Tierhaltungslogo: Özdemir wirbt für schrittweises Vorgehen

Berlin (dpa) – Bundesagrarminister Cem Özdemir hat für die geplante schrittweise Einführung eines neuen Tierhaltungslogos für Fleisch im Supermarkt geworben. «Ziel ist, dass am Ende des Tages jedes Fleisch an jeder Verkaufsstelle verbindlich gekennzeichnet wird», sagte der Grünen-Politiker am Freitag im Bundesrat. Sein Gesetzentwurf sei ein erster Schritt, der jetzt aber auch gegangen werden müsse. Wenn man alles auf einmal machen wolle, würde es keine Veränderung geben. Das hätten Erfahrungen der Vergangenheit gezeigt. Die Länder mahnten unter anderem an, Produktionsverlagerungen ins Ausland zu verhindern.

Özdemir machte deutlich, es sei wichtig, mit der Kennzeichnung nun endlich Veränderungen anzugehen – und zwar Schritt für Schritt. «So wie man ein Haus baut, fängt man mit dem Fundament an und nicht mit dem Dach.» Es sollten weitere Produktionsstufen, Vermarktungswege und Tierarten folgen. Zunächst brauche er aber grünes Licht nach einer grundsätzlichen Abklärung des Modells durch die EU-Kommission. Weiterlesen

Länder kritisieren Pläne für staatliches Tierhaltungslogo

Berlin (dpa) – Gegen das geplante staatliche Tierhaltungslogo für Fleisch im Supermarkt formiert sich Kritik unter den Bundesländern. Vor der ersten Beratung im Bundesrat listeten die zuständigen Ausschüsse der Länderkammer zahlreiche Einwände und Forderungen zum Entwurf von Bundesagrarminister Cem Özdemir auf. Der Bundesrat stimmt am Freitag darüber ab und will dann eine Stellungnahme beschließen. Verbrauchervertreter und Tierschützer meldeten erneut Kritik an.

«Vorgezogene, unvollständige Regelungen von Teilschritten schaffen Unsicherheiten und gefährden den Umbau der Nutztierhaltung in Deutschland in Gänze», heißt es in der Empfehlung des federführenden Agrarausschusses des Bundesrats. Die Kennzeichnung solle vorerst nur für frisches Schweinefleisch gelten, dessen Marktanteil maximal 20 Prozent der gesamten Schweinefleischmenge entspreche. Der Entwurf lasse damit den weitaus größeren Marktanteil ungeregelt und wichtige Absatzwege wie Gastronomie und Außer-Haus-Verpflegung unberücksichtigt. Weiterlesen

Ermittlungen gegen Lidl wegen Hanf-Produkten eingestellt

Heilbronn (dpa) – Das Ermittlungsverfahren gegen den Discounter Lidl wegen des Verkaufs von hanfhaltigen Lebensmitteln ist eingestellt worden. Dies teilte die Staatsanwaltschaft Heilbronn mit. In den entsprechenden Produkten sei entweder kein THC-Gehalt nachweisbar oder nicht bestimmbar gewesen oder er habe unter dem Grenzwert gelegen. Tetrahydrocannabinol (THC) ist der hauptsächlich rauschbewirkende Bestandteil der Hanfpflanze (Cannabis).

Verfahren schon seit August eingestellt

Das Unternehmen hatte im Sommer 2021 kurzzeitig in mehreren Filialen insgesamt 21 verschiedene Hanfprodukte zum Kauf angeboten. Der Discounter rief dann Gebäck, Tee, einen Proteinriegel und Öl zurück, weil seinen früheren Angaben zufolge in allen Lebensmitteln ein erhöhter Gehalt von THC festgestellt wurde. Weiterlesen

Zwei Fälle von Lebensmittelkriminalität in Rheinland-Pfalz

Mainz (dpa/lrs) – In Rheinland-Pfalz sind bei einer europaweiten Untersuchung von Lebensmitteln wie Fischen, Krebsen und anderen Weichtieren zwei vorsätzliche Verfälschungen entdeckt worden. Bei den im Land insgesamt 20 untersuchten Proben fand das Landesuntersuchungsamt (LUA) unter anderem einen nicht deklarierten Zusatzstoff in einem Meerbarbenfilet, wie das Umweltministerium in Mainz am Donnerstag mitteilte. Weiterlesen

UN wollen Erleichterung für Düngemittelexporte aus Russland

Genf (dpa) – Die Vereinten Nationen haben Länder weltweit aufgerufen, Hindernisse für den Export von Düngemitteln aus Russland aus dem Weg zu räumen. «Die Welt kann es sich nicht leisten, dass die weltweiten Probleme bei der Verfügbarkeit von Düngemitteln zu einer weltweiten Nahrungsmittelknappheit führen», teilten die Vereinten Nationen nach Gesprächen mit dem russische Vizeaußenminister Sergej Werschinin und seiner Delegation in Genf mit.

Russland hatte die Fortsetzung des Getreideabkommens infrage gestellt, mit dem ukrainische Exporte durch das Schwarze Meer möglich wurden. Russland hatte die Exporte seit Beginn seines Angriffskriegs gegen das Nachbarland im Februar blockiert. Das im Juli geschlossene Abkommen läuft am 19. November aus. Vor dem Krieg lieferten Russland und die Ukraine fast ein Viertel der weltweiten Getreideexporte. Weiterlesen

Lebensmittelwarnung: Rückruf von Riegeler Bio-Würfelhefe

Stuttgart (dpa) – Wegen möglicher Metallspäne in Bio-Würfelhefe ruft die Firma Agrano GmbH & Co. KG eine Charge ihrer Produkte zurück. Es handelt sich laut Portal Lebensmittelwarnung vom Freitag um «BIOREAL Bio-Würfelhefe» und «Riegeler Bio-Hefe» (MHD 20.11.2022) mit der Chargennummer 4331. Es könne nicht ausgeschlossen werden kann, dass wegen eines technischen Defekts ein bis zwei Millimeter große Metallspäne in die Produkte gelangt sind, teilte das Unternehmen mit. Betroffene Länder sind demnach Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein.

 

 

Russland steigt wieder in Getreideabkommen ein

Moskau (dpa) – Russland steigt wieder in das am Samstag ausgesetzte Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer ein. Das teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Dank der Vermittlung der Türkei habe die Ukraine zugesichert, den Seekorridor nicht für Kampfhandlungen gegen Russland zu nutzen. Es habe notwendige schriftliche Garantien der Ukraine gegeben, den eingerichteten humanitären Korridor und die Häfen nur für die Ausfuhr von Lebensmitteln zu nutzen.

Das sei für den Moment ausreichend, um das Abkommen zu erfüllen, hieß es in Moskau. Die Transporte würden noch am Mittwoch fortgesetzt, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Lieferungen sollten vornehmlich ärmere Länder zum Ziel haben. Weiterlesen

Lebensmittelinflation in Großbritannien auf Rekord

London (dpa) – Steigende Rohstoff- und Energiekosten haben die Inflation für Lebensmittel in Großbritannien auf einen Rekordwert getrieben. Im Oktober zahlten Verbraucher 11,6 Prozent mehr als zum Vorjahresmonat, wie der heute veröffentlichte Monatsindex des Einzelhandelsverbands BRC und des Marktforschungsinstituts Nielsen IQ ergab.

Schon im September hatte die Lebensmittelinflation mit 10,6 Prozent einen Rekord erreicht, nun lag sie erneut deutlich über dem Drei-Monats-Durchschnitt von 9,7 Prozent. Selbst Basisprodukte wie Teebeutel, Milch und Zucker hätten deutlich zugelegt, hieß es. Preise für frische Produkte stiegen sogar um 13,3 Prozent. Insgesamt kletterten demnach die Einzelhandelspreise um 6,6 Prozent. Weiterlesen

Kekshersteller Bahlsen bekommt neuen Geschäftsführer

Hannover (dpa) – Der Kekshersteller Bahlsen bekommt im Januar einen neuen Chef. Geschäftsführer des in Hannover ansässigen Unternehmens soll ab 1. Januar Alexander Kühnen werden, derzeit Vorsitzender der Geschäftsführung der Carl Kühne KG in Hamburg, teilte Bahlsen am Donnerstag mit. Seit Januar 2022 hatte ein vierköpfiges Management-Team nach der Trennung von Phil Rumbol das Unternehmen geleitet. Mit dabei war Verena Bahlsen, die nun der Mitteilung zufolge «ihre aktive Rolle als Chief Mission Officer» zum Ende des Jahres beenden wird. Zukünftig wolle sich die Miterbin und Tochter von Werner M. Bahlsen neuen Projekten außerhalb von Bahlsen widmen.

Bei dem besonders für seine Leibniz-Kekse bekannten Familienunternehmen hatte es in den vergangenen Jahren mehrfach Umbesetzungen in der Chefetage gegeben. Ziel war unter anderem ein stärkerer Fokus auf Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Werner M. Bahlsen hatte sich bereits 2018 als Vorstandschef zurückgezogen. Mehrfach kam es in der Familie auch zu heftigen Meinungsverschiedenheiten über die Ausrichtung.

Neuausrichtung für «herausforderndes Umfeld»

Der 51-jährige Kühnen war unter anderem viele Jahre im In- und Ausland für Unilever tätig, verantwortete dort unter anderem Führungsrollen im Vertrieb und Marketing. Werner M. Bahlsen, Vorsitzender des Verwaltungsrates, sagte, mit Kühnen solle «die Neuausrichtung des Unternehmens in einem herausfordernden Umfeld» gestaltet werden.

Verena Bahlsen war seit 2018 als aktive Gesellschafterin im Unternehmen tätig. Sie werde als Gesellschafterin den Weg von Bahlsen weiterhin eng begleiten, erklärte die 29-Jährige. Ihr Vater Werner M. Bahlsen erklärte: «Wir als Familie und der Verwaltungsrat danken Verena, dass sie mit ihrem tiefen Verständnis für die Veränderungen der globalen Märkte und ihrem Einfühlungsvermögen für die Marken geholfen hat, unsere Key Assets zu neuem Glanz zu verhelfen.» Verena Bahlsen waren vor einigen Jahren auch Ambitionen auf den Chefposten nachgesagt worden. Sie hatte 2019 durch umstrittene Aussagen über die Rolle des Unternehmens in der NS-Zeit massive Kritik auf sich gezogen.

Der Gebäckhersteller, der in Europa zu den führenden zählt, hat eigenen Angaben zufolge rund 2600 Mitarbeitende in mehr als 80 Ländern. Hauptstandort ist seit 1889 Hannover. Der britische Manager Rumbol war der erste Firmenchef, der nicht zu der Unternehmerfamilie gehörte.

Goldhase» erneut vor Gericht

München (dpa) – Noch beliebter als Nikoläuse und Weihnachtsmänner aus Schokolade sind bei den Deutschen die Osterhasen: Mehr als 130 Millionen Schokohasen wurden laut Bundesverband der Süßwarenindustrie dieses Jahr im Inland verkauft.

Marktführer ist das Schweizer Unternehmen Lindt & Sprüngli, das seinen in Goldfolie gekleideten Osterhasen schon seit 1952 in Deutschland anbietet – und vor Gericht für Artenschutz kämpft. Auf Weisung des Bundesgerichtshofs verhandelt das Oberlandesgericht München heute erneut darüber.

Der 29. Zivilsenat muss prüfen, ob ein von Lindt verklagter Konkurrent – die zur Thüringer Viba sweets gehörende Allgäuer Confiserie Heilemann – die Markenrechte des «Lindt-Goldhasen» verletzt hat. Konkret geht es dabei um den Goldton der beiden verwendeten Folien und die mögliche Verwechslungsgefahr. Dass der von Lindt verwendete Goldton Markenschutz genießt, das hat der BGH bereits entschieden – entgegen einem vorangegangenen OLG-Urteil. Weiterlesen

Lebensmittelpreise in Großbritannien enorm gestiegen

London (dpa) – Die Preise für Lebensmittel sind im Vereinigten Königreich im Vergleich zum Vorjahr enorm gestiegen. Das günstigste Pflanzenöl habe im September rund zwei Drittel (65 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat gekostet, teilte das britische Statistikamt ONS mit.

Die günstigste Pasta sei 60 Prozent teurer geworden, Tee 46 Prozent und Brot 38 Prozent. Im Durchschnitt legten die Preise für 30 Grundnahrungsmittel um 17 Prozent zu, das war etwas mehr als die Lebensmittelinflation in dem Zeitraum von 15 Prozent. Weiterlesen

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