eine engere Kooperation in Europa beim Schutz vor Bedrohungen aus der Luft. Diesem Ziel dient auch das von Kanzler Olaf Scholz angestrebte Luftverteidigungssystem, das er vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gemeinsam mit europäischen Nachbarn aufbauen will. Ein erster Schritt dazu soll nun am Rande des Treffens der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung getan werden. Weiterlesen

Lettland: Neue Phase des hybriden Krieges

Riga (dpa) – Lettlands Außenminister Edgar Rinkevics hat die «vorsätzlichen Angriffe» auf die Gasleitungen Nord Stream 1 und Nord Stream 2 verurteilt. «Die Sabotage an den Pipelines Nordstream I und II muss als schwerwiegendster Sicherheits- und Umweltvorfall in der Ostsee eingestuft werden», twitterte er in der Nacht zum Mittwoch. «Es scheint, dass wir in eine neue Phase des hybriden Krieges eintreten.»

Lettland steht nach Angaben von Rinkevics solidarisch an der Seite Dänemarks und sei bereit, die Ermittlungen auf jede erdenkliche Weise zu unterstützen. «Die Nato und die EU sollten dies ernst nehmen und entsprechend reagieren», schrieb er nach einem Telefonat mit seinem dänischen Amtskollegen Jeppe Kofod zu den Ermittlungen. Weiterlesen

Absturz in der Ostsee: Weitere mögliche Wrackteile gefunden

Riga (dpa) – Lettische Rettungskräfte haben nach dem rätselhaften Absturz eines Flugzeugs in der Ostsee womöglich weitere Überreste der Unglücksmaschine gefunden. Die Teile wurden etwa 200 Meter vom ursprünglichen Suchort in einer Tiefe von etwa 60 Metern gefunden, wie der Leiter des lettischen Seerettungskoordinationszentrums, Peteris Subbota, am Mittwoch im Fernsehen sagte.

Nach Angaben von Subbota soll nun durch weitere Analysen geklärt werden, ob es sich tatsächlich um das gesuchte Flugzeug handelt. Die Überreste seien relativ klein, weshalb das Anheben mit Kränen unproblematisch sein dürfte. Die Tiefe, in der die Teile liegen, könnten die Arbeiten allerdings erschweren. Weiterlesen

Suche nach abgestürztem Flugzeug in der Ostsee geht weiter

Riga (dpa) – Nach dem rätselhaften Absturz eines Flugzeugs in der Ostsee setzen die lettischen Rettungskräfte ihre Suche nach der Unglücksmaschine und den vermissten Insassen fort. Heute soll mit Hilfe von Drohnen auch unter Wasser gesucht werden.

Vier Menschen befanden sich nach Behördenangaben an Bord der vor der Küste Lettlands abgestürzten Cessna 551. Die Identität der Passagiere wurde noch nicht offiziell bestätigt. Die Anlagentechnik-Firma Griesemann aus Wesseling bei Köln teilte am Montagabend mit, dass es sich bei den vier Vermissten um den Unternehmensgründer Peter Griesemann sowie zwei Familienmitglieder und eine weitere Person handele. Weiterlesen

Flugzeug stürzt in die Ostsee: Keine Spur von Insassen

Riga (dpa) – Nach dem rätselhaften Absturz eines Flugzeugs in der Ostsee fehlt weiterhin jede Spur von den Insassen. Nach Angaben des lettischen Seerettungskoordinationszentrums seien bei der nächtlichen Suchaktion ein Wrack und Trümmerteile im Meer entdeckt worden.

Bis zum Montagmorgen seien aber noch keine Passagiere gefunden worden, sagte Behördenleiter Peteris Subbota im lettischen Fernsehen. Das Wrack soll nun in die Hafenstadt Ventspils gebracht werden. Weiterlesen

Rätselhafter Absturz von Kleinflugzeug in der Ostsee

Riga/Köln (dpa) – Ein Privatflugzeug auf dem Weg von Spanien nach Köln ist bis über die Ostsee geflogen und dort vor der Küste Lettlands ins Meer gestürzt. Die Luftwaffe bestätigte am Sonntagabend den Absturz der Maschine auf Twitter. Zuvor war jeglicher Kontakt zu dem Flieger abgerissen. An Bord waren nach «Bild»-Informationen ein Pilot, ein Mann, eine Frau und ihre Tochter.

Die Küstenwache habe Ölspuren auf dem Wasser und kleinere Trümmerteile entdeckt, sagte Johan Ahlin von der schwedischen maritimen Rettungsbehörde dem schwedischen Sender STV zufolge. Für die Insassen des Flugzeugs gebe es wohl keine Hoffnung. Weiterlesen

Russland dreht EU-Land Lettland den Gashahn zu

Moskau (dpa) – Der russische Energieriese Gazprom hat dem baltischen EU-Land Lettland den Gashahn zugedreht. Das Unternehmen habe die Lieferungen eingestellt, weil gegen die Bedingungen der Entnahme von Gas verstoßen worden sei, teilte der Energieriese am Samstag mit. Details zu den Verstößen nannte der Staatskonzern nicht. Die lettische Wirtschaftsministerin Ilze Indriksone sagte der Nachrichtenagentur Leta in der Hauptstadt Riga, dass das Land ausreichend Gas haben werde für die Heizsaison.

Lettland habe ohnehin nicht mehr mit den Lieferungen aus Russland gerechnet, sagte Indriksone. Die Vorräte, die angezapft werden sollen, lagern ihren Angaben nach im unterirdischen Gasspeicher in Inčukalns rund 40 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Riga. Die Betreiberfirma Conexus Baltic Grid hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass die Reserven im Januar enden könnten. Lettland kauft auch Gas bei anderen Staaten. Weiterlesen

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